Man sieht sich immer zweimal im Leben

Die Lightwoods

Die Sonne schien direkt durch das große Fenster seines Schlafzimmers. Magnus hatte die Nacht sehr gut geschlafen. Ob es nun an dem Martini lag oder an der Erschöpfung war ihm ganz gleich. Als Magnus durch die Wärme der Sonne auf seinem Gesicht aufwachte, war es bereits 9 Uhr morgens. Aus Gewohnheit griff er erstmal nach seinem Handy und stellte dann entsetzt fest wie spät es bereits war. "Fuck", stieß er hervor und sprang auf. Er riss die Bettdecke, über die ein goldener Bezug gezogen wurde, beiseite und stolperte fast über eines seiner vielen Kissen. Magnus lebte schon immer extravagant und nirgendwo wurde das mehr sichtbar als in seinem Schlafzimmer. Er besaß dunkelrote Vorhänge die, wenn sie ihm Wind des offenen Fensters schwangen, das herein scheinende Sonnenlicht in ein zartes Rot tauchten. Seine Bettdecken und Kissenbezüge waren alle golden und ab und zu war mal ein dunkelroter dazwischen. Magnus war schon immer sehr stolz auf diese Bezüge gewesen, denn er hatte sie selber entworfen und genäht. So schnell er konnte, rannte er ins Badezimmer und frisierte sich seine Haare. Die seiten Magnus immer kurz, auf dem Kopf jedoch ließ er sie immer länger. Er schmierte so viel Gel in seine haare bis sie nach oben hin von alleine standen. Dieses Kunstwerk fixierte er mit einer großzügigen Portion Haarspray. Zum Schluss zog er sich noch jeweils einen zarten Lidstrich und zog sich einen kobaltblauen Anzug an. Er schnappte sich seine Entwürfe und verließ seine Wohnung.

Magnus lief rasant die 3rd Avenue entlang bis er völlig aus der Puste war. Bei einem Blick auf seine Uhr ging sein Puls nach unten und seine Atmung und sein Herzschlag normalisierten sich. "Ha! Verschlafen und trotzdem 10 Minuten zu früh da. Das soll meiner nach machen!", dachte er sich und ging entspannt durch die riesige Eingangstür des Gebäudes. Es wirkte altmodisch aber dennoch vom Fortschritt überholt. Magnus ging Richtung Empfang, wo ihn eine junge, schwarzhaarige Frau begrüßte. "Was kann ich für sie tun Mr. ..." "Bane, ich bin mit Mr. Lightwood verabredet." Die junge Frau schluckte. "Sie sind also der begehrte Designer und Modeexperte?" , stieß sie bewundernd hervor. "Wie er leibt und lebt", er deutete auf seinen eleganten, dunkelblauen Anzug. Die junge Frau verkniff sich ihr Lachen. "Mein Vater wartet bereits auf sie. Ich bin übrigens Isabelle , aber bitte nenn mich Izzy." Sie streckte ihm die Hand aus und Magnus erwiderte ihre freundliche Geste. "Dann nenn du mich bitte Magnus", sagte und machte auf dem Absatz kehrt. Er ging Richtung Fahrstuhl und fuhr rauf ins 8. Stockwerk. 

"Schön sie endlich persönlich kennen zu lernen , Mr. Bane."

 "Die Freude ist ganz meinerseits, Mr. Lightwood."

Sie gaben sich die Hand, als plötzlich die Tür von Robert Lightwoods Büro aufschwang. Magnus stockte der Atem. Wie konnte das sein? Der Mann, der das Büro betreten hatte, war der Mann mit dem Magnus vergangen Abend zusammengestoßen war. "Darf ich vorstellen, mein ältester Sohn, Alec Lightwood." Nachdem Robert seinen Satz beendete, schaute Alec zum ersten Mal auf und ihm stockte der Atem.  "Wir kennen uns bereits...", erklärte Magnus darauf hin.  Alec fehlten die Worte. Wie kann das sein? Was will der denn hier? "Alec, dass ist Magnus Bane. Wir arbeiten künftig mit ihm zusammen." Alec nahm leise auf dem Sofa, welches in einer ecke des Büros stand, platz. Magnus tat es ihm gleich und nahm auf dem gegenüberliegenden Sofa platz. Robert verstand nicht ganz was vor sich ging, fragte jedoch aber auch nicht nach. "Also Mr. Bane, wie gefällt ihnen Brooklyn bis jetzt?" "Sehr gut", entgegnete ihm Magnus:"Sehr nette Leute hier... ." Er senkte seinen Ton und warf Alec einen verachtenden Blick zu. Alec schaute daraufhin bestürzt nach unten. "Und bitte nennen sie mich Magnus.", ergänzte Magnus lächelnd. "Und sie mich bitte Ro..." Robert wurde durch sein klingelndes Handy unterbrochen. Er gab den beiden ein Zeichen und verließ den Raum. "Damit eines klar ist," Alec hob den Kopf, "Du nennst mich Mr. Bane."