Ein guter Plan

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Ein guter Plan

Louis POV

Gekrümmt vor Schmerzen sitze ich auf dem nassen Boden. Meine Socken sind schon länger durchnässt, doch nun ist eigentlich mein ganzer Körper klitschnass. Harry läuft davon, ich sehe nur noch seine Silhouette.

Ich weiß nicht, welche Schmerzen überwiegen. Die Schmerzen in meinem Gesicht und meinem Bauch, wo sich wahrscheinlich blaue Flecke bilden werden oder die Schmerzen in meinem Herzen, meinem Kopf und meinem Magen, der sich um 180° zu drehen scheint.

Es hat mich wirklich viel gekostet, diese Worte auszusprechen. Harry weiß nicht, wie schwer es für mich war. Ich kann es noch immer nicht glauben, dass ich wirklich Gefühle für diesen Kerl habe. Überhaupt Gefühle für einen Jungen. Ich bin doch eigentlich nicht so. Wieso stehe ich auf Harry? Was macht er nur mit mir?

Ich kann ihn jedoch verstehen, dass er so reagiert. Wahrscheinlich denkt er, ich verarsche ihn und mache mich lustig über ihn. Mein Verhalten ihm gegenüber war wirklich nicht gut. Ich hätte ihn nicht so belasten dürfen. Ich hätte mir erst über meine Gefühle klar werden müssen und dann etwas tun.

Aber wie konnte ich es denn vorher wissen? Ich weiß nicht, was mit mir los war, als ich ihn das erste Mal geküsst habe. Oder als ich ihn das zweite Mal geküsst habe. Ich weiß nur, dass es mir gefallen hat. Vielleicht stand ich da schon auf ihn. Ich wollte es mir nur nicht eingestehen.

Das ergibt sogar Sinn. Aber was habe ich damit bezweckt? Nichts. Nun sitze ich hier alleine und Harry ist fort. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich weiß nicht, wie ich das den Jungs erklären soll. Vielleicht sollten sie einfach nichts davon erfahren und ich werde Harry einfach vergessen. Vergessen, dass ich Gefühle für ihn habe. Vergessen, dass er da war. Vergessen, dass es ihn gibt.

Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter, die mich nun sanft unter meinen Armen nach oben zieht. Die Tränen schießen meine Wangen herab. Ich drehe mich um und blicke in Nialls besorgtes Gesicht. Er nimmt mich in seine Arme, doch ich stoße ihn sofort weg.

„Lass das!“, fauche ich ihn an.

„Es ist ok Louis. Ich weiß es schon, aber ich werde niemandem etwas sagen“

Wieder breche ich in Tränen aus und drücke mich so fest es geht an ihn. Es tut gut, seine Wärme zu spüren, doch ich wäre jetzt lieber in Harrys Armen. Ich würde lieber seine Wärme spüren und seinen Duft einatmen.

„Lass uns heim gehen. Er wird sich schon wieder einkriegen“

Unsicher nicke ich und folge ihm die Straße entlang. Zuhause nehme ich sofort meine Kleidung, gehe ins Bad und beschließe, ein langes Bad zu nehmen.

Das Wasser läuft in die große Wanne und ich streife mir langsam meine Kleidung vom Körper, ehe ich den Badeschaum einlasse. Vorsichtig stupse ich mit meinem Zeh das Wasser an.

Es ist warm, doch trotzdem bildet sich eine Gänsehaut auf meinem Körper. Schnell lasse ich mich ganz ins Wasser sinken und lege den Kopf in den Nacken, bevor ich die Augen schließe.

Tränen verlassen meine Augen, laufen meine Wangen herunter. Die salzhaltige Flüssigkeit mischt sich mit dem warmen Badewasser, als sie in die Wanne tropfen.

Für einen Moment lasse ich meinen Kopf untertauchen. Nun spüre ich die Tränen nicht mehr. Ich fühle nicht dieses Brennen auf meinen Wangen, wenn sie herunter laufen.

Jedoch halte ich es nicht lange aus, nicht zu atmen, also steige ich wieder auf. Ich reibe mir über das Gesicht und öffne die Augen.

Die Stille hier im Bad bedrückt mich zu sehr, sodass ich die Stereoanlage mit meinem iPod anmache und leise Musik laufen lasse. Sofort ertönt Ed Sheerans Stimme, die die ersten Zeilen von I’m a Mess singt. Zwar wird mir diese Musik nicht wirklich helfen, sondern meine Stimmung nur verschlechtern, doch ich fühle mich nicht alleine.

Es scheint, als würde Ed Sheeran genauso traurig sein, wie ich es bin. Und wie heißt es so schön? Geteiltes Leid ist halbes Leid.

Langsam wasche ich mich und lasse mir so viel Zeit wie möglich. Als ich aus der Wanne steige, tropft das Wasser von meinem Körper und ich beginne zu frieren. Ich kann jedoch nicht schnell reagieren, also nehme ich mir nur zögerlich einen Bademantel, den ich mir umlege und mich dann Spiegel ansehe.

Meine Augen sind etwas gerötet, meine Haare hängen mir etwas ins Gesicht. Die Musik wird immer leiser, bis ich irgendwann gar nicht mehr hinhöre. Ich stehe nur hier und starre mir in die Augen.

Ein Klopfen an der Tür reißt mich aus der Starre. Ich zucke kurz zusammen, ehe ich zur Stereoanlage laufe und den Power-Knopf drücke.

„Louis, du bist jetzt schon zweieinhalb Stunden im Bad. Geht es dir gut?“, höre ich Nialls Stimme von der anderen Seite.

Ich nicke, doch bemerke nicht, dass er es gar nicht sehen kann.

„Louis?“

Wieder klopft er an der Tür, doch diesmal mit mehr Hektik.

„Ja, ja“, rufe ich, doch es hört sich eher wie ein Jaulen an.

Bevor ich wieder in einem Tränenmeer ertrinke, drehe ich mit letzter Kraft den Schlüssel herum, doch falle sofort danach auf die Knie. Niall stürmt ins Bad und schließt hinter sich die Tür ab. Dann hockt er sich vor mich.

„Louis, es nimmt mich wirklich mit, dich so zu sehen. Du warst doch sonst nie so emotional, wenn es um sowas ging. Diesmal ist es wirklich ernst oder?“

Ich vergrabe mein Gesicht in den Händen und nicke. Niall hat Recht. Ich habe noch nie solche Emotionen gezeigt. Vielleicht macht mich das auf Kerle Stehen zu einem Weichei. Dann werde ich irgendwann nur noch wie ein irrer kichern und meine Stimme wird noch höher, als sie eh schon ist.

„Niall, ich will das nicht. Helf mir, bitte“, jammere ich verzweifelt.

Er legt seine Arme um mich und drückt mich fest an sich.

„Naja, ich finde den emotionalen Louis gar nicht so schlecht. Ich denke, du kannst lernen, deine Emotionen zu kontrollieren. Aber ich mag dich so“

Ich löse mich aus seinem Griff und boxte ihm gegen die Schulter, doch muss grinsen.

„Das meine ich doch nicht, du Idiot“

Nun lachen wir beide, bis Niall mit der Idee kommt, dass wir uns zusammen einen guten Plan überlegen könnten.

Ich nicke eifrig und stehe auf. Ich räume schnell meine Klamotten in den Wäschekorb, bevor ich Niall aus dem Bad folge.

Ich liebe dich, Harry Styles. Wenn ein Louis Tomlinson jemanden liebt, bleibt er dabei. So schnell wirst du mich nicht los. Ich werde wieder kommen und ich werde der perfekte Junge für dich sein. Ich schwöre es!

Heei :) danke für eure Meinungen wegen der neuen Fanfiction! *o* Ich habe jetzt die Story begonnen, sie heißt Sexbrothers. Das war's auch schon. Hoffentlich gefällt euch das neue Kapitel (: xxChanel

How to save a life [l.s.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt