Du bist gegen die Laternenstange gelaufen
„Harry, nein! Du bist nicht unwichtig! Denk das nicht. Ich kenne dich zwar noch nicht wirklich, aber die Tatsache, dass ich dich kennen lernen möchte, sagt doch schon, dass du nicht unwichtig bist. Bis jetzt finde ich dich sogar recht cool. Du bist zwar manchmal etwas bockig, aber das ist nicht so schlimm. Dann bleiben wir einfach bei dem Thema jetzt. Wieso wolltest du dich denn eigentlich umbringen?“
Ich schaue auf meine Hände und merke, wie ich nervös werde. Ich mag es nicht, über mich zu reden. Ich hasse mich und das wird sich nie ändern. Was passiert ist, kann ich nicht mehr ändern.
„Ich war früher mal anders. Ich war immer der Draufgänger und habe alle Mädchen verarscht. Ich war zwar nie mit einem Mädchen zusammen, aber ich habe es geliebt, sie zu verarschen. Naja und dann eben nicht mehr… Ach egal“
Ich schaue zur Tanzfläche und sehe, wie jeder der drei Jungs ein Mädchen zum Tanzen hat. Gerade will ich lächeln, als Louis mich zurück zu sich dreht.
„Nein, es ist nicht egal. Ist es dir unangenehm hier darüber zu reden? Wir können auch raus gehen. Ich mache mir doch nur Sorgen“
Ich will aber nicht mit dir reden, Louis! Ich will mit niemandem darüber reden! Wieso versteht das denn niemand?
Ich springe vom Stuhl auf und gehe aus dem Club. Ich habe keine Lust auf das blöde Gerede. Ich will nur in Ruhe gelassen werden!
„Harry, warte! Tut mir leid, ich wollte nicht so aufdringlich sein“
„Nicht so aufdringlich? Du hast mich gerade die absolut privateste Frage der Welt gestellt und die sofort am Anfang! Du kennst mich nicht und denkst, du kannst über mich urteilen, nur weil du weißt, wieso ich mich umbringen wollte! Du bist genauso wie die anderen! Ihr sucht doch nur eure Story!“
Ich gehe auf ihn zu und will ihn schlagen, doch dann fällt mir auf, dass er es nicht wert ist. Ich drehe also wieder um und gehe weiter.
„Hey! Du kannst nicht gehen! Hast du schon vergessen, bei wem du wohnst?“
Ich ignoriere ihn, doch jedes seiner Worte trifft mich wie ein Messer. Plötzlich kommt er angelaufen und greift mich an der Schulter. Er drückt mich gegen eine Hauswand und sieht mich wütend an.
„Na los! Bring mich um! Tu mir den Gefallen!“, brülle ich ihm entgegen und er lässt mich los, doch sofort im selben Augenblick drückt er mich wieder gegen die Wand. Diesmal fester.
„Glaub nicht, dass du so leicht davon kommst. Wir spielen hier nach meinen Regeln und wenn du sie nicht einhältst, wird es nicht schön werden“
Ich lache und spucke ihm ins Gesicht.
„Was willst du mir denn tun? Du kannst mir nicht wehtun und das weißt du!“
Er boxt mir einmal feste ins Gesicht und ich schreie vor Schmerzen auf. Dann lässt er mich los, sodass ich zu Boden sinke.
„Ich kann dir Schmerzen bereiten, doch umbringen werde ich dich nicht. Spielst du jetzt nach meinen Regeln?“
Ich nicke. Wo bin ich hier nur gelandet? Nicht mal meine Eltern lieben mich genug, um sich vorher Gedanken darüber zu machen, bei wem ich unterkomme.
***
Louis und ich sitzen im Auto und warten auf die anderen Jungs. Die ganze Zeit über schweigen wir uns an. Ich starre aus dem Fenster, doch bemerke seinen Blick auf mir, der mich nervös macht.
„Du bist gegen die Laternenstange gelaufen“, sagt er plötzlich.
„Bitte was?“
„Du bist gegen eine Laternenstange gelaufen, deswegen hat deine Nase geblutet. Verstanden?“
Ich kann nicht mehr antworten, da Liam, Niall und Zayn genau in diesem Moment ins Auto einsteigen.
„Wie siehst du denn aus? Was ist denn passiert?“, fragt Liam besorgt und Niall lacht.
„Egal, nicht so wichtig“, antworte ich.
Louis schaut mich wütend an und ich werde das Gefühl nicht los, dass er mich verprügeln wird, wenn wir bei ihm ankommen.
Die ganze Fahrt über reden die Jungs über totalen Müll. Louis lacht hin und wieder mal, doch schaut mich weiterhin böse an. Ich schweige und versuche, nicht zuzuhören, was die Jungs sagen, doch es gelingt mir nicht.
„So, kommt. Und wenn die Mädels gleich kommen, seid bitte nicht allzu laut. Es könnte Harry vielleicht verstören“, sagt Louis und lacht.
Bis auf Louis und mich steigen alle aus. Ich will gerade die Tür öffnen, als Louis seine Hand auf meinen Arm legt. Ich zucke zusammen und sehe ihn erwartungsvoll an.
„Pass auf, was du sagst“, meint er bloß und steigt dann aus.
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How to save a life [l.s.]
Fiksi PenggemarHow to save a life [l.s.] written by Chanel_Deliss „Schlag mich“, murmle ich plötzlich. „W-Was?“, fragt Louis zögerlich. „Schlag mich, Louis. Wenn du mir helfen willst, schlage mich“ Er schaut mich verwirrt an, doch bleibt weiterhin stehen. Anschei...