Kapitel 7

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„Mamà." rief ich durch das Haus, kurz darauf hört man wie etwas zu Boden fiel und das darauf folgende klirren.
„Woher auch immer du dieses laute Organ hast, Gott soll es verfluchen. Mein schöner Teller. DAS BEZAHLST DU SCHÖN VON DEINEM TASCHENGELD." Hörte man meine Mama fluchen.
„Oh oh..." sagte ich und wollte schon wieder raus rennen.
„Wenn du es dich wagst jetzt weg zu rennen, bist du der mutigste Mensch den ich kenne." sagte Camillo und prustete los.
„Challenge accepted." murmelte ich und griff an die Türklinke.
„Ja. Meine Tochter ist ziemlich mutig, nicht wahr?" vernahm ich die Stimme meiner Mutter hinter mir wahr.
„Shit!" zischte ich.
„Was habe ich dir zum Thema fluchen gesagt Fräulein?!" oh Gott, es fehlte nur noch der Rauch der meiner Mutter aus den Ohren stieg. So sauer war sie.
„Miss García was riecht hier denn so lecker?" fragte Camillo und sah zu meiner Mutter, und whoa! Sie war wie ausgewechselt. Sie sah überglücklich zu Camillo und zog ihn mit sich zur Küche, ich bildete ein stummes Danke und er zwinkerte mir einfach zu.

„Danke Mis- ich meine Ava für das leckere Essen und das was sie uns mit eingepackt haben." sagte Camillo nett und hielt zur Verstärkung die Tüte mit den Tupperdosen hoch die voll mit Essen waren. Ich hielt zwei Tüten mit Spielzeug und Kostümen in meiner Hand.
„Ich glaube von diesem Essen werde ich feuchte Träume bekommen." seufzte Camillo zufrieden.
„Das glaub ich dir sofort."

„Scaaarrr!!" riefen viele liebliche Stimmen und ich sah schon wie die kleinen zu mir kamen und mich alle umarmten.
„Hallo ihr süßen. Na wie gehts euch? Boah seit ihr alle aber gewachsen." stellte ich erstaunt fest.
„Ja ich hab schon meinen ersten Wackelzahn." sagte aiden und zeigte mir stolz seinen Zahn, den er hin und her bewegte.
„Dann kommt ja schon bald die Zahnfee." er nickte heftig und grinste mich an.
„Scar? Wer ist das?" fragte Sophie und zeigte verwirrt zu Camillo.
„Ach das ist ein Freund von mir er heißt Camillo." sagte ich während Camillo breit lächelte und den kleinen zu winkte.
„Oh Hallo Camillo. Willst du gleich mit uns Fußball spielen? Du bist ein Junge du kannst das bestimmt gut. Scar spielt zwar immer mit uns aber sie ist schlechter als eine Oma." seufzte Aiden frustriert auf.
„Hey! Das stimmt doch garnicht." warf ich empört ein.
„Doch!" warf sophie ein.
„Wenn das so ist spiele ich liebend gerne Fußball mit euch." grinste Camillo.
„Pff, dann kriegt ihr halt keine Geschenke." sagte ich und versteckte die zwei Tüten hinter meinem Rücken.
„Och komm schon Scar! Wir haben dich trotzdem lieb." sagte Aiden.
„Du bleibst immer die beste." schmollte Sophie.
„Nein ihr wart gemein." gab ich von mir.
„Dann verpetz ich dich bei May." Sagte Aiden angenervt, und verschränkte seine Arme vor der Brust.
„Du bist so eine kleine Petze." grinste ich und hielt den Beiden die Tüten hin.
„Sucht euch ein Spielzeug und ein Kostüm aus. Aber lasst den anderen auch was übrig."

„Scarlertt! Falsches Tor. Euer Tor ist dort." meckerte Camillo und schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn.
„Dramaqueen! Das kann doch mal passieren." zickte ich.
„Ja aber nicht 5 Mal." gab Camillo verständnislos von sich.
„Siehst du doch das es klappt. Jetzt nerv mich nicht." stöhnte ich genervt auf.
„Auuu!" zischte ich als mich etwas an der Schulter traf. Ich sah nach unten und sah einen Fußball. Und dann zu Camillo der hinterhältig grinste.
„Du! Das hast du nicht gemacht! Wenn doch dann gnade dir Gott." ich ließ einen Laut von mir der sich wie ein Kriegsschrei anhörte und lief dann auf Camillo zu.
„Ich mach dich fertig." zischte ich.
Er lachte und joggte vor mir weg. Na warte!
Ich holte einmal mit meinem Knie aus und trat ihm in die Kniekehle, woraufhin er sein Gleichgewicht verlor und sich aufs Maul legte, wortwörtlich.
„Wie kannst du es nur wagen?! Du Arsch." ich schlug ihm immer heftiger auf die Brust, bis ich kindliches Gekicher hinter mir wahrnahm.
„Ihr seit so blöd." sagte Sophie und die beiden kicherten weiter.
Ich sah zu Camillo und wir beide fingen an zu grinsen. Ich schnappte mir aiden und er sich Sopie.
Wir kitzelten sie durch bis sie vor Lachen nicht mehr konnten, dann hörten wir schließlich auf.

„Hey Liz." sagte ich als ich den Kopf in das Gemeinschaftszimmer von ihr steckte, sie lächelte mich mild an und sagte das ich doch ruhig rein kommen kann.
„Na super Woman was geht?" fragte sie mich und erwiderte mein Umarmung.
„Alles frisch im slipp soweit, und bei dir?" fragte ich sie und setzte mich im Schneidersitz zu ihr.
„Auch." gab sie gebrochen wieder ubd zupfte an ihrem Oberteil herum. Ich seufzte und nahm ihren linken Arm in die Hand und zog den Ärmel etwas höher.
Ich sah neue Spuren von Trauer, Selbsthass und Selbstachtung.
„Süße, ich kann dir das garnicht oft genug sagen. Du bist an nichts schuld. Mach dich nicht fertig, hör auf dich selbst zu verletzen. Du bist gerade frische 15 Jahre alt tu dir das nicht an." sagte ich und strich ihr über die Haare als ich ihre Tränen sah.
„Ich kann nicht anders. Der Gedanke, dass ich alles schuld bin bringt mich um. Sie hätten ein unbeschwertes Leben leben können. Ich bin ein grauenvoller Mensch." ich sah sie an und schüttelte den Kopf.
„Deine Eltern saßen am Steuer und du warst kurz mal anders beschäftigt, das ist menschlich." gab ich sanft von mir.
„Verdammt wir sind im Streit auseinander gegangen. Sie wurden mir genommen bevor ich sagen konnte wie sehr ich sie doch liebe." schluchzte sie. Ich nahm sie in den Arm bis sie sich beruhigt hat.
„Ich würde jetzt gerne alleine sein." sagte sie. Worauf ich verständnisvoll nickte. „Mach keinen Scheiß okey?" sie nickte und wischte sich ihre Tränen weg.
Ich griff nach meiner Tasche und holte ein kleines Säckchen heraus. Dieses gab ich dann Liz.
„Das ist ein kleines Geschenk nachträglich, weil wir uns an deinem Geburtstag nicht gesehen haben."
Sie öffnete das Säckchen und sah sich den Gegenstand an.
Eine Glasrose. Sie liebte sowas, eine kleine Schwäche von ihr.
„Scar! Das schreit förmlich nach ner Menge Kohle. Das kann ich nicht annehmen." sagte sie.
„Es ist selbst gemacht." sagte ich lächelnd.
Sie riss ihre Augen weit auf und sah mich an.
„Das ist das beste überhaupt, ich liebe es. Danke." sagte sie. Durch ihre plötzliche Umarmung wurde ich sentimental von dem Thema davor.
„Immer gerne süße pass auf dich auf." sagte ich, als ich merkte das die Besuchszeit vorbei war und wir somit neunzehn Uhr haben.
„Mach ich du auch, danke nochmal." mit einem letzten Lächeln verließ ich ihr Zimmer.
Ich wollte mir gerade die Tränen wegwischen als ich Camillo vor der Türe stehen sah hielt ich jedoch Inne.
Sein Lächeln verblasste und er sah mir fürsorglich entgegen.
„Was ist los?" fragte er und legte seine Hand auf meine Schulter.
„Alles gut bin nur etwas sentimental geworden, komm lass uns gehen." sagte ich und ging schonmal los.

„Hilfst du mir mal kurz?" fragte ich worauf Camillo nickte und mich mit Leichtigkeit hoch hob. Er zog sich die Mauer hoch und ging die Feuertreppe nach oben und setzte sich neben mich.
Wir waren gerade auf der Aufsichtsplattform im Stadtpark und aßen das Essen was meine Mutter uns mitgegeben hat.
„Meine Güte, dass schmeckt kalt sogar noch." stöhnte Camillo.
Ich konnte auf diese Aussage hin nur schmunzeln.
„Willst du mir erzählen was gerade eben los war?" fragte er und legte seinen Kopf etwas schief um mich besser ansehen zu können.
Ich seufzte frustriert, lehnte meinen Kopf gegen die Mauer und sah hoch in die Sterne.
„Liz hat bei einem Autounfall vor fast 2 Jahren ihre Eltern verloren. Sie ist am Ende, ich habe noch nie Jemanden so sehr leiden gesehen." schniefte ich.
„ihr erster Tag im Waisenhaus, war katastrophal. Ich hab sie ganz normal begrüßt und sie auf ihr Zimmer gebracht. Damit sie in Ruhe ihre Sachen einrichten kann hab ich sie alleine gelassen. Was ich bis dahin noch nicht wusste ist das ich das niemals hätte tun dürfen. An dem Tag hat sie sich versucht das Leben zu nehmen." es war um mich geschehen, die Tränen flossen nur so über mein gerötetes Gesicht.
Ich merkte wie mich zwei starke Arme umschlossen und eine Hand über meinen Kopf strich.
„sie ist gerade mal 15 Jahre alt, fast so alt wie wir. Ihre Schwester hat sie vor 2 Monaten auch verloren an Krebs. Sie hat es so schwer. Sie hat sich seit dem zwar nicht mehr versucht das Leben zu nehmen aber sie verletzt sich andauernd selber. Es muss schlimm sein für sie. Ich fühl mich so dumm gerade aber es lädst mich nicht in Ruhe dieser Gedanke " schluchzte ich.
„Schau mich an." flüsterte er. Ich hob mein Gesicht an um ihn anzusehen. Er lächelte mich sanft an.
„Du bist so ein guter Mensch, erst das mit meiner Schwester und jetzt mit dem Mädchen. Sie wird das durchstehen da bin ich mir sicher. Es ist nur eine Frage der Zeit, vertrau mir. Und bis dahin hast du mich und kannst deine Gedanken gerne mit mir teilen ich werde dir zuhören."

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-A🃏

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