Kapitel 3

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,,Morgen?"

,,Ja, morgen." sagte er angespannt.

Er drehte sich um und schließte die Tür ab.
Ich musterte ihn mit meinem traurigen Blick, da ich an meine Familie denken musste. Was taten sie, um mich zu finden? Die Polizei einzuschalten, würde garantiert nichts nützen. Wie sollte jemand darauf kommen?
Ein reicher Mann, der halb Seattle besitzt, sperrt ein Mädchen ein? War ich in Fifty shades of Grey?
Nein, ich glaube nicht.

Fünf Stunden sind vergangen, seitdem ich eingeschlafen bin. Mein Magen knurrte und die Verletzung, die ich wegen dem Brand hatte, taten weh. Doch was ist passiert? Wer zündete ein Feuer an? Geht es Zoe, Alcean und Melissa gut?
All diese Fragen hingen in meinen Kopf, denn sie steckten fest.

Ich konnte mich kaum bewegen, weil ich gefesselt war. Es hatten sich deutliche Rötungen gebildet, da ich die ganze Nacht lang versuchte, mich zu befreien. Leider, erfolglos.

Niemand war da, also beschloss ich zu schreien.

Als ich meinen Kopf umdrehte, ging die Hintertür auf. Dort stand Christian, der sich gerade die Haare geföhnt hatte.

,,Was brauchst du?"

,,Ich habe Hunger." sagte ich wütend.

,,Match, bringe ihr etwas zum Essen."

,,Geht klar, Mr.Gray." sagte der eine Koch.

Er schlug die Tür hinter sich zu und guckte mich mit einem komischen Blick an. Seine Muskeln waren noch größer, als ich zuvor bemerkt hatte.

,,Hätte ich schon fast vergessen."

Er nahm das Seil, welches an meinen Händen befestigt war und entknotete es.

,,Du hast es gut."

,,Was?"

Hat er gerade gesagt, dass ich es gut habe?

,,Ich habe es gut, sagst du? Ich sitze irgendwo in einem dunklen Raum von Louis Gray und soll irgendwann umgebracht werden."

Er schwieg.

Stille durchbrach den Raum.

Plötzlich berührte er meine Hand und guckte mir kurz in die Augen. Seine Lippen waren riesig, sie waren einfach nur schön. Dann guckte er weg.

Er drehte sich um und zeigte auf ein Potrait mit einer Frau, die ein kleines Kind an der Hand hielt. Wie es schien, war er das mit einem Football-Schläger.

Wütend guckte er mich wieder an.
Dann Gott sei Dank, klopfte der Kellner an der Tür.

Er brachte einen Teller mit einem Low Carb Thunfisch - Soufflé, der mit Schmelzkäse übergossen war.

,,Merci" sagte Christian.

Er brachte mir das Soufflé ohne etwas zu sagen. Ich nahm es ihm aus der Hand und er drehte sich um.

Als er jedoch gehen wollte, musste ich mich bedanken.

,,Danke!" sagte ich mit großen Augen.

Erstaunt machte er die Tür zu.

Mit vollem Hunger aß ich das Soufflé.
Ein Problem hatte ich jedoch - wie isst man das?

Bei uns zu Hause gab es nie elegante Gerichte aus der frischen Küche. Wir aßen dann doch eher Hamburger oder gingen zum nächsten Fastfoodrestaurant. Typisch Amerikaner!

Jetzt wo ich kein lästiges Seil an meinen Händen und Beinen hatte, konnte ich mir das Bild genauer anschauen. Ich stand also auf und ging über die Matratze rüber.

Dear, Emmely - Liebe Geht Über Alles Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt