Ich zog meine Hände unter seinen weg und schloss sie um seinen Nacken. Ein spitzbübisches Grinsen stahl sich auf seine Lippen. Er legte seine warmen Hände wieder an meine Taille und zog mich ein wenig weiter nach vorne. Seine Stirn berüherte meine und seine Haare kitzelten meinem Gesicht. Und dann...
Dann knackte es einmal und wie durch Zauberhand wurde die romantische, dunkle, durch Kerzenlicht flackernde Atmosphäre durch grelles, ekliges Küchenlicht zerstört. Wir rissen beide fast erschrocken die Augen auf über diese plötzliche Wendung.
"Das ist doch jetzt nicht wahr..." murmelte Roger mehr als generft. Ich prustete los. Ja genau. Ich lachte mir die Seele aus dem Leib. Roger ließ mich wieder los. Wahrscheinlich hatte mein aufkommender Lachflash sein Ego verletzt? Etwas verpeilt fuhr er sich übers Gesicht und durch die Haare. Irgendwie süß. Vor allem wegen der leichten Gesichtsröte. Ich sprang von der Küchenzeile und stellte mich provokativ vor ihn.
"Kein Grund so aufgeregt zu sein." Das konnte ich mir einfach nicht verkneifen. Ein fieses Grinsen zierte sein Gesicht und er blöckte mir die Zunge raus. Ich zog ein dummes Gesicht und lachte ihn weiter aus.
"So! Da wir ja nun wieder Strom haben, die Frage: wollen wir noch was richtiges essen? Ich hab gestern eingekauft und wir könnten ja was kochen?"
"Und das traust du mir auch zu ja?"
"Nach deinen Erzählungen vorhin könnte ich ja schon mit einem 3-Gänge-Menü rechnen."
"Dann hast du mir aber nicht richtig zugehört. Von kochen hab ich nix erwähnt."
"Ahh also der klassische Student der sich von Dosenfutter und Tiefkühlpizza ernähert hat."
"Möglich. Ne Spaß. Ein bissel kochen kann ich."
"Super! Sonst hätte ich es dir mit Freuden beigebracht."
"Und wie hätte ich mich dann revanchiert?" fragte er verführerisch.
"Du hättest den Abwasch machen dürfen."
"Pff... als ob."
"Schmollmops..."
"Was?"
"Schm... neid mal die Tomaten, bitte." Er hatte sich schon wieder dicht zu mir gestellt, bereit mich auszukitzeln.
"Das klären wir noch."
"Jaja. Würdest du dann die Tomaten bitte schneiden?"
"Selbstverständlich."Wer hätte es gedacht? Nach diversen Stichelein und einer Küchenschlacht saßen wir wirklich am Tisch, ja wirklich am Tisch, nicht auf irgendwelchen Arbeitsflächen oder Schränken und aßen unsere Nudeln mit Tomatensauce. Wir waren von oben bis unten bekleckert. Roger hatte die gloreiche Idee gehabt mit dem Finger in die Sauce zu tunken um zu probieren. Daraufhin hab ich ihm tadelnd den Kochlöffel auf die Finger gehauen. Blöd nur, dass an dem auch schon Sauce klebte und sich Roger für beides an mir rächte. So hatte ich also kurzerhand Tomatensauce im Gesicht. Und er dann auf dem T-shirt. Aber ehe er mit der Tomate in seiner Hand auf mich losgehen konnte, entschuldigte ich mich notgedrungen. Ich hatte keine Lust meine Küche danach zu tapezieren.
Nachdem wir die Küche mehr oder weniger wieder in einen akzeptablen Zustand gebracht hatten, stellte sich die Frage was wir nun machen könnten.
"Haste Lust nen Film zu gucken?" fragte ich nach einer Weile.
"Klar! Was hast du denn zur Auswahl?" Ich hatte mir ein paar Filme ausgeliehen und durchstöberte diese nun. Ein paar Kitschfilme und ein alter Westernfilm. Grinsend hielt ich sie hoch.
"Ohh Goooooott..." maulte Roger.
"Sorry... wäre ich jetzt zu Hause könnte ich dir mehr bieten."
"Wärst du jetzt zu Hause könnte ich nicht bei dir sein. Und das wäre doch wirklich jammerschade." Hatte er das gerade wirklich gesagt? Eine leichte Röte stieg mir ins Gesicht und ich drehte mich schnell weg. Roger grinste sich eins zurecht.
"Wie wärs mit Kino?"
"Jetzt noch?"
"Warum nicht? Das Unwetter ist doch so gut wie vorbei?"
"Ja... aber..."
"Nix ja aber. Komm! Ich bin ja bei dir!" zwinkerte er. Ach Bürschchen... genau das ist ja das Problem.
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I need no sympathy
FanfictionRose bekommt die beneidenswerte Möglichkeit nach einem Queen-Konzert die Band persönlich kennen zu lernen. Warum sie dabei so skeptisch und distanziert ist und warum sich gerade der so stolz wirkende, freche Roger zum Ziel setzt sie aus der Reserve...