Kapitel 25| Königsmund

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"Trautes Heim, Glück allein!", lacht einer der Soldaten, die uns durch halb Westeros geschleppt haben, als die Stadttore von Königsmund vor uns auftauchen.

Ziemlich bald danach reiten wir durch das Königstor in die Stadt hinein. Überall drängen sich Menschen in den Gassen aneinander während wir auf den Pferden vorbeikommen und sehen uns missbiligend an.
Schließlich stehen wir in einem der Höfe des Roten Bergfrieds. Ich werden vom Pferd gehoben, mein rechtes Bein gibt jedoch sofort nach und ich falle unsanft hin. Über mir müssen drei Männer kurz auflachen, während ich versuche meine Haare aus meinem Gesicht zu blasen.
Dann packen mich starke Hände an meinen Armen, zerren mich zurück auf die Beine und tragen mich halb, halb schleifen sie mich in die Burg.
Zuerst versuche ich mir den Weg raus zu merken, aber das gebe ich auf, als ich nach der fünften Abbiegung die Orientierung verliere. Hinter mir kann ich noch Andere laufen hören, die uns durch das endlose Labyrinth von Gängen folgen.
Jory, vermute ich. Doch während wir einen Gang geradeaus laufen, werden die Schritte hinter uns leiser.
"Wo wird er hingebracht?", frage ich gerade heraus, aber genauso gut könnte ich gegen eine Wand reden.
Irgendwann machen wir vor einer schweren Holztür Halt und treten schließlich ein.
"Pycelle, wir haben eine Verletzte."

Aus einer dunklen Ecke schlürft ein alter Mann mit langem, weißen Bart und kommt auf uns zu.
Mit einer Hand deutet er auf eine Holzplatte, eine Art Tisch, die in der Mitte des Raumes steht. "Setzt sie darauf."
Dies tun die Männer auch und lassen uns alleine.
Zuerst nimmt er mir den Verband um meinem Bein ab, sieht sich die Verletzung genau an und dreht sich zu einer kleinen Ablage um.
"Ihr seid also Lady Bolton, nicht? Wir haben hier schon einiges über Euch gehört", beginnt er zu reden, während er die Wundränder entfernt und danach eine Salbe aufträgt. Meine Hände krampfen sich dabei fest an den Tisch. "Durch was wurde diese Wunde verursacht
"Von einem Pfeil", antworte ich schlicht, füge dann aber zögernd "Ist sie schlimm?" hinzu.
"Es wäre besser gewesen, wenn die Wunde sofort versorgt worden wäre, aber obwohl das nicht möglich war, sieht sie nicht allzu schlimm aus. In wenigen Wochen wird nur noch eine Narbe davon übrig geblieben sein."
Vorsichtig nimmt er einen neuen Verband und legt ihn mir an. Anschließend läuft er zu einer Krücke und bringt sie zu mir.
"Probiert sie mal aus", fordert er mich auf und reicht sie mir.
Stumm tue ich das geheißene.
Sie ist zwar etwas zu klein, aber dennoch komme ich gut damit zurecht, obwohl sich bei jedem Schritt mein Bein lautstark beschwert.
Mit den Worten "Ich glaube mein Teil ist erledigt" ruft er die Männer vor der Tür zu uns herein. "Ich werde Euch morgen besuchen kommen, um mir Eure Verletzung anzusehen. Jetzt solltet Ihr Euer Bein aber schonen", erklärt mir der alte Mann noch, bevor er sich abwandt und mich den Wachen überlässt. Mir fällt auf, dass es nicht die sind, die mich auch hier hergebracht haben. Doch das ist mir ganz recht und so lasse ich mich wieder durch die Gänge führen. Zwar habe ich keine Ahnung wohin ich gebracht werde, allerdings habe ich auch keine andere Wahl.
Was sollte ich auch tun? Sie mit der Krüge verprügeln und wegrennen?

Nach einer Gefühlten Ewigkeit für mein Bein, bleiben wir schließlich vor einer Tür stehen. Wir befinden uns nun relativ weit oben im Roten Bergfried, den ganzen Stufen nach zu urteilen.
"MyLord?"
"Bringt sie rein."

Der Raum, der nun vor mir liegt, hat eine Seite mit großen Fenstern, in der Mitte steht ein eckiger Tisch, an dessen Stirnseite ein hochgewachsener Mann sitzt, mit goldenem Haar, das von weiß durchsetzt ist und einem ernsten Ausdruck im Gesicht.
"Tywin Lannister, die Hand des König höchstpersönlich", sage ich, während ich mich auf einem Stuhl niedergelasse, auf den der Lannister hingewiesen hat.

"Wir haben Euch erst in einigen Tagen erwartet."
"Meine Eskorte hatte es äußerst eilig", sage ich und strecke mein verletztes Bein langsam aus. Die Krücke lehnt an dem Tisch neben mir.
Lord Tywin lehnt sich jetzt nach vorne.
"Wir wollen nicht weiter Höflichkeiten austauschen und unnötig Worte verschwenden." Er sinkt zurück in die Polster seines Stuhles und faltet seine Hände zusammen.
"Ihr hattet keinerlei Recht, Harrenhall als Euer zu beanspruchen."
"Und Ihr hattet kein Recht, Walder Frey zu beauftragen, das heilige Gastrecht zu brechen", erwiderte ich in zischendem Ton, dies lässt den Lannister jedoch kalt.
"Es war die Idee des Wiesels selbst, nicht unsre. Aber gewiss hat uns das genau zugespielt. Ich müsste lügen, würde ich behaupten, dass Robb Stark kein geschickter Feldherr war. Dennoch war er nicht unbesiegbar." Er macht eine wegwerfende Geste.
"Das seid auch Ihr nicht, selbst wenn einige dies behaupten sollten", bringe ich zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.
Tywin zieht eine Augenbraue hoch, geht aber nicht weiter darauf ein.
"Worbüber ich eigentlich mit Euch reden wollte...", der Lord Lannister nimmt zuerst einen Schluck aus seinem Kelch, bevor er weiterredet.
"Harrenhall. Die Burg steht Euch nicht zu und ich gedenke sie Eurem Befehl wieder zu entziehen. Gewiss wollen wir kein weiteres Blut vergießen wenn es nicht nötig ist, Ihr sicherlich auch nicht. Deswegen müsst Ihr nur diesen Brief unterschreiben, Eure Männer können friedlich die Burg verlassen und ohne Gefahr gen Norden ziehen."

Meine Finger klammern sich um die Armlehne. Ohne Zweifel würde keiner meiner Männer im Norden ankommen, würde ich diesen Brief unterschreiben. Ob sie nun gefangen oder getötet würden wäre ganz gleich.
"Ihr kennt Harrenhall, MyLord. Die Vorratslager, die Befestigungen, die Mauer... als ich zuletzt nachschauen ließ, waren die Vorratslager mehr als voll. Die Waffenkammer gespickt mit Pfeilen. Die Mauer in bestem Zustand. Meine Männer ausgeruht und wach.
Glaubt nicht, ich würde diese Burg kampflos aufgeben. Ihr wisst aber auch genauso gut wie ich, dass Ihr diese Schlacht dieses Mal nicht gewinnen würdet."
Nun noch ich es, die sich etwas vorlehnt.
"Außerdem verfüge ich über das Feuer eines Drachen."

Ein verschlagenes Lächeln macht sich auf meinen Lippen breit, doch es verschwindet genauso schnell wieder wie es aufgetaucht ist. Zwar sieht Tywin nicht begeistert über meine Worte aus, doch nun verwandelt sich sein Gesicht in eine steinerne Maske.
"Märchen. MyLady, Ihr solltet kooperieren, wenn Ihr Euren Aufenthalt in Königsmund angenehmer machen wollt."

Aufenthalt. So nenne sie meine Gefangenschaft also.

"Und wie sollte ich, Eurer Meinung nach, kooperieren?"

"Dieser Brief", er deutet auf das beschriebene Stück Pergament "sagt Euren Männern, dass sie die Burg kampflos aufgeben und verlassen sollen. Auf Euren Befehl hin, versteht sich. Setzt Eure Unterschrift darunter und wir schicken direkt nach unserem Gespräch einen Raben mit der Nachricht nach Harrenhall."

"Selbst wenn ich gewillt wäre, dies zu tun, wäre es verschwendete Zeit. Meine Männer wissen, dass ich von Euch festgehalten werde und würden annehmen, dass ich unter Folter zu einer Unterschrift gezwungen worden wäre. Erst wenn sie es aus meinem Mund hören würden..."

"Sollten wir Euch also nach Harrenhall zurückbringen?", unterbricht mich Tywin scharf. "Natürlich wollt Ihr das, aber Ihr seid gerade erst angekommen und ich habe andere Pläne mit Euch... hier in Königsmund."

Auf einmal fühle ich, wie müde ich eigentlich bin, lehne mich im Stuhl zurück und schaue aus dem Fenster auf die Stadt.
"Wie Ihr meint. Nur, wie lange, gedenkt Ihr, mich unter Eurer Kontrolle zu behalten?"

"So lange es nötig ist. Wir haben Euren Vater zu unsrem Wächter des Nordens ernannt und in einem Schreiben werden wir Euren Bastard-Bruder legitimieren."
"Ich bin immernoch die Erbin meines Vaters, auch wenn Ramsay zu einem echten Bolton ernannt wird."

"Rein rechtlich nicht. Lord Bolton hat in diesem Punkt nach Dornischem Recht gehandelt, auch wenn wir dies nicht verstehen."
"Nun, nach Domerics Tod war mein Halb-Bruder schon am Hofe, aber ich war in kämpferischer Hinsicht schon immer meines Vaters Stolz.
Domeric hatte sich weniger für Schwert oder Bogen, mehr jedoch für Bücher und Harfe interessiert."
"Ramsay Schnee soll in dieser Hinsicht auch einige Erfahrung haben. Aber auf das alles wollte ich nicht hinaus. Da Roose Bolton nun für uns den Norden hütet, wird es Euch hier dementsprechend gut gehen, solange Ihr Euch angemessen verhaltet."
Er macht eine Pause und entfaltet seine Hände.
"Ich denke, nun sind wir hier fertig."
Auf diese Worte hin bittet er die Wachen, die vor der Tür standen, mich zu meinem Gemach zu geleiten.

In dem einfachen Raum, in den ich gebracht wurde, befinden sich bereits zwei Damen, mit etwas Vorsicht sehen sie mich an.
Es stellt sich heraus, dass sie da sind, um mich zu waschen. Zwar habe ich eigentlich nichts dafür übrig, mich waschen zu lassen, lasse es jedoch über mich ergehen und sinke, vom Schmutz befreit und in neuen Kleidern, in das weiche Bett. Fast sofort dämmere ich in einen festen Schlaf.

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Hey, ich habe hier mal einen neuen Stil ausprobiert, wie findet ihr das?

Btw tut mir leid für die Zeit in der ich weg war. :P <3

Drachenmädchen || Game of Thrones FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt