Der Weg war lang und beschwerlich, aber nach zwei Wochen haben wir es geschafft und stehen vor dem Lager des Königs.
...das nahezu verlassen wirkt.Einzelne Wachposten halten Stellung, haben uns natürlich schon von weitem erkannt und ein Gesandter kommt mit einigen Männern als Wachen auf uns zu geritten.
"Lord Karstark", begrüße ich den groß gebauten Mann mit weißem Haar.
"Ihr müsst Lady Bolton sein."
Vor uns machen sie Halt und mustern uns kritisch."Sind das alle?" Seine Hand deutet auf die wenigen Männer hinter mir.
"Für 1.200 Mann sind das aber wenige.""Wir wussten nicht wie die Lage ist. Ich wollte mich zuerst versichern, dass ich meine Männer nicht in einen Hinterhalt der Lannisters führe."
Lord Karstark betrachtet mich genau.
"Uns könnte nie ein Lannister zurückdrängen",murmelt er leise und dreht sein Pferd, um uns ins Lager zu geleiten.
Theon kehrt um und holt unsere restlichen Truppen.
Ich reihe mich neben neben dem Karstark ein."Wo sind die Soldaten?"
Meine Frage beantwortet er ohne mich anzusehen, sein Blick geht starr geradeaus."Ein Gefecht mit den Feinden. Nichts großartiges, sie dürften bald wieder da sein."
Bald wieder da ...
Mittlerweile hat die Abenddämmerung eingesetzt, meine Männer haben bereits ihre Zelte aufgestellt und ruhen sich von der langen Reise aus.
Mein Blick fliegt zum beinahe Wolkenlosen Himmel.
Seit einigen Tagen habe ich Thaeryis nicht mehr gesehen, zunehmend mache ich mir Sorgen um ihn.
Zudem scheint Theon seit unserer Ankunft ziemlich nervös zu sein, er hält sich fast ausschließlich in seinem Zelt auf.Bevor ich mir weitere Gedanken darüber machen kann, erscheint eine Gestalt in meinen Augenwinkeln, die auf mich zu kommt.
"MyLady", ich blicke kurz auf den Boden und sehe der rothaarigen dann in die Augen.
"Lady Bolton, Ihr seid früher hier als wir erwarteten", Catelyn Stark setzt sich gegenüber von mir auf einen kleinen Holzhocker.
"Es gab keine Zwischenfälle, außerdem hatten wir das Wetter auf unserer Seite."
Da ich die Wärme im Süden, obwohl wir uns noch recht weit nördlich befinden, nicht gewohnt bin, habe ich meine Rüstung abgelegt und ein ziemlich kurzes Oberteil angezogen.
Dadurch wird die Stichwunde entblößt.
Das hässliche, vernarbte Gewebe scheint Blicke gerade zu anzuziehen, denn auch der der Stark-Mutter mustert die Stelle."Nun, das war ein Zwischenfall. Aber die Ursache ist aus der Welt geschafft", sage ich um ihr zuvor zu kommen.
Damit beendet ich auch gleichzeitg unser Gespräch.Es herrscht jedoch nicht lange Stille, denn diese wird durch Hufgetrampel gebrochen.
Erst leise, dann immer lauter werdend nähern sich die zurückkehrenden Reiter.
Fast augenblicklich springt Lady Catelyn auf und rennt ihnen entgegen.
Langsamer erhebe ich mich, ich bleibe jedoch auf meinem Platz stehen und beobachte das Ganze aus etwas Entfernung.An der Spitze des Ganzen reitet ein junger Mann, dunkelbraune Locken, ein Schattenwolf auf der Rüstung.
Robb Stark.
Ich mustere ihn eingehend.
Nachdem er stolz den Sieg verkündet, und seine Kämpfer aufs höchste gelobt hat, scheint er die Anwesenheit der zusätzlichen Männer bemerkt zu haben.
Sein Blick fällt auf mich."Ihr müsst Luna Bolton sein", sagt er langsam auf mich zukommend.
Als er schließlich vor mir stehen bleibt, knie ich mich vor ihm nieder.
"Ich stehe in euren Diensten, Euer Gnaden."
Hinter dem ältesten Stark-Jungen kann ich meinen Vater erkennen.
Nachdem er sich nickend von mir abwendet, richte ich meine Aufmerksamkeit wieder auf den Himmel.
Meine Augen suchen zwischen den einzelnen Wolkenfetzen nach den schlagenden Flügeln und den Hörnern meines Drachen.
Der König scheint das bemerkt zu haben und beobachtet mich interessiert.
Ihm bleibt allerdings nicht die Zeit mich darauf anzusprechen, denn schon wird er von Lord Karstark in ein Zelt geführt und über das weitere Vorgehen befragt.Am folgenden Tag blieb alles ruhig, aber am nächsten dringen schon morgens laute Stimmen durch meine Zeltwände.
Mit einem Griff befinden sich Bogen und Köcher in meinen Händen und ich eile aus dem Zelt.
Draußen müssen sich erst meine Augen an das Licht gewöhnen, zu meiner Erleichterung scheint es sich um keinen Kampf zu handeln, aber das, was ich an Stelle eines Gefechts erblicke, ist mindestens genauso schlimm.Inmitten einer Gruppe Männer steht Theon, der, gerade als ich durch mein Zelt breche, durch einen Tritt in seinen Bauch zu Boden geht.
Ich will einen Schritt nach vorne machen, aber ich werde an meinem Handgelenk gepackt und zurück gehalten.
"Du hast ihm viel zu lange geholfen", ertönt plötzlich die Stimme meines Vaters an meinem Ohr, eine gewisse Schärfe schwingt mit.
Für einen Moment funkle ich ihn nur an, sage jedoch nichts und sehe nach einiger zeit auf den Boden. Der Druck um mein Handgelenk lässt nach und ich höre wie sich mein Vater entfernt.
Als ich wieder aufblicke, sehe ich wie einige Männer Theon an den Armen packen und weg zerren.
Erst heute Abend, als es schon dunkel ist, schleiche ich mich durch die Zelte und steuere auf eine Arz Holzkäfig, gemacht aus festen Stöcken und Ästen. Eigetlich würde soetwas niemanden aufhalten, aber der Gefangene wurde im Inneren gefesselt und an einen stabilen Pfal gebunden.
Beim Öffnen der Tür sieht er vom Boden auf.
Dabei kann ich erkennen, dass seine Lippe aufgeplatzt, und sein rechtes Augen geschwollen ist.
Mit wenigen Schritten befinde ich mich vor ihm und betrachte sein Gesicht."Einige Männer scheinen mich nicht besonders zu mögen", er lächelt mich schwach an.
"Warum wurdest du hier eingesperrt?"
Er sieht mich kurz an und schaut wieder weg.
"Ich habe zwei unschuldige Bauernjungen umgebracht."
Der Schein der herumstehenden Fackeln erhellt schwach sein Gesicht, ich mustere ihn kurz und umarme ihn.
Zögernd legt er auch seine Arme um mich.
Nach wenigen Augenblicken höre ich immer lauter werdende Stimmen, und ruckartig stehe ich auf.Schnell und ohne ein weiteres Wort schließe ich die Tür wieder und schleiche mich in den Schatten davon.
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Uhhh, was glaubt ihr, passiert noch zwischen Luna und Theon? ;3
Und wie findet ihr das, was mit Theon passiert ist?
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Drachenmädchen || Game of Thrones FF
RandomDas Haus Bolton ist für seine blutigen Folterungen und Häutungen bekannt, doch ist Luna, Erbin Roose Boltons, wie ihre Vorfahren? Feuer und Blut eines Drachen bringen sie tagtäglich in Versuchung; wird sie standhalten? Oder wird sie ihre grausamen G...