Desire

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~Er würde mich nicht im Stich lassen und ich ihn genausowenig

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~Er würde mich nicht im Stich lassen und ich ihn genausowenig...~

Ich wachte auf und fand Mingi schlafend neben mir. Er hatte seinen Körper notdürftig mit seinem Hemd zugedeckt und mir seinen Mantel gegeben. Meinen eigenen hatte ich irgendwo in der Stadt verloren.
Leise erhob ich mich und legte Mingis Mantel neben seine ausgestreckten Arme. Dann ging ich zu der kleinen Lagune und wusch mich mit dem leicht salzigen Wasser, um im Anschluss in dem kleinen Waldstück nach etwas Essbaren zu suchen.
Es war noch dunkel, aber mein Gespür sagte mir, dass die Sonne bald aufgehen würde und dann mussten wir auch schon los.
Ich hatte gestern Abend noch bis spät in die Nacht wach gelegen und einen Plan für die Kaperung ausgearbeitet. Das einzige, was ich jetzt noch brauchte, war Mingis Unterstützung und ich vertraute darauf, dass er mich nicht im Stich ließ. Seit meiner Hinrichtung, hatte Mingi sich zwar nicht mehr entschuldigt, aber das war auch nicht nötig gewesen. Zwischen uns lief alles besser denn je zuvor.

Ich kehrte zu unserem Schlafplatz zurück. Mingi war immer noch nicht wach.
Lächelnd beugte ich mich zu ihm herunter und strich sanft über seine langen, schlanken Finger.
Plötzlich packte er zu.
Mingi griff nach meinem Handgelenk und hielt es fest. Dabei machte er allerdings keine Anstalten, aufzuwachen.
„Mingi!", rief ich ihn.
Der Offizier schlug die Augen auf.
Als er mich erkannte, ließ er mein Handgelenk los und sprang er auf.
„Wir...wir müssen los!"

Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter und sah ihn an.
„Mingi, es ist alles in Ordnung. Wir schaffen das. Überlass nur alles mir"
Er schien sich langsam wieder zu beruhigen.
Ich reichte Mingi sein Hemd und er zog sich schweigend an und begann, seine Waffen an seinem Gürtel zu befestigen.
Ich betrachtete ihn bewundernd.
Dieses Einhalten von bestimmten Routinen hatten Soldaten allen anderen voraus.

Als Mingi fertig war, blinzelte ich kurz und versuchte mich, zu konzentrieren. Ich griff nach meinen Waffen.
Nun gut, es waren nicht meine. Mein komplettes Besitztum war ich an die Gefängniswärter Lurias losgeworden, aber von Mingi hatte ich das Nötigste bekommen, was ich nun für meine Reise brauchte.
Das war besser, als nichts, aber trotzdem durfte mich auf keinen Fall ein Mitglied meiner Crew darin sehen: in den Kleidern eines Offiziers...

Mingi und ich verließen unser Versteck und gingen schweigend durch den Wald in die Stadt.
In der Frühe empfing uns die frische Morgenluft. Der Boden, die Blätter und die Gräser waren mit Tau überzogen. Ich genoss das kühle Nass, indem ich mir die Schuhe von den Füßen zog und barfuß weiter lief.
Mingi lief neben mir her und schien sich ziemlich unwohl zu fühlen.
Er wurde sich noch an seine neuen Lebensumstände gewöhnen müssen. Zurückkehren konnte er jedenfalls nicht mehr...

Der Hafen war noch menschenleer. Auf Luria war der Schiffverkehr noch ziemlich selten. Nur hin und wieder kam eine kleine Flotte, um einen Teil der erarbeiteten Nahrungsprodukte der Inselbewohner abzuholen, mit denen diese ihr Geld verdienten.
Das hieß allerdings nicht, dass der Hafen unbelegt war. Im Hafen lagen drei Schiffe.
Zwar zeigte ein Großteil der Bewohner kein Interesse daran, die Insel zu verlassen, aber es gab immer Fälle, in denen ein Schiff gebraucht wurde.
Zwei der Schiffe waren nur kleine Fischerboote, aber das dritte schien wie gemacht für mich. An der Flagge konnte ich erkennen, dass es zur Britischen Marine gehörte. Vermutlich war es das Schiff, mit dem die Soldaten die Insel erreicht hatten. Jetzt aber war es meines.

ATEEZ - ALL YOU HAVE TO DO IS BEING MY PIRATE KING ||ABGESCHLOSSEN||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt