Meine Aufmerksamkeit wurde durch meine Haustürklingel geweckt, weshalb ich von meinem Sofa aufstand und die Tür öffnete. Ich hörte lediglich ein Schluchzen und schon wurde ich halb von meinem besten Freund überrumpelt, der sich auf mich geschmissen hat und mich halb zerquetscht. Ich erwiderte schnell die Umarmung, nahm ihn an den Oberschenkeln und versuchte die Tür zu schließen, während er wie ein Koala an mir hing und sich weiterhin ausheulte.
Ich steuerte mein Sofa an und ließ mich mit ihm dort fallen, da er nicht sonderlich leicht war. Er saß auf meinem Schoß und krallte sich weiterhin in mein Oberteil, wobei ich ihm überfordert über den Rücken strich.
"Hey, was ist los?"
"S-sie... sie SIE HAT SCHLUSS GEMACHT."
Ich konnte gar nichts mehr darauf antworten, da er stärker und viel lauter anfing zu schluchzen, weshalb ich mich dazu entschied ihn erstmal zu beruhigen, bevor ich ihn weiter ausfrage. Sein Kopf hatte er in meiner Halsbeuge vergraben und zitterte stark.
"Soll ich dir einen Kakao machen?"
Ich wusste, dass er gerade so etwas brauchte, was mir auch direkt von seinem Nicken bestätigt wurde, also wollte ich ihn sanft von meinem Schoß drücken und aufstehen, doch er krallte sich nur fester in mein Oberteil und lehnte seinen Kopf weiter in meine Halsbeuge. Somit stand ich wieder mit ihm auf dem Arm auf und versuchte nicht zu fallen.
Er war in solchen Momenten, wie ein kleines Baby. Er braucht Aufmerksamkeit, ist noch kuschelbedürftiger als sonst und braucht Wärme. Es sah bestimmt affig aus, wie ich hier mit ihm im Arm rumlaufe, da er meine Sicht komplett versperrte und ich stark aufpassen musste niemanden zu verletzen.
Ich setze ihn auf der Arbeitsfläche ab und machte seinen Kakao fertig. Er saß direkt neben dem Herd, weswegen ich immer in seiner Nähe war und er sich an mich klammerte.
Es würde wahrscheinlich schlecht ausgehen mit einem menschlichen Koala und einem heißen Kakao durch die Wohnung zu laufen, weswegen er einfach hier saß, mit meinem Gesicht an seiner Brust und seinen Kakao vorsichtig schlürfe.
"Sie hat Schluss gemacht."
"Aber warum?
"Ich weiß es nicht. Sie hat mir keine genaue Begründung geliefert. Sie hat gemeint, dass es zwischen uns einfach nicht funktioniert oder so. Dass es einfach nicht klappt, obwohl sie Gefühle für mich hat."
"Das ergibt keinen Sinn. Du bist mehr als perfekt. Wenn sie nicht sieht, wie wertvoll du bist, solltest du ihr nicht hinterher trauern und keine Tränen verlieren."
"Aber ich liebe sie doch so sehr!"
Es fing wieder an zu schluchzen und drückte mich weiter an sich. Die Tasse wurde vorhin schon abgestellt, da er ausgetrunken hatte.
"CUT!"
Taehyungs Griff wurde lockerer und ich löste mich von ihm und half ihm von der Arbeitsfläche. Er war mal wieder dabei seine Tränen wegzuwischen und lief neben mir wieder zu unseren Plätzen. Dort setzte ich mich auch direkt auf meinen Stuhl, legte meinen Kopf in den Nacken und streckte mich erstmal ausgiebig.
"So erschöpft?."
"Ey so leicht bist du auch nicht. Du durftest doch die ganze Zeit getragen und verwöhnt werden."
"Hast du mich gerade fett genannt?"
"Das hab ich nie gesagt!"
Ich öffnete schnell meine Augen und setzte mich richtig hin, um Taehyung anzusehen, doch dieser packte nur mit einem Schmunzeln seine Sachen ein.
"Wollen wir was Essen gehen? Hab heute nichts mehr vor und verhungere wahrscheinlich gleich."
"Klar, gerne."
Auch ich machte mich fertig und wartete auf Taehyung, welcher gerade mit Marine sprach. Er hatte ein Lächeln auf den Lippen und auch sie sah sehr glücklich aus. Was versteht denn auch niemand den persönlichen Sicherheitsabstand.
Also nahm ich mein Handy in die Hand und antwortete Namjoon, bis Taehyung wieder zu mir kam und wir gemeinsam das Gebäude verließen. Er hatte kein Auto dabei, weswegen wir mit der Straßenbahn fuhren und er mich in ein Restaurant brachte.
Die Bestellungen wurde schon aufgenommen und gemeinsam warten wir darauf, während ich mir dieses kleine, aber feine Restaurant ansah.
"Ich bin immer so erschöpft nach dem ganzen Weinen."
"Ist ja auch kein Wunder, du machst das in letzter Zeit ständig und ich verstehe nicht einmal warum. Dieses ganze Skript ist einfach sinnlos."
"Und trotzdem spielst du mit?"
"Es ist immer hin meine erste Rolle. Du bist hier der erfahrene Schauspieler, der schon in zig Kinofilmen war und die halbe Welt aufgrund der Ruhmes besucht hat."
"Ich wollte etwas neues ausprobieren, okay? Etwas entspanntes."
"Lässt sich sehen, wenn du nicht einmal laufen musst."
Womöglich werde ich ihn deswegen die ganze Zeit aufziehen, da ich endlich mal einen Grund hatte, aber anscheinend hatte er kein Problem damit, da er darauf einfach nur lachte und dann ein Schluck von seinem Getränk nahm. Seine Augen waren immer noch etwas geschwollen und rot, allerdings war er immer noch das Ebenbild eines Engels, wie schafft der Typ sowas nur?
Und dann die ganze Zeit das fake Weinen.
Wirklich viel ist nicht mehr passiert. Wir aßen schweigend und er lud mich ein, was ich eigentlich gar nicht einsah, weshalb ich ihn auch bald einladen werde. Aber es war wirklich lecker hier und wahrscheinlich werd ich öfter hier her kommen, da ich nicht sehr gut kochen konnte und einfach faul bin. Mein Geld wird mir es irgendwann heimzahlen.
Wie schon erwähnt, war der werte Herr Kim ein Gentleman und brachte mich sogar nach Hause, obwohl es ein großer Umweg für ihn war, allerdings machte er es gerne und fing mit mir ein lockeres Gespräch an. Morgen würden wir uns sowie so wieder sehen, da das Kdrama bald abgedreht sein müsste, da es bald veröffentlicht wird. Trotz der schlechten Storyline war ich stolz auf meine Arbeit und bin sehr aufgeregt deswegen. Ich seh den roten Teppich und die ganzen Blitzlichter schon vor meinen Augen.
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playdate ⑅「 taekook 」
FanfictionDer intensive und mit Tränen unterstrichene Blick bohrt sich in meinen, während sein Gesicht in meinen Händen verweilt. Die Verzweifelung in mein Gesicht geschrieben sowie die aufmunternden Sätze meinen Mund verlassen. „Du bist mehr als perfekt, Wo...
