Mein Name ist Julia Fox und ich stehe nun hier diesem muskelbepackten Mann gegenüber der von den anderen ermutigt wird mich Tot zu schlagen. Dabei wollte ich doch nur nach Hause fahren, meine Hausaufgaben machen und dann noch ein bisschen Latein büffeln. „Ich wollte das nicht" schluchzte ich und ging mehrere Schritte zurück.
„Dominic!" hörte ich eine Frauenstimme rufen. Alle drehten sich zu ihr um. Es war Mia Toretto aus meinem Biologie Kurs. „Lass sie in Ruhe! Musst du immer und vor jedem dieses Theater abziehen?" Mia war stinksauer auf den Mann der vielleicht ihr Freund war. Sie warf mit ihren Schuhen nach ihm und lief barfuß auf mich zu. „Ist bei dir alles ok Julia?" fragte sie und strich mir über die Wange. Ich nickte und versuchte zu lächeln. „Los wir fahren zu mir. Du bist komplett nass!" Mia nahm meine Hand und zog mich mit sich.
Die Menschentraube rutschte bei Seite und Mia ließ Dominic einfach stehen. Ich folgte ihr bis zu ihrem Auto. Es war hellblau aufwendig lackiert. „Steig einfach ein. Keine Angst. Ich fahre ordentlich!" lachte sie. Mia hatte ein glockenhelles Lachen. Ich stieg skeptisch in den Wagen. „Wieso hast du mir geholfen?" fragte ich und schloss die Wagentür. Das Mädchen mit den braunen Haaren sah mich schockiert mit ihren wunderschönen braunen Augen an. „Du bist eine Außenseiterin, ja das kann sein. Aber das heißt doch nicht dass sie dich so fertig machen dürfen! Ich mag dich Julia!" sagte sie und lächelte mich an. Ich war verblüfft, da redete dieses Mädchen das erste Mal mit mir und ich hatte das Gefühl das sie diese Nettigkeit ernst meinte und meine Freundin sein wollte. Ihr Fahrstil war rasant, aber beherrscht. Es schien als machte es ihr Spaß schnell zu fahren. Wir fuhren durch die Blocks der Mittelschicht, hinein in die Einfamilienhaussiedlung der untersten Schicht. Kleine Häuser, die meisten schmutzig und von außen mit weißem Holz verkleidet. Vor so einem Haus hielten wir. Es war rein weiß und sauber. „Das ist es. Hier wohne ich!" zwitscherte sie und stellte den Wagen ab.
Wir stiegen aus und sie hakte sich bei mir ein. Eine ungewohnte Vertrautheit hastete durch meinen Kopf und ich lächelte sie an. „Viel besser!" sagte sie und zog mich mit sich in das Haus. Mia war immer noch Barfuß und schon im Flur zog sie sich bis auf die Unterwäsche aus und hing alles über die Heizung. „Los Julia! Raus aus den Klamotten! Ich geb dir oben etwas anderes zum anziehen!" sagte sie und lief die Treppen hoch. Alles in mir sträubte sich in einem fremden Haus halb nackt herumzulaufen, aber diese mir noch nie geschenkte Aufmerksamkeit verleitete mich dazu. Ich zog mich aus und hängte meine spießige Kleidung über die Heizung.
Ich folgte ihr in ihr Zimmer und dort wühlte Mia schon ihren Schrank durch. „Guck mal! Zieh doch das hier an!" sagte sie und warf mir ein bauchfreies T-Shirt und eine Leggings zu. Ich zog es über und sah in den Spiegel. Was ich hier sah raubte mir den Atem. Meine Beine endlos lang und meinBauch kam in diesem Shirt wundervoll zur Geltung. „Oh mein Gott Süße! Ich wusste das in dir eine Prinzessin steckt" kicherte Mia und begann in meinen Haaren herumzufummeln. Mit nur wenigen Handgriffen verwandelte sie mich in etwas das ich noch nie war. Ein hübsches Mädchen das sich auch fühlte wie ein Mädchen.
„Ich glaube es nicht Mia!" sagte ich und sah ungläubig in den Spiegel.
Wo vorher ein hässliches Entlein stand mit einem Strickpullover, schwarzer Jeans und langen Haaren die ihm in sein Gesicht fielen um alles darunter zu verstecken, stand nun ein Schwan mit langen Beinen, perfekt in Szene gesetztem Bauch und einer Frisur zum sterben. Unten fiel die Tür ins Schloss. „Mia? Mia verdammt was sollte das vor deiner Schule?" rief jemand von unten. Bei dieser Stimme bekam ich wieder ein heftiges Pochen in meinem Kopf. Es war der Muskelprotz der mich vorhin vor allen bloß gestellt hatte. „Dominic halt einfach die Fresse!" rief sie zurück. Er kam die Treppen hoch und stand wieder vor mir.
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Von Null auf Hundert
FanfictionJulia ist eine 18 Jahre alte Streberin ohne Freunde und größere Hobbys. Doch nun kommt im wahrsten Sinne des Wortes der Stein ins Rollen. Dies ist das 1 Band meiner 'The Fast and the Furious' Reihe. Band 1: Von Null auf Hundert Band 2: Junges Küken...