Als ich auf den Wecker schaute war es nachmittags um 2. Ich hörte es in der Küche klappern und es war als ob jemand mit dem Topf neben dem Bett stehen würde. Mia war noch im Traumland. Ich stand auf und fiel auch gleich wieder hin. „Oh Gott!" murmelte ich und stand wieder auf. Ich hielt mich an Wänden und Geländern fest bis ich in der Küche ankam. „Zieht man sich nicht was an wenn man aus dem Bett kommt?" fragte Dominic mich und lachte. Mein Blick ging an mir herab und ich erschrak.
„Scheiße! Dominic! Guck doch endlich weg!" rief ich entsetzt, mein Kopf kam nicht hinterher und ich kam nicht auf die Idee die Treppe hoch zu rennen. Da stand ich in Unterwäsche vor Dominic und der lachte sich krumm. „Hier hast du mein T-Shirt!" sagte er und warf es mir zu. Ich schlüpfte in das viel zu große Shirt und fühlte mich weniger nackt. „Danke Dom. Verdammt was hab ich getrunken?" fragte ich und fasste mir an den Kopf. „Alles!" sagte Dom und lachte herzhaft. „Nicht so laut!" knurrte Mia und zog ebenfalls eines von Doms T-Shirts an. „Ich sag doch sie ist eine Schlampe!" knurrte eine Frauenstimme. Letty war wieder da.
„Wieso?" fragte ich und setzte mich an den Küchentisch. „Weil sie meine Freundin ist verdammt! Ich kann sie doch nicht aus meinem Leben raushalten. Entweder ihr reißt euch zusammen oder es muss wieder einer gehen. Und diesmal werden Prioritäten gesetzt!" sagte Dom und sein Gesicht wurde kalt. „Oh mein Gott. Bad Vibration ja? Man Dominic komm runter!" sagte ich und entschied mich nun zu verschwinden. „Wenn was ist, ich bin auf dem Handy erreichbar!" sagte ich, zog mich oben um und verließ das Haus ohne ein auf Wiedersehen. Sollte er sie doch wieder zurück holen, aber eine solche Ansage musste nicht sein und schon gar nicht nach einer solchen Party.
Ich war nicht sonderlich nachtragend und meine Stirn sah auch weitestgehend wieder normal aus. Der Schorf hatte sich gelöst und es war nicht mehr so blau wie am Anfang. Das nannte ich eine gute Wundheilung. Doch sie war störrisch, Letty hatte ihre Meinung und die legte sie nicht ab, die würde sie nie ablegen wollen. So hübsch und klug wie sie war, soviel Männlichkeit und Starrsinn steckte in ihr. Mein Handy klingelte als ich in den Wagen stieg. Dominic. „Ging aber schnell!" knurrte ich ihn an und steckte den Schlüssel ins Schloss. „Wenn du gehen willst, tu das, keiner hat dich rausgeworfen, es ist dein Wille. Aber fahr doch bitte nicht noch halb im Traumland durch die Gegend. Ich hab Brian angerufen, er fährt dich Heim!" sagte er und legte auf.
Genauso stur wie Letty und dazu bekomme ich noch den super Bullen an die Backe. Ich wartete im Auto und nach 10 Minuten kam er dann und stieg in meinen Wagen. „Was ist denn passiert?" fragte er und ließ den Motor an. „Ach Dominic hat schlechte Laune. Letty ist wieder da und wenn wir uns nicht einigen muss er Prioritäten setzen und diesmal die richtige Person rauswerfen!" sagte ich und schüttelte den Kopf. „Ist besser dass du mal raus kommst. Muss dir etwas erzählen! Du hast mich auf eine Spur gebracht!" sagte der Cop und grinste. Eine Spur? Ich hatte ihn angelogen und damit auf eine Spur gebracht? „Wirklich?" fragte ich und biss mir selbst auf die Zunge.
„Ich meine, was denn?" Brian erzählte mir von einer Bestellung die der Latino im Laden aufgegeben hatte und das die bestellten Reifen zu den Reifenspuren von dem Tatort passten. „Denkst du er ist es?" fragte ich und wusste dass es definitiv nicht so war. „Ja! Ja ich denk schon! Das wäre ein Durchbruch! Sie wären gerettet!" sagte Brian begeistert. Ich spielte mit, war mit ihm zusammen begeistert und wir rätselten über das was Dom denn nun eigentlich trieb. „Und das Problem mit Letty bekommen wir auch in den Griff!" sagte Brian und grinste. „Weißt du was. Als Kumpel gefällst du mir besser als wie als Bulle!" sagte ich. Er zuckte die Schultern. „Es ist mein Beruf!" Ich nickte nur und wollte gar nicht weiter drüber nachdenken.
Wieder klingelte mein Telefon, wieder war es Dominic. „Was ist denn nun?" fragte ich genervt. „Wo bist du?" fragte er. „Auf dem Weg nach Hause! Was ist?" fragte ich wieder und meine Laune wurde schlechter. „Hier möchte jemand mit dir reden. Komm wieder zurück!" Dann hörte ich es piepen, aufgelegt. „Das hätte der gern so!" motzte ich und warf mein Handy auf den Rücksitz. Doch Brian war immer an der Lösung eines Problems interessiert, in diesem Moment war es meins. „Du redest mit ihr!" legte er fest und wendete mit der Handbremse. „Wer sagt das Letty mit mir reden will? Kann es nicht auch Mia sein?" Irgendwie wiederlegte sich in meinem Kopf alles, als ich redete.
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Von Null auf Hundert
Hayran KurguJulia ist eine 18 Jahre alte Streberin ohne Freunde und größere Hobbys. Doch nun kommt im wahrsten Sinne des Wortes der Stein ins Rollen. Dies ist das 1 Band meiner 'The Fast and the Furious' Reihe. Band 1: Von Null auf Hundert Band 2: Junges Küken...