The Movie Games- wenn Filme zur Realität werden

Double

>> Deutschland, 9.10 Uhr <<

Ich klimperte mit dem Kugelschreiber auf dem Schultisch herum. Drei von uns haben ihren Test jetzt schon zurück bekommen und wenn ich jetzt deren Note nach ihrem Gesichtsausdruck erraten müsste, würde ich stark davon ausgehen, dass es keine Gute war. Ich hatte schon letzte Woche gedacht, ich würde an Herzversagen sterben, als ich den Test schrieb. Doch mir wurde bewusst das ich mehr Angst vor der Testrückgabe habe. Ich versuchte meine Nervosität unter Kontrolle zu halten, in dem ich versuchte mich auf das Geklimper zu konzentrieren, das ich machte. Doch das brachte meine Mitschüler um den Verstand. ,,Clara! Kannst du das mal sein lassen, ich will in Ruhe sterben!.". Ich hörte mit dem klimpern auf, fuhr herum und starrte Robin, der drei Reihen hinter mir saß fragend an. ,,Sterben?.. wieso, was hast du den für eine Note?."- ,,Denkst du das brülle ich jetzt durch den Raum?.", und schüttelte den Kopf. Seine Frisur hatte Ähnlichkeit mit der von Taylor Lautner, so wie seine Statur und die Hautfarbe. Allerdings hatte er helle Augen. Grün um genau zu sein. Ich drehte mich wieder um und schaute an die Tafel. Dort standen noch drei weitere Prüfungstermine an. Dieser Test und die drei anderen, die auf dieser Tafel stehen würden darüber entscheiden, ob ich weiter komme oder nicht. Ich bin im ersten Lehrjahr zu meiner Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten und wenn ich diesen und die anderen verhaue, dann war's das. Deswegen habe ich wohl auch so viel Angst vor dem Ergebnis. Zusätzlich war ich auch nicht die Begabteste unter uns. Ich hab nie richtig Zeit zum lernen und wenn ich dann mal versuche zu lernen, schwirren meine Gedanken irgendwo rund um die Welt. Am meisten denke ich an die Zukunft von meinem kleinen Bruder Kevin. Er ist mit seiner Entwicklung stark zurück und ich mache mir andauernd sorgen, wenn es später irgendwann mal heißen soll er müsse in eine Behinderten WG. Aber eines steht für mich fest. Wenn meine Eltern altersbedingt später nicht mehr für ihn sorgen können, werde ich es tun und er wird bei mir bleiben. Ich lasse ihn und meine Familie nicht alleine. Ich versuche jetzt schon immer zu Hause mit anzupacken und meiner Mutter etwas Last ab zu nehmen, besonders wenn es zu Hause Zeiten gibt wo es sehr laut zur Sache geht. Mein Vater ist Alkoholiker. Zugeben und eingestehen tut er es nicht, deswegen steht eine Therapie für in auch nicht in Frage. Meine Mutter leidet sehr darunter, obwohl sie es nicht zugibt, sehe ich ihre Traurigkeit in ihrem Lächeln. All der Stress, die Probleme und dieser Drang immer für jemanden da sein zu wollen wenn man mich braucht, haben mich wahrscheinlich auch dazu gebracht, dass ich in der Medizin tätig sein möchte. So kann ich Menschen helfen und glücklich darüber sein, dass ich zu etwas gut bin. Es sei denn ich bin gut genug und bringe die Patienten nicht noch um. Aber soweit bin ich noch nicht, erst einmal muss ich diesen Test schaffen und den Rest der Ausbildung überleben. Jetzt haben schon 15 weitere ihre Arbeiten zurück und darunter viele mit einem Grinse- Face. Entweder findet der Dozent das lustig mich auf die Folter zu spannen, oder er geht bei der Abgabe Null nach dem Alphabet. Ich fing wieder mit dem Geklimper an... nach ein paar Minuten vibrierte plötzlich mein Handy. Ich holte es heimlich aus meiner rechten Hosentasche raus.

Eine SMS:

{ Wenn Ich sterbe, komm mich bitte nicht besuchen. Robin }

Ich musste grinsen. Ich schaute kurz nach vorne ob die Luft rein ist um darauf zu antworten. Der Dozent war nach wie vor noch mit der Abgabe der Prüfungen beschäftigt, also schrieb ich zurück.

Antwort:

{ Haha xD Okay ich höre damit auf, wenn du mir deine Note verrätst :D }

Ich schickte es ab. Ich sah wie Robin schon antwortete. WhatsApp hat das gar nicht mal so schlecht gemacht.

Antwort von Robin:

{ Okay, es ist eine Zwei. }

Ich dachte ich schaute nicht richtig. Eine Zwei und das ist für ihn ein Grund zum Sterben?.. Ich wäre froh wenn ich eine Zwei hätte. Ich schrieb ihm zurück, doch davor drehte ich mich um und zeigte ihm den Vogel.