Mein Lieblingslehrer kritzelte gerade eine sehr unleserliche Mindmap auf die Tafel, während Boston mir vorsichtig eine Liste rüberschob.
„Wir haben die Überwachungsvideos am Eingang jetzt dreimal angeschaut. Außer Leute, die ich kenne, Leute aus der Schule und der Pizzaservice ist niemand ins Haus gegangen", flüsterte er leise.
„Zumindest nicht durch den Haupteingang", überlegte ich, ebenfalls im Flüsterton.
„Gibt es nicht noch irgendwelche anderen Möglichkeiten, auf euer Grundstück zu gelangen?"
Boston schüttelte bestimmt den Kopf.
„Nicht mal ein Loch in der Hecke?"
„Das ganze Gelände ist abgezäunt und wenn ihn jemand durchschneiden würde, würde der Alarm losgehen."
Grübelnd sah ich meinem Lieblingslehrer dabei zu, wie er verzweifelt versuchte, den Computer zu starten.
„Wie viele Leute stehen auf dieser Liste?"
„363 Personen."
Bei dieser Zahl blieb mir fast mein Herz stehen.
„363?!"
Bestürzt über diese enorm große Zahl, ist es gut möglich, dass ich ein bisschen zu laut gesprochen hatte.
Mein Lieblingslehrer drehte sich jedenfalls genervt zu mir um.
„Señora Valencia, was ist denn jetzt schon wieder?"
Bostons Eltern kamen in sechs Tagen wieder und der Gerichtsprozess meiner mamá würde in acht Tagen stattfinden!
Den Täter zu finden, würde nicht ausreichen, wir würden auch Beweise benötigen ...
„Señora Valencia? Hat es Ihnen die Sprache verschlagen?"
Spöttisch sah mich mein Lieblingslehrer an.
Wir müssen 363 Personen von der Liste streichen ... Zeit, Tempo zu machen!
„Ganz im Gegenteil!" Aufmüpfig guckte ich zwischen der Lehrperson und Boston hin und her.
„Wir befinden uns gerade in einer Beziehungskrise und anhand der gegebenen Situation, ist es nicht einfach eine Lösung zu finden!"
Boston sah sichtlich verwirrt aus.
„Was, Paris, das ..."
„Sorry, Schatz. Ich weiß, das sollte niemand wissen. Trotzdem bin ich mir ziemlich sicher, dass wir 363 Tage zusammen sind und keinen Tag mehr!"
Ziemlich angefressen verschränkte ich die Arme.
Boston verstand zum Glück und spielte, Gott sei Dank, mit: „Schwachsinn! Das sind bestimmt schon 400!"
Verächtlich und augenverdrehend verzog ich den Mund. „Wenn ich sage, dass es 363 sind, dann sind es auch 363!"
Zornig packte ich meinen Taschenrechner und zielte auf Boston.
Als ich mir sicher war, dass er ausweichen würde, warf ich mit voller Kraft.
Boston duckte sich.
Der Taschenrechner flog durch die Luft.
Mein Lieblingslehrer brüllte: „NEIN!", doch es war schon zu spät.
Dusch.
Der Taschenrechner prallte an der Wand ab, wo sich das Feuermelderkästchen befand.
Er zersplitterte das dünne Glas des Feuermelders und berührte den roten Knopf.
Keinen Augenblick später ertönte der schrille Klang eines Feueralarms.
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IN A HEARTBEAT
Teen Fiction**Diese Geschichte wird am 23.02.2024 kostenlos** Die bunten Lichter tanzten auf ihren Köpfen, die Menschenmenge jubelte. Der Beat der Musik hämmerte und das Klirren anstoßender Gläser hallte an ihnen vorbei durch die vielen großen Räumlichkeiten de...