22. Ein fast normales Leben

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Manchmal zeigt sich der Weg erst, wenn man anfängt ihn zu gehen. 

Am nächsten Morgen war ich total nervös. Ich erkannte viele alte Bekannte, Moody, Kingsley, Molly, Arthur und noch ein paar weitere. Allerdings waren auch neue Gesichter dabei.

„Bevor wir zur Tagesordnung kommen möchte ich noch zwei Sachen sagen. Erstens freue ich mich, euch alle hier zu begrüßen um zum zweiten Mal gegen Voldemort zu kämpfen. Ja, es ist wahr. Er ist wieder da.", Dumbledore legte eine Pause ein und ich wurde immer nervöser, „Zweitens: Ich möchte noch zwei weitere alte Ordensmitglieder willkommen heißen. Nun, ihr seid sicher alle, bis auf Remus, der Überzeugung, dass Cassiopia und Sirius Black Massenmörder, Verräter und Todesser sind. Die beiden sind unschuldig. Es war die ganze Zeit Peter Pettrigrew. Der ist übrigens noch am Leben. Nun ja, ich heiße Cassiopia und Sirius willkommen.", sagte Dumbledore.

Sirius und ich kamen hinein und setzten uns neben Remus. Keiner sagte ein Wort, bis Moody schließlich sagte: „Na dann, schön dass ihr wieder hier seid und nicht mehr in Askaban. Mir tut es leid, dass ich nicht an euch geglaubt habe. Dabei müsste ich euch doch eigentlich kennen." „Entschuldigung angenommen.", meinte Sirius und damit war das Eis gebrochen und jeder fing an sich bei uns zu entschuldigen.

Die Besprechung war so wie immer, nichts Besonderes. Dann kochte Molly noch für uns. Ich konnte mich an dem ganzen Essen gar nicht sattsehen. „Na, schon sehr hungrig? Hast wohl nichts zum Frühstück gegessen.", meinte eine junge Frau mit bonbonrosa Haar neben mir.

Ich grinste: „Nein, aber ich habe seit 14 Jahren kaum etwas anderes als Brot uns Wasser gehabt. Da freut man sich eben ein bisschen mehr auf so ein Festmahl." „Oh." Die Frau sah peinlich berührt zu Boden.

„Macht nichts. Ich bin Cassi, und du?" „Ich bin Nym... Tonks. Also eigentlich Nymphandora, aber ich hasse meinen Namen. Deshalb nennen mich alle Tonks." „In Ordnung"

Während des Essens freundete ich mich mit Tonks an. Remus neben mir fing irgendwann an zu lachen: „Du und Sirius seid schon bei eurer sechsten Portion." „Wir haben eben schon lange nicht mehr so gut gegessen.", antwortete Sirius.

Es war unglaublich schön, sich wieder mit anderen zu unterhalten, Witze zu machen und alle wussten, dass wir unschuldig waren. „Morgen werden übrigens die Weasley-Kinder und Hermine Granger anreisen.", erklärte uns Moody. „Außerdem erwarte ich euch morgen um 6:00 Uhr hier. Wir wollen einmal gucken, was ihr noch alles so von eurer Ausbildung wisst. Hier sind übrigens Zauberstäbe für euch."

Ich hatte schon ewig nicht mehr richtig gezaubert. Sirius warf mir einen verzweifelten Blick zu. Ich zuckte nur mit den Schultern. Ich glaube, dass Training am nächsten Tag, war das schwerste, was ich je hatte. Früher waren wir immerhin fit durch das Quidditchtraining gewesen. Ich hatte schon seit Jahren kein Training oder so etwas gemacht. In Askaban saß man den ganzen Tag in einer Zelle.

Mit den Kindern im Haus war es gleich viel lustiger. In ein paar Tagen würden wir auch Harry abholen. Im Moment machten wir noch einen Plan, wie wir am sichersten hierher bekommen. Gestern kam die Nachricht, dass er einen Patronus-Zauber ausgeführt hat.

Sirius und ich unterhielt uns oft mit Tonks und Kingsley. „Was macht ihr zurzeit eigentlich so im Ministerium?", fragte Sirius. Tonks lachte: „Also, am meisten suchen wir nach euch beiden. Natürlich machen wir auch noch ein paar andere Sachen." Nun mussten auch Sirius und ich lachen.

Die Sommerferien waren die schönste Zeit, die ich seit langem hatte. Man hatte Menschen um sich herum zum Unterhalten und diese Menschen hielten einen nicht für Verräter und Massenmörder. Man konnte regelmäßig mit warmem Wasser und Duschgel duschen. Ach, wie hatte ich das vermisst. Außerdem gab es andere Farben als Schwarz und Grau zu sehen. Man merkt erst, was einem ganz normale Sachen, wie Farben, Reden oder Waschen einem bedeuten, wenn man alles auch einmal verliert.

Eines Abends unterhielt ich mich mit Molly beim Kochen. „Sagt mal, Cassi, wie habt ihr eigentlich all die Jahre in Askaban verbracht ohne verrückt zu werden?", erkundigte sie sich.

„Wir wussten, dass wenn wir sterben würden, würde auch die Wahrheit mit uns sterben. Niemand hat gewusst, was damals passiert ist. Und ich war so unglaublich wütend auf Peter. Er hat uns verraten. Wegen ihm waren wir so lange unschuldig in Askaban. Außerdem wollte ich nicht an so einem Ort sterben. Ich hatte fast die Hoffnung verloren, bis ich diesen Zettel von Sirius gekriegt habe. Ich habe keine Ahnung, wie er es geschafft hat, mir diese Zettel zugeben."

Ich holte den Zettel aus Askaban heraus. Ich hatte ihn, wie einen Glücksbringer aufbewahrt. Er hatte mir Hoffnung gegeben. Sirius hatte mit Hoffnung gegeben.

Ich war traurig, als das neue Schuljahr anfing. Nun würden wir meistens allein sein. Nicht das das sonderlich schlimm war. Sirius und ich hatten schon lange nicht mehr so viel Zeit zusammen verbracht.

Ein paar später fand wieder eine Ordenssitzung statt. Sirius und ich gingen schon eine stunde früher runter, um noch ein paar Sachen vorzubereiten, als Tonks uns auf der Treppe abfing.

„Ihr solltet dort vielleicht erstmal nicht rein. Remus will noch über euch und eure Unschuld mit ein paar alten Freunden von euch sprechen.", sagte sie. „Wer?", fragte ich sofort angespannt.

„Ein Mann. Also mache Zauberer tragen echt komische Muggelkleidung. Der sieht so aus wie ein Diener oder so. und dann noch so ein Mädchen. Eine amerikanische Botschafterin."

Ich wurde blass. Konnte es sein, dass sie Cristoph und Mila meinte? 

Hör nicht auf, an dich zu glauben. Du hast schon so viel gemeistert. Gib niemals auf!

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