playdate ⑅「 taekook 」

take twenty 🎬

Ich hab Irgendwie nicht das Gefühl, dass die Person hinter der Tür heute noch aufhören würde zu klingeln. Seit einer Minute höre ich im fünf Sekunden Takt meine ekelhafte Klingel an und sehe es immer noch nicht ein diese zu öffnen. Es wird eh nur Namjoon sein, da ich seitdem keine Nachrichten mehr geschickt bekommen habe. Langsam hatte ich aber keine Lust mehr auf dieses permanente Geräusch, weswegen ich mich doch langsam dazu aufraffte diese scheiß Tür zu öffnen.

Doch hatte ich jemals Recht mit meinen Vermutungen?

"Taehyung?"
"Hi."
"Wa- was."

Er ließ mich nicht ausreden, sondern ging einfach an mir vorbei, damit ich ihm die Tür nicht vor der Nase zuschlage. Er lief gezielt in mein Wohnzimmer, wobei ich ihm schnell folgte, nachdem ich die Tür wieder zu machte und ihn aufsuchte.

"Warum bist du hier Taehyung?"
"Sag mal Jeongguk. Bist du eifersüchtig?"
"Warte was-?"

Aus diesem Grund hab ich ihn unteranderem gemieden, also warum trifft er gerade denn genau ins Schwarze. Um mich etwas zu tarnen, hab ich einen verwirrten Gesichtsausdruck aufgesetzt und sah ihm ins Gesicht. Taehyung blickte mich stattdessen einfach nur neugierig an und näherte sich immer mehr.

"Komm Jeongguk. Du ignorierst mich seit Wochen und versuchst mich immer abzuwimmeln. Ich möchte den Grund dafür wissen, da ich nicht denken, dass ich irgendwas angestellt habe. Also nochmal. Bist du eifersüchtig?"
"Auf was sollte ich denn eifersüchtig sein?"

Da wir beide wussten, dass diese Frage mehr als unnötig war, beantwortete er diese erst gar nicht und durchlöcherte mich mit einem eindringlichen Blick.
Ich zeigte in den letzten Tagen hauptsächlich meine schwache Seite, hab keine Fassaden aufgebaut und versuchte erst gar nicht stark zu sein. Also warum auch jetzt nicht? Somit sah ich betrübt auf den Boden und nickte sachte.
Was hatte ich schon zu verlieren?

"Och Jeonggukie."

Seine Reaktion verwirrte mich ein wenig, vor allem da er sich mir gerade näherte und vorsichtig seine Hände an meine Hüfte legte. Uns trennten allerdings immer noch ein Paar Zentimeter und ich hebte meinen Blick wieder.

"Warum hast du mit mir denn nicht geredet? Hättest du mir gesagt, dass du etwas für mich übrig hast, wäre dir so viel Leid ersparrt gewesen."
"Sowie ich danach auch noch mehr Leid auf mich hätte nehmen können."
"Doch manchmal musst du über deinen Schatten springen und es wagen, damit du merkst, dass deine Sorgen unbegründet sind."
"Bedeutet das etwa, dass du mich magst und nicht Marine?"

Natürlich waren seine Sätze ziemlich eindeutig, doch ich wollte nur auf Nummer sicher gehen und es direkt aus seinem Mund hören. Trotzdem legte sich eine kleine Röte auf meine Wangen, da ich ihm gebeichtet hatte, dass ich dachte, dass er und Marine mehr waren. Doch Taehyung lächelte mich einfach nur liebevoll an und legte seinen Kopf schief.

"Du weißt schon, dass Marine verheiratet ist, oder?"

Perplex starrte ich ihn mit weit aufgerissenen Augen an, da ich nicht einmal eine kleine Ahnung von Marines Liebesleben hatte. Woher soll ich denn bitte wissen, dass sie verheiratet ist. Ja oke, im Internet findet man bestimmt alles, aber warum sollte ich etwas über sie googeln? Das hab ich lieber über Taehyung gemacht.

"Was?!"
"Du hast schon richtig verstanden. Marine ist seit drei Jahren glücklich verheiratet und da läuft zwischen uns rein gar nichts. Wie denn auch, wenn sie nicht männlich ist?"
"Du hast in letzter Zeit so viel mit ihr gemacht und da hatte ich halt das Gefühl, dass da mehr läuft."
"Es ist nicht gerade unbekannt, dass Marines Ehemann eine große Rolle im Showbusiness spielt. Ich habe mich bei einem neuen Projekt beworben und da sie halt seine Ehefrau ist, konnte sie mir gut helfen und mich auf dem laufenden halten. Es ist eine große Sache."
"Und du bist schwul?!"
"Jap. Das schon immer und ich weiß genau, dass du dich über diesen Fakt sehr freust."

Junge, wie dumm kann ein Mensch sein?
Ich war die letzten Wochen unnötig depressiv und hab mir Gedanken über jede Scheiße gemacht. Aber seh ich so aus, als würde ich mich trauen mit Taehyung über meine Gefühle zu reden?
Wie hoch war denn bitteschön meine Wahrscheinlichkeit, dass er mehr von mir möchte?
Ich blickte einfach nur überfordert auf den Boden und musste erstmal meine Gedanken realisieren und sortieren, da ich gerade auf nichts klar kam. Deswegen bekam ich auch nicht mit, dass der Griff von Taehyung an meiner Hüfte fester wurde und er mein Gesicht musterte. Ich habe keine Ahnung, wann ich zuletzt duschen war. Meine Haare sahen aus wie ein Vogelnest und ich stinke wahrscheinlich gerade wie eine Müllhalde, doch ihn juckt es ja anscheinend nicht.

Durch ein zwicken an meiner Hüfte schreckte ich auf, da ich doch etwas kitzelig bin und nun sah ich wieder in die glänzenden Augen meines Gegenübers.
Gosh, er sieht echt aus wie ein verdammter Engel.
Sein Gesicht näherte sich sogar ziemlich schnell meinem, denn letztendlich hatte er seine Stirn mit geschlossenen Augen an meine Stirn gelegt und drückte mich fester an sich.

"Du brauchst dir keine Sorgen mehr machen, Jeonggukie. Allein du könntest der Besitzer meines Herzens sein."

Dadurch, dass ich auf einmal einen Druck auf meinen Lippen spürte, konnte ich nichts mehr darauf erwidern, sondern konzentrierte mich lediglich auf Taehyungs Lippen, welche sich langsam auf meinen bewegten. Ich schloss genussvoll meine Augen und legte meine Arme locker über seinen Nacken. Ich seufzte zufrieden und erwiderte den sanften Kuss und genoss das angenehme Gefühl, welches sich in meinem Körper breit machte. Ich hätte mir nie denken können, dass es sich doch so unfassbar gut anfühlte.
Ich hatte das Gefühl, dass all meine Lasten der letzten Tage mich verließen und allein der Kuss mich von allem negativen befreite.

Taehyung löste sich langsam von mir, atmete gegen meine Lippen, wobei seine Augen immer noch geschlossen waren und ich tat es ihm gleich. Ich konnte momentan nichts glauben und wollte den Moment in vollen Zügen genießen, weswegen ich meine Arme stärker um Taehyung schlang und ihn umarmte. Während mein Kopf in seiner Halsbeuge verweilte, legte er seine Arme auch fester um mich, um die Umarmung zu erwidern. Es war wahrscheinlich einer der schönsten Situationen, einfach in seinen Armen zu liegen, dieses beschützerische Gefühl zu spüren und zu wissen, dass mein Leben ja doch noch schön werden kann. Taehyung hatte seine Nase in meinen Haaren versteckt, doch dann drückte er mich leicht weg, um mir einen liebevollen Kuss auf die Stirn zu drücken. Sein Lächeln drückte die wahrscheinlich genaue Zufriedenheit aus, wie auch bei mir und ich kann euch sagen, dass es nichts wunderschöneres gibt.

"Jeongguk?"
"Hm?"

"Ich liebe dich."