Kapitel 29

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Das kann nicht wahr sein.
Vor mir sehe ich meinen Vater, welcher gekrümmt auf dem Boden liegt, meine Mutter die sich weinend an die Schläfe packt und versucht, Logan im Arm zu halten und zu letzt meinen Bruder. Er war verdammt aggressiv und zog meinen Vater auf die Beine um ihn gegen die Wand zu drücken.
„Wie kannst du es nur wagen hier wieder aufzutauchen, sturz besoffen. Ich hab dir das letzte mal gesagt was ich machen werde wenn du wieder kommst. Verdammte scheiße ich sollte dich umbringen, dafür das du Mama gegenüber die Hand gehoben hast." Mason gibt ihm einen Kinnhaken, einen gewaltigen.
„Ich bin dein Vater du respektloser Junge." schrie mein Vater zwischen seinem hustem.
„Hör auf das zu sagen, hör verdammt nochmal auf das zu sagen!" schrie ich jetzt, als ich meine Stimme endlich wieder finde.
„Weißt du eigentlich wie weh du Mason damit tust? Du warst sein Held. Er hat zu dir aufgesehen. Er kann und wird dich nie wieder als seinen Vater sehen. Am meisten hast du ihn verletzt. Du hast uns alleine gelassen, wir hassen dich, ich hasse dich abgrundtief. Du bist in meinen Augen nichtmehr mein Vater nicht mal ein Mann. Wer seiner Tochter und seiner Damaligen Frau, generell einer Frau die Hand hebt ist für mich kein Mann. Jetzt geh!" schrie ich und die Tränen sind nur so am laufen.
„Wisst ihr was? Ihr seid alle nutzlos." schrie er aber lallte verdächtig. Er hat getrunken.
„Ich bin froh gegangen zu sein, vielleicht war es gut was mit eurer Schwester passiert ist, ein Kind was mich weniger nervt." grinst er und lacht.
„Verschwinde! Verschwinde aus meinen Augen!"Schrie ich und viel weinend zu Boden. Er weiß wie viel sie mir bedeutet. Er weiß das sie alles für mich war. Und trotzdem rammt er mir den Dolch mitten ins Herz.
Ich hörte um mich herum nur gedämpft das schmerzhafte Stöhnen, welches von meinem Vater war und das Schluchzen meiner Mutter.
Ich muss hier weg. Sofort.

Ich stand so gut es geht auf und machte mich auf den Weg. Ich musste mich an der Wand festhalten, um nicht umzukippen.
Das war zu viel, seine Worte die wie Messerstiche in meinem Herzen waren, die Trauer meiner Familie, einfach alles setzte mir zu.

Ich schluchzte vor mich hin und die Tränen, versuche ich garnicht mehr zu stoppen.
Im Moment wollte ich nur zu einer Person.
Ich rufe Camilo also sofort an. Beim ersten mal, wurde der Anruf abgelehnt aber ich dachte mir nichts dabei. Die ganzen 8 Male danach, drückte er mich auch weg.
Vielleicht kann er gerade nicht telefonieren denke ich mir und mache mich auf den Weg zu ihm Nachhause.

Kurz vor seinem Haus sehe ich Estell.
„Scarlet oh Gott was ist passiert?" fragt sie mich sofort.
„Hey Süße es ist alles okey. Ich wollte zu deinem Bruder." sage ich und lächle sie gezwungen an.
„Du kannst auch jeder Zeit zu mir, ich bin nur paar Zimmer weiter als Camilo. Ich bin nur kurz bei den Nachbarn." sagt sie. Ich lächle sie versucht ehrlich an und verabschiede mich von ihr.

Vor seiner Tür angekommen sah ich ihn. Er steht lässig in seinem Garten, ich kann ihn von hier, durch das offene Tor sehen. Er ist aber nicht alleine, Maya steht da.
Er lässt mich für sie sitzen? Er nimmt meine Anrufe nicht ab, nur damit ich deren Zeit nicht störe?
Es tut weh. Er weiß das es was wichtiges sein könnte, wenn ich mal so oft anrufe. Es ist ihm trotzdem egal.
Ich schluchzte einmal auf. Was ist denn nur los mit mir? Alles macht mich sentimental.
Ich kann mir das nicht weiter geben, weswegen ich auf dem Absatz kehrt mache und Richtung Park stolziere.

Hier war ich allein. Genau das was ich brauche. Der Park war kaum besucht, nur ein paar Jogger und Menschen die die Enten füttern, obwohl das verboten ist.
Ich setze mich im Schneidersitz auf die Bank und lehne mich nach hinten, während ich die Augen schließe.
Ich kann immer noch nicht glauben das das alles passiert ist.

Nach Minuten oder vielleicht auch schon Stunden später, ich weiß es nicht, wurde ich gerufen.
„Scarlet?" ich kenne die Stimme doch.
Es war Camilo. Wie hat der mich denn gefunden?
Ich trockne schnell meine Wangen aber merke sofort, wie lächerlich der Versuch war.
„Scarlet, Gott sei Dank habe ich dich gefunden." sagt er und lässt sich neben mich auf die Bank fallen und dreht mich zu sich. Als er meinen Zustand sieht, reißt er die Augen auf.
Ich riss mich von ihm los.
„Bitte geh einfach Camilo, es scheint dich ja sowieso nicht zu interessieren. Also verschwende deine Zeit bloß nicht hier bei mir, geh ruhig zu Maya. Ich komm klar." sage ich kühl und war heftig am zittern. Ich weiß wie armselig ich mich anhöre abe rdas war mir egal.
„Was redest du da?" fragt er sichtlich angespannt.
„Verdammte scheiße Camilo! Einmal, ein einziges Mal wollte ich meine Probleme nicht in mich hinein fressen. Ich wollte zu dir, ich wollte das du für mich da bist. So egoistisch sich das auch anhört wollte ich nicht, das du bei Maya bist sondern bei mir. Du hättest einfach sagen können das du keine Zeit hast oder Lust hast. Stattdessen legt du mir, sobald ich anrufe in die Fresse. Was soll das?"
Schrie ich verzweifelt und stehe auf.
„Scarlet beruhig dich. Ich hab nicht einmal mitbekommen, dass du mich angerufen hast. Ich weiß von Estell, dass du anscheinend zu mir wolltest. Als sie mir dann deinen Zustand erklärt hat, bin ich sofort los, um dich zu suchen. Ein Glück das sie mir gesagt hat, dass du Richtung Park gehst. Ich hätte dich sonst nie gefunden, weil du nicht mal an dein Handy gehst." sagt er aufgebracht.
„Hör doch auf! Ich hab dich ganze 9 Mal angerufen. Jedes Mal hast du angelehnt. Ich weiß nicht was ich denken soll, verstehst du? An einem Tag schmierst du mir Honig um den Mund und am anderen Tag ignorierst du meine Anrufe." sage ich unter Schluchzern. Ich bin erbärmlich.
„Nein! Maya hatte mein Handy, weil ihr Akku leer war. Ich weiß nicht wieso sie bei mir war, ich kam nicht mal dazu zu fragen." sagt er.
„Dieses Miststück! Ich mach sie fertig." schrie ich als mir die Erleuchtung kam. Dieses Mädchen hat all meine Anrufe abgeblockt.
„Was meinst du? Was ist denn jetzt?" fragt er verwirrt.
„Maya diese Bitch hat all meine Anrufe abgelehnt! Jetzt ergibt alles einen Sinn. Verdammt sie ist erst einen Tag hier schon will sie mich von dir fern halten." schrie ich aufgebracht.
„Ich mach sie kalt, dass kannst du mir glauben." sage ich.
„Ich hab dich in dem Moment gebraucht. Es hätte sonst was passiert sein können. Aber sie denkt nur an sich." sage ich und schluchze weiter. Was war nur los mit mir?

Plötzlich spüre ich wie mich Camilo zu sich zieht.
„Ich kann nicht glauben, dass sie das gemacht hat. Sie denkt glaube ich noch, dass wir noch etwas haben. Aber ich wollte einfach nur nett sein und ihr durch den ersten Tag helfen." sagt er aufgebracht und hält meinen Kopf in seinen Händen.
„Scarlet ich meinte das ernst, ich will nur dich. Ich hätte dich schon sofort gefragt ob du meine Freundin sein willst, ich will dich einfach nur besser kennenlernen. Damit du am Ende nichts bereust. Du bist die einzige die mich interessiert." sagt er und zieht mich in eine Umarmung.
Oh man ich kenne keinen Jungen, der sowas so ganz offen zugeben würde.

„Willst du mir erzählen was passiert ist?" fragt Camilo als wir und wieder auf die Bank setzen und er einen Arm um mich gelegt hat. Mein Kopf ruht auf seiner Brust und mein Blick ist starr auf den Teich vor uns gerichtet. Mittlerweile hat sich der Himmel in zarte orangetöne gefärbt.
„Mein Vater war da." lache ich spöttisch.
„Oh nein." seufzt Camilo und ich habe das Gefühl, das er mich noch etwas enger zu sich zieht.
„Ich habe nicht alles mitbekommen, weil ich erst durch die Tür gekommen bin. Er war betrunken, er hat meine Mutter geschlagen, er hat Mason verletzt und das seelisch." schluchze ich und kralle mich an seinem T-shirt fest.
„Scarl-..." will er sagen aber ich unterbreche ihn.
„Ich bin noch nicht fertig. Er hat zum krönenden Abschluss nämlich noch gesagt, dass es wohl das beste war das meine Schwester gestorben ist. Er hat es sich getraut, sowas zu sagen." die Tränen fließen nur so über meine Wangen und ich muss jämmerlich aussehen.
„Du bist so stark Scarlet. Ich kann dir garnicht sagen wie wütend mich das macht, wirklich. Am liebsten würde ich dir die ganze Last abnehmen, wenn ich könnte. Ich kann dir aner leider nur beistehen und dich auf andere Gedanken bringen."
„Das reicht mir schon." sage ich leise und streife meine Lippen gegen die seine, lehne letztlich jedoch nur meinen Kopf auf seine Schulter.
„Willst du zu mir? Oder soll ich dich nach Hause bringen?" fragt er mich.
„Ich geh lieber nach Hause ich will nach meiner Mutter sehen und sie machen sich bestimmt sorgen." sage ich und lächle ihn leicht an.
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An meine muslimischen Leser ein gesegneter Fasten Monat❤️🤲🏼
Wir schaffen das auch dieses Jahr🤞🏽

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