Kapitel 7

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Ich höre Tom und Elle meinen Namen rufen, allerdings bleibe ich nicht stehen und laufe weiter. Im Garten hat mich anscheinend jemand eingeholt, denn ich habe auf halbem Weg eine Hand auf meiner Schulter liegen die mich stoppt. Diese Person zieht mich zu sich und nimmt mich in den Arm. Erst in dem Arm der Person registriere ich lange blonde Haare und bemerke, dass es Elle ist, die mich gerade festhält. Sie redet leise auf mich ein und streichelt mir beruhigend über den Rücken. Erst jetzt wird mir langsam klar im Kopf. Ich merke, dass ich viel zu schnell atme und versuche langsam zur Ruhe zu kommen. Ich lasse sie langsam los und sie schaut mich fragend an. "Ich bekomme Panikattacken in engen Räumen und außerdem macht mich Harrison nervös" :erkläre ich ihr. Erst schaut sie mich mitfühlend an aber dann fängt sie breit an zu grinsen. Bevor sie jedoch was sagen kann, geht die Haustür wieder auf und Tom steht in der Tür und ruft zu uns: "kommt ihr jetzt wieder rein oder geht ihr nach Hause?". "Wir kommen" :ruft Elle lediglich zurück und zieht mich an der Hand wieder ins Haus. Kurz vor dem Raum flüstert sie mir noch zu: "Versuch es". 

Sie zwinkert mir noch einmal zu und setzt sich zu der Gruppe die noch auf dem Boden sitzt. Harrison steht schon vor der Tür zum Bad und sieht genauso nervös aus wie ich mich fühle. Ich laufe an ihm vorbei und gehen das kleine Bad. Obwohl den Namen klein hat es eigentlich nicht verdient, denn hier passt ein Waschbecken, eine Toilette und sogar eine Badewanne hinein. Ich setze mich auf den Wannenrand und schaue angespannt auf den Fliesenboden. Kurz darauf höre ich wie sich die Badtür bewegt und sie sich dann schließt. Ich höre Tom's Stimme von draußen rufen: "Ab jetzt 7 Minuten Leute und ich will einen Knutschfleck sehen". Von dem Rest der Gruppe hört man eine Art johlen im Hintergrund. Ich spüre wie ich rot anlaufe und angestrengt versuche Harrison nicht anzuschauen. Allerdings möchte ich dieses unbedingt tun und schau vorsichtig hoch Harrison, dieser scheint mich jedoch nur wieder anzustarren. Ich nehme all meinen Mut zusammen und frage ihn: "Du sag mal was ist es dein Hobby Leute anzustarren? oder habe ich irgendwas im Gesicht?". Ich sehe im gedimmten Badlicht wie er leicht rot wird allerdings antwortet er nicht. Ich schaue wieder auf den Fußboden und vernehme dann eine mir noch nicht bekannte Stimme die sagt: "Wo möchtest du denn den Knutschfleck haben?, unsere Zeit läuft davon". Ich zucke leicht zusammen und lasse mir die Stimme noch einmal durch den Kopf gehen. "WoW was für eine hammer Stimme" :denke ich mir. "Wer sagt denn, dass du mir einen Knutschfleck machst?" :frage ich ihn frech, jedoch zieht er daraufhin, nur eine Augenbraue nach oben. "Du möchtest mir also einen machen?" : kommt von ihm. Ich merke wie ich knallrot an laufe und fange an zu stottern: "na...ja eig..gentlich j..aa ne..e..in". Ich starre angestrengt auf den Boden und knete nervös meine Hände. Leise höre ich ein auflachen von ihm und bemerke, dass er langsam auf mich zukommt. Er legt seine Hände auf meine und da bemerke ich wie groß der Unterschied zwischen seinen und meinen Händen ist. Lange drüber nachdenken kann ich allerdings nicht, da er meine Hände fest greift und mich auf die Füße zieht. Ich schaue weiter auf dem Boden da ich immer nervöser werde, allerdings macht er mir da einen Strich durch die Rechnung. Er löst eine seiner Hände von meinen und legt diese an mein Kinn und hebt dieses so hoch, dass ich ihm in die Augen schaue. "Wow" :denke ich mir, seine Augen sind einfach traumhaft. Jetzt wo er direkt vor mir steht merke ich deutlich, dass er wirklich mehr als einen Kopf größer ist als ich. Er schaut mir tief in die Augen und sagt: "Also noch mal, wo möchtest du den Knutschflecken haben, noch kannst du entscheiden". Er fängt leicht an zu grinsen und ich merke, dass meine Gesichtsfarbe jedem rot Ton, inzwischen Konkurrenz machen müsste. Ich zucke mit den Schultern da ich gerade nicht dazu imstande bin, ihm sprachlich zu antworten. Er grinst noch mehr und flüstert: "Ja dann suche ich aus". Ohne noch groß zu warten senkt er seinen Kopf und legt seine Lippen auf meinen Hals.

Als seine Lippen meine Haut berühren, habe ich das Gefühl in mir explodiert etwas. Mir wird heiß und kalt gleichzeitig. Seine Lippen fahren leicht über die Haut meines Halses lang, als würden sie das eben neu kennengelernte Gebiet genaustens erforschen. Harrisons Lippen sorgen dafür, dass meine Knie ganz weich werden. Dies scheint er auch zu bemerken, denn er legt beide Arme um meine Taille und zieht mich fest an sich. Meine Hände kralle ich fest in sein Shirt. Anscheinend hat er gerade die perfekte Stelle für den Knutschfleck gefunden, denn ich spüre ein leichtes Ziehen, an der Stelle wo seine Lippen sind. Ich beiße mir auf die Zunge, um nicht leicht auf zu stöhnen, denn es fühlt sich unfassbar gut an. Das Ziehen verstärkt sich und er zieht mich noch fester an sich. Ich lehne mich an ihn und halte mich leicht an ihm fest da, meine Beine ihren Dienst komplett versagt haben. Plötzlich hört das Ziehen auf, allerdings verharren seine Lippen an meinem Hals. Erst ein Klopfen an der Tür bringt ihn dazu sich von meinem Hals zu lösen. Tom ruft von draußen: "Die Zeit ist vorbei kommt raus". Allerdings bekommen wir beide das kaum mit. Er und ich schauen uns wieder in die Augen und scheinen uns immer näher zu kommen. 

Jedoch komme ich plötzlich wieder zu Besinnung. Ein enger Raum und draußen sitzt seine Freundin. Ruckartig löse ich mich von ihm, was er aber anscheinend nicht versteht denn er versucht mich wieder an sich zu ziehen. Leicht schlage ich seine Hände weg und hauche atemlos : "Deine Freundin". Ich drehe mich von ihm weg und renne zu Badtür. Diese reiße ich auf und stehe plötzlich in dem Zimmer wo die anderen sind. Alle schauen mich an, allerdings bemerke ich dies nicht wirklich und schaue mich panisch um das einzige was ich bemerke das Tom und Elle aufstehen und mich besorgt anschauen. Hinter mir höre ich wie Harrison nach mir ruft. Seine Stimme aber sorgt dafür dass ich noch mehr in Panik verfalle. Als ich den Blick von seiner Freundin sehe wird mir richtig schlecht. Diese starrt bitterböse auf meinen Hals und ich habe das Gefühl der Knutschfleck steht in Flammen. Ich bemerke leicht wie Tom auf mich zuläuft und mich mehrfach anspricht, allerdings renne ich an ihm vorbei Richtung Haustür. "Ich muss hier so schnell wie es geht weg" :denke ich mir als ich das Haus verlasse. Diesen Satz gehe ich immer wieder in meinem Kopf durch und merke so nicht, dass ich weiter laufe als ich eigentlich wollte. Das letzte was ich bemerke ist, eine Person die meinen Namen schreit, weiße Lichter und dann wird alles schwarz.

Der Freund meines NachbarnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt