Kapitel 5

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Und das nächste Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch, viel Spaß beim lesen. 🥰

Es war ein kühler Oktober Morgen. Der Regen prasselte gegen die Fensterscheibe, des kleinen, gemütlichen Cafés. Stella lehnte ihren Kopf an die Fensterscheibe und sah den Regentropfen dabei zu, wie sie um die Wette an dem Glas runter tropften. Im Vergleich zu dem sonst so Menschen überfüllten Berlin, wirkten die Straßen heute beinahe wie leer gefegt. Gedanken verloren beobachtete sie die wenigen Menschen, die sich tatsächlich aus ihren Häusern raus trauten - wahrscheinlich auch nur weil sie es mussten.

Kommentarlos sippte Alex von seinem Kaffee.
Und auch Maxwell war heute nicht wirklich gesprächig. Dennoch genoss Stella ihre Anwesenheit. Es fühlte sich gut an, nicht immer etwas zu sagen, sondern auch einfach mal nur da zu sitzen und die Eindrücke auf einen wirken zu lassen.

Nach der gestrigen Nacht, war die Stimmung etwas gekippt und der Regen machte es nicht besser, ganz im Gegenteil, das graue, nasse Wetter zog sie eher noch etwas runter.

Stella schloss ihre Augen. Die Bilder von gestern kamen wieder hoch.
Sie waren in einen Nightclub gefahren, um die Nacht nach einem gelungenen Konzert ausklingen zu lassen. Selbst im club wurden die Songs der Jungs hoch und runter gespielt. Ganz Deutschland war verliebt in die Straßenbande aus Hamburg. Nicht anders zu erwarten, floss viel Alkohol und auch Drogen waren im Spiel. Stella jedoch beließ es bei einer kleinen Cola. Nach dem sie miterleben musste, wie der Alkohol ihre Mutter damals regelrecht zerstörte, ließ sie generell die Finger davon - ganz egal wie viel die anderen davon konsumierten. Sie hätte nur einmal mit den Finger schnipsen müssen, um an jede beliebige Droge zu kommen, doch es reizte sie kein bischen.

Nach dem die Jungs und ihr Team ordentlich Intus hatten und alle gut bei der Sache waren, fing es an mit kleinen Pöbeleien, gefolgt von größeren Schlägereien. Stella saß da und musste alles mit ansehen. Sie hasste jede Kleinigkeit von Aggressivität und Gewalt. Die Wunden ihres früheren Lebens, die ihr Stiefvater ihr zugefügt hatte, waren immer noch so tief. Sie geriet in Panik. Sie wollte einfach nur noch raus, aber sie war regelrecht gefangen. Hilfe suchend schaute sie zu Alex, er verstand sofort. Schützend nahm er sie in den Arm. „Ich will hier weg", flüsterte sie ihm ins Ohr. Doch bevor er sie in Sicherheit bringen konnte, wurden sie überrascht. Auf einmal stand die Polizei, mit ihren Waffen auf jeden einzelnen gerichtet, im Raum. John's Faust entkrampfte sich und er ließ seinen Arm fallen. „Nicht die schon wieder", knurrte er.

Dann ging alles so schnell. Ehe sie sich versah, saßen sie alle gefesselt auf der Rückbank des Polizei Wagens. „Sie sind vorerst vorgenommen, aufgrund jeglicher Gesetzverstöße und das Konsumieren illegaler Drogen" John wollte protestieren, doch er ließ es sein. Normalerweise hätte er alles gemacht, um Stress mit den Bullen anzuzetteln, aber er durfte nicht vergessen, dass sie auf Tour waren und übermorgen schon wieder in der nächsten Stadt sein würden. Er war sich bewusst, sie würden schneller aus der Sache rauskommen, wenn er ausnahmsweise mal mit den Bullen kooperierte. Nach ein paar Stunden wurden Maxwell, Alex und Stella tatsächlich frei gelassen. Alex war gestern einfach nicht in der Stimmung und Maxwell ging es nicht so gut, aus diesem Grund haben sie kaum getrunken oder ihr Gehirn aus dem Kopf gekokst. Anton, Jonas, John und ein paar andere behielten sie jedoch über Nacht bei Ihnen.

Und jetzt saßen sie zu dritt in einem kleinen Café, am Kuhdamm und warteten darauf, dass sich einer von ihnen meldete. Schon morgen sollten sie in Hannover auf der Bühne stehen. Aber ein Konzert ohne die drei, kam garnicht in Frage. Stella wollte sich das Gesicht der Fans garnicht ausmalen, wenn sie erfuhren, dass das Konzert nicht statt finden würde. „John weiß was er zu tun hatte", versuchte Maxwell sie zu beruhigen, als sie gestern in Panik ausbrach. Doch selbst er saß nun da, jegliche Hoffnung aus den Augen verloren und stocherte in seinem Essen rum.

Das Klingeln Alex' Handys, riss sie aus ihren Gedanken. Als er John's Namen auf dem Display las, verzog sich augenblicklich seine Miene. Er biss sich auf die Unterlippe, nahm den Anruf entgegen und ging vor die Tür. Maxwell und Stella beobachteten ihn gespannt, wie er vor dem Café auf und ab lief. „Verdammt, was dauert da denn so lang", platzte auf einmal aus ihr raus. Dann legte er endlich auf. Wutentbrannt kickte Alex in die Luft. Er nahm einen tiefen Atemzug und ging wieder hinein. „Wir müssen los", brummte er und warf der Kellnerin einen Hunderteuroschein vor die Füße. Die junge, braunhaarige Frau beobachtete sie nur verwundert und machte sich wieder zurück an die Arbeit.

Zugegeben, Alex fuhr etwas schneller als erlaubt. Stella hasste es, dass die Jungs bei allem immer auf volles Risiko gehen mussten. Erneut wechselten sie kein einziges Wort. Die Ungewissheit brachte sie um. Nach einigen Minuten Autofahrt, erreichten sie endlich die Polizeistation. Gekonnt platzierte Alex seinen lila lackierten CL 500 in eine Parklücke. Dann wurden Von einer jungen Frau in Hosenanzug, zu einem kleinen Raum geführt. Riesige Fenster verschafften ihnen ein Blick auf den Gang. In der Mitte stand ein Tisch, in der Ecke die Polizeibeamten. Endlich ging die Tür auf und John, begleitet von zwei Bullen, trat ein. Seine Augenringe ragten bis zum Kinn und Sein düsterer Blick erhellte sich, als er seine Freunde sah. Alex sprang auf und nahm ihn in seine Arme. Augenblicklich ging einer der Polizisten zwischen sie und trennte sie wieder.

„Wir haben ein Problem", sagte John kleinlaut.
„Anton und ich kommen auf Kaution frei, aber Jonas..." Er hob seinen Kopf und schaute in Maxwell's und Alex' Augen. „Jonas kommt nicht so einfach raus, schon garnicht bis morgen". „Verdammt!" Alex sprang auf und haute auf den Tisch. Maxwell vergrub verzweifelt seinen Kopf in seine Hände und murmelte irgendwas Unverständliches vor sich hin. „Er hat bereits zu viele Haftstrafen"
Stella war sich nicht ganz sicher was das bedeutete, aber den Blick der anderen zu beurteilen, bedeutete es definitiv nichts Gutes. Nach 20 Minuten war das Gespräch beendet.

„Die Besucherzeit ist jetzt vorbei"
Sie wurden wieder rausgeführt und John zurück in sein Zimmer. Schon heute Nachmittag würden er und Anton entlassen werden, aber ein Problem gab es noch immer - Jonas. Er ist nicht so leicht davon gekommen. Selbst als der Regen sich langsam legte und die Sonne sich wieder blicken ließ, hob sich die Stimmung immer noch nicht. In weniger als 30 Stunden, sollten sie schon auf der nächsten Bühne in der nächsten Stadt stehen. Gemeinsam.

Die Verzweiflung sorgte für eine schlaflose Nacht. Mittlerweile waren sie wieder zu fünft. Doch Jonas fehlte immer noch.

„Wir können das nicht machen", sagte John zog entnervt an seiner Kippe. „Wir können den Fans kein 187 ohne einen Gazi geben. Was ist das, Diggah"
Anton schluckte. „Das ist wie eine Gruppe gefährlicher Gangster, ohne ihre Waffen"
Anton's Vergleich war komisch, aber er hatte es gut auf den Punkt gebracht. Gzuz und Bonez waren nun einmal das Herzstück von 187. Das perfekte Duo. „Wir müssen den Gig absagen", beschloss John kopfschüttelnd.

„Kommt garnicht erst in Frage"

Eine bekannte Stimme ertönte hinter ihnen. Als sie sich umdrehten und ihn sahen, fiel jedem einzelnen ein riesiger Stein vom Herzen. Sie konnten es nicht fassen. Jonas stand direkt vor ihnen. John lachte fassunglos. „Diggah, was tust du hier?!" Er nahm seinen Freund in die Arme. Der wiederum zuckte nur mit Schultern und grinste. „Ist doch jetzt egal. Statt hier rum zu stehen, sollten wir uns mal lieber auf den Weg machen oder ?"

Als Stella gerade in den Bus steigen wollte, packte Jonas sie am Handgelenk und zog sie zu sich. „Danke", murmelte er verlegen. Und zum ersten Mal, schenkte er ihr sein wunderschönes Lächeln. Stella wurde rot und schaute auf den Boden. „Schon okay", winkte sie ab. Dann stiegen sie in den Bus, wo die anderen bereits auf sie warteten. Sie hatte es tatsächlich geschafft.

Wie hat euch das 5.Kapitel gefallen ? Irgendwelche Vorstellungen warum Jonas jetzt doch entlassen wurde ?

Nur mit den echten || - Gzuz - 187Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt