twelve

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"Psst!"

Ein unterdrücktes Lachen drang aus dem Raum.

"Uns hört doch niemand", antwortete eine andere Stimme und man konnte klar ein Grinsen aus diesen Worten heraushören.

"Nick! Wir können doch jetzt nicht..."

"Natürlich können wir, Schatz. Alle anderen sind draußen. Wir waren doch die ganze Nacht auf Posten. Die denken eh, dass wir schlafen."

"Und das sollten wir vielleicht auch tun!"

Ein Seufzen erklang.

"Na gut, Mr.Vernünftig. Nur noch ein kleiner Kuss?"

Nick grinste schelmisch, als Ian schließlich nachgab.

Zuerst berührten sich nur sachte ihre Nasenspitzen, doch dann vereinten sich auch ihre Lippen und ihre Hände.

"Wir sollten jetzt wirklich schlafen", murmelte Ian irgendwann in Nick's Halsbeuge.

"Weißt du was, Walker?"

Ian sah ihn fragend an.

"Du bist so süß, so vernünftig, schlau und noch so viel mehr. Ich liebe es, wenn du Geige spielst. Du blickst dann immer so konzentriert ins Nichts. Du bist wie ein riesiger Baum, so als könnte kein Wind dich stürzen, kein Sturm dich entwurzeln. Weißt du eigentlich, wie wunderschön du bist, Walker?
Für jede kleine Eigenschaft liebe ich dich. Ich liebe dich mehr als alles Andere auf dieser gottverdammten Welt."

Nick erhob sich aus dem Feldbett, in dem die beiden lagen und ging zu seiner schweren Militärjacke, die am anderen Ende des Raumes lag.
Ian konnte durch ein paar Lichtstrahlen, die durch einen heruntergekommenen Rollladen in den Raum fielen, nur schemenhaft erkennen, was Nick tat. Goldene Sonnenstrahlen, die durch die schmalen Ritzen fielen, brachten tanzende Staubpartikel zum Vorschein.

"Was machst du denn? Komm wieder her, ich möchte jetzt schlafen und
dabei bitte auch den wunderbarsten Mann der Welt neben mir haben", seufzte Ian und drehte sich auf die andere Seite, sodass er nicht sah, wie Nick wieder auf das Bett zukam.

"Ian Walker?"

"Warum-"

Ian drehte sich verwirrt um. Bei seinem ganzen Namen nannte Nick ihn sonst nie.

Doch als er sah, dass Nick vor dem Bett kniete, verschlug es ihm beinahe die Sprache.
Nick grinste. Sein Grinsen wurde noch breiter und seine Augen funkelten, als er ihm das kleine schwarze Kästchen mit dem Ring entgegenhielt.

"Wenn wir wieder in Irland sind...Willst du mich heiraten, Walker?"

"Oh mein Gott, Nick... Ich..."
Ian gab sich größte Mühe, nicht zu weinen. Er lachte und doch rollte tatsächlich gleichzeitig eine Träne über seine Wange.

"Ja", sagte er schließlich mit leicht schwankender Stimme, sein Herz schlug ihm bis zum Hals.

"Ja, natürlich! Ich liebe dich, Nick, ich liebe dich so sehr."

Als Ian die Augen öffnete, umklammerte er seinen Verlobubgsring fest. Die einzelne Träne tropfte von seiner Wange auf den karierten Bettbezug des Gästebetts. Schwach hob er seinen Blick und sah auf die leuchtende Anzeige des Weckers.

03:46.

Er schlief bei seinen Eltern nicht besonders gut, das hatte er in den wenigen Tagen, die er schon hier war, bereits feststellen können.

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