Hala Hala (Hearts Awakened/Live Alive)

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~So tief, dass ich alles um uns herum vergessen konnte...~

Mingi war außergewöhnlich.
Mit ihm verging die Zeit langsamer und schneller.
Einerseits hatte ich das Gefühl, dass ich schon seit Monaten mit ihm auf  Luria war und gleichzeitig viel zu kurz, andererseits schien mir die Zeit, die wir zusammen hatten, wie Sand durch die Finger zu rinnen.

Ein Monat, von dem schon eine Woche vergangen war und ich bereute nichts.
Klar, es war am Anfangs etwas schwierig gewesen. Wir wurden nur von unseren Gefühlen geleitet, während wir unseren Verstand außer Acht gelassen hatten, aber in einer Woche hatte sich viel geändert.
Wie es danach weitergehen würde, wusste ich nicht und ich wollte es auch nicht wissen. Ich lebte im Hier und Jetzt. Das war mir mehr bewusst, als je zuvor.

Aufgrund seiner Verletzung wurde Mingi dazu verordnet, die Teilnahme an seinem Training zu unterbrechen. Während die Soldaten sich zu einer Expedition am Festland aufmachten, hatte er die Empfehlung eines Arztes, auf Luria zu verweilen, bis er wieder geheilt war.
Und das war uns beiden sehr recht.

Mingi zeigte mir die schönsten Orte der Insel, während ich langsam den Schmerz vergaß, den die Fernweh mit sich brachte.
Und natürlich hatten wir endlich die Chance, uns besser kennenzulernen.

Ich wusste nicht wie viele Stunden vergangen waren, in denen Mingi und ich uns geküsst und gierig den Körper des jeweils anderen erkundet hatten, als plötzlich Lärm unsere Zweisamkeit unterbrach.
Irgendjemand, und ich hasste ihn jetzt schon, hatte den Türklopfer betätigt.
Protestierend löste sich Mingi von mir und stand auf.
„Da kann man nichts machen", murmelte er verlegen. „Ich bin immer noch aufgrund meines Jobs hier"
Er streifte sich einen Morgenmantel über und trat auf den Flur, um die Treppe nach unten in die Eingangshalle zu nehmen.
Ich wartete in Mingis Bett, doch schon ein paar Sekunden, nachdem Mingi das Zimmer verlassen hatte, ertönte ein lautes Krachen.
Erschrocken fuhr ich zusammen.
Wenn unten irgendetwas passierte, musste ich dahin. Mingis Angelegenheiten waren auch meine.
Ich schlüpfte in meine Hose und knöpfte mein Hemd notdürftig zu. Gerade wollte ich nach meinem Freund schauen, als die Schlafzimmertür aufflog und Mingi hereinstürmte. Gehetzt blickte er mich an.
„Hongjoong! Du musst dich verstecken! Sie haben irgendwie von dir erfahren!"
Er sah unglaublich verzweifelt aus.
Ich hatte zwar keine Ahnung, was los war, aber ich sagte:„Mingi, das kriegen wir schon hin"
Er warf sich in meine Arme.
„Vergiss nicht, wer du bist. Das schaffst du!", flüsterte ich in unserer Umarmung.
Mingi schob mich von sich und deutete zum Fenster.
„Ich fürchte, das ist der einzige Ausgang, der jetzt noch infrage kommt"
Ich lächelte und Mingi verschwand im Treppenhaus.
„Hey, ich hätte euch meine Hilfe auch angeboten, ohne, dass ihr meine Tür eintretet!", hörte ich ihn rufen.
Er hatte seine Stimme wieder halbwegs im Griff.

Ich sprang durch das Fenster und hielt mich dann außen an einem Vorsprung in der Steinmauer fest. Ich holte mit den Beinen Schwung.
Mit einem Satz landete ich auf dem Balkon von einem der Nebenzimmer.
Von dort konnte ich mich mit Leichtigkeit an einer Stuckranke herunterhangeln und landete im weichen Gras auf der Rückseite des Hauses.
Ich zog mir meinen Mantel aus und klemmte ihn mir unter den Arm. Er war einfach zu auffällig.
Und dann rannte ich.
Ich rannte weg von allem, was ich liebte.
Ich war schnell, wie ich es nur war, wenn ich kein Ziel hatte. Wenn das Ungewisse auf mich wartete...

Es gab Momente, in denen ich leichtsinnig wurde.
Um ehrlich zu sein, ich war immer leichtsinnig.
Für mein Leben war ein gewisses Maß an Leichtsinn Vorraussetzung.
Doch dieses Mal war es anders, als sonst. Ich hatte keinen Plan. Ich dachte nicht einmal daran, einen auszuarbeiten. Mir war alles egal.
Nur wegen Mingi war ich hier geblieben. Jetzt, wo ich alleine war, merkte ich, wie abhängig ich die letzte Zeit von ihm gewesen war.
Mir war klar, dass dies ein Ende haben musste, also ignorierte ich den Schmerz in meinem Herzen und rannte weiter.

ATEEZ - ALL YOU HAVE TO DO IS BEING MY PIRATE KING ||ABGESCHLOSSEN||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt