playdate ⑅「 taekook 」

take eighteen 🎬

Die letzten Tage, sowie die anstehenden kann ich wahrscheinlich mit Stolz als meine persönliche Hölle bezeichnen. Mein Leben kickte mir gefühlt immer stärker und immer mehr in die Eier, weswegen ich allein schon mental komplett down bin und keine Lust mehr habe. Taehyung habe ich in den letzten Tagen ziemlich ignoriert, es kam zu keinem Gespräch mehr und wir wirkten nur noch wie Fremde. Wenn man mal unser Verhältnis vom Anfang mit dem jetztigen Vergleichen würde, könnte man sogar sagen, dass das jetzige sogar schlimmer ist. Taehyung versucht nach wie vor mit mir ein Gespräch aufzubauen, doch ich wimmel ihn nur erfolgreich ab und distanziere mich immer mehr.

Er reichte mir sogar wieder meine Flaschen und ist freundlich. Doch die Erkenntnis, dass es diese Freundlichkeit ist, die man immer einem Fremden erweist, macht die Situation nur noch schlimmer, weswegen ich immer kurz vorm heulen bin, wenn ich ne dumme Wasserflasche in der Hand halte.

Man merkt in letzter Zeit irgendwie immer mehr, wie Taehyung andauernd Marine etwas fragte und sie ihm etwas traurig antwortete. Doch ihre aufmunternden Worte im Nachhinein machten ihn immer so glücklich und hoffnungsvoll, weswegen seine Augen glänzten, wie wenn ein kleines Kind ein neues Spielzeug bekommt. Also im großen und ganzen, es macht mich ja schon glücklich ihn so zu sehen. Doch Marine bringt ihn erst in solch eine Situation, also bin ich danach deprimierter und wende meinen Blick immer ab.

Ich saß einsam in meiner Wohnung. Erzählte Namjin, wie ich das Paar heimlich gerne nannte, nichts von allem und verbuddelte mich hier immer mehr zwischen Decken und Essenverpackungen. Im Gegensatz zu den letzten Wochen machte ich seit vorgestern meine Fenster nicht mehr auf, weshalb alles dunkel war, genau so wie meine Seele. Jap, ich sollte nach der Schauspielerei Poet werden.

Meine Augen brannten immer, wenn ich das Haus zum Arbeiten verließ, weswegen ich mich immer wie so ein hotter Vampir fühlte, wenn ich rausging. Doch meine Nachbarn denken eher, ich sei ein Emo, so wie mein Leben momentan eher abläuft.
Ich sitze in der Dunkelheit in meiner Wohnung, während alles still ist und ich mich freue, dass ich noch nicht komplett durchgedreht bin. Meine Gedanken ließen mich eh nicht konzentrieren, also bekam ich nie mit, dass ganz schön viel Zeit vergangen ist, vor allem, da man ja auch nicht sah, wie hell oder dunkel es gerade draußen war.

Viele Szenarien sind mir immer wieder eingefallen. Szenarien, wie mein Leben später aussähen würde oder auch, was da bei Taehyung und Marine ging. Dies alles stimmte mich komplett depressiv, da ich immer mehr merkte, dass mein Leben trauriger war, als ich immer empfand und dass es wenig Sinn ergab.
Selbstmordpläne, die ich mir vor Jahren aufgestellt hatte, wurden erweitert und ich dachte, dass ich all dies schon hinter mir hatte.

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Ein neuer Arbeitstag fing an, den ich mit wenig Schlaf begrüßte, da ich die letzte Nacht kaum schlafen konnte. Ich hab erst viel zu spät gemerkt, dass es schon sehr spät war und danach war ich größtenteils mit Tränen beschäftigt, die mir plötzlich aus den Augen schossen und mir keine Ruhe gaben. Mein Oberkörper schmerzte immer noch bei dem Gedanken an letzter Nacht, wie ich niedergeschlagen auf meinem Bett lag und die Leere spürte, die ich seit Jahren nicht mehr getroffen hatte. Meine Augen waren nur dezent geschwollen, deshalb konnte man mir gar nicht ansehen, dass die Nacht ziemlich traurig war, außerdem hilft mir mein Make-up immer.

Natürlich durfte ich mich wieder in meine Rolle versetzen, in der ich der beste Freund von Taehyung war und unser Leben perfekt ist. Wären wir fremd, so wie am Anfang, würde es ja keinem Ausmachen, doch da wir uns befreundet hatten und ich ihn sichtlich ignoriere, war es stark unangenehm so mit ihm umzugehen, vor allem, da seine Anwesenheit mich immer noch nervös, auf vielen verschiedenen Ebenen, machte. Meine Leistungen sanken immer mehr, was natürlich keinem gefiel, vor allem jetzt kurz vor dem Release. Die Szenen mussten immer häufiger gedreht werden, bedeutet aber auch mehr gespielte Zeit mit Taehyung, der ich am liebsten entweichen wollte, doch meine Inkompetenz ließ es nicht zu. Ich vergaß immer wieder meinen Text, da ich mit meinen Gedanken immer irgendwo anders war, aber auch weil ich den Text nur grob lernte, da ich die Zeit lieber anders investierte. Zwar nicht sinnvoll, aber ich konnte momentan nicht anders.

Wären wir nicht kurz vor Ende hätte die Regie mich wahrscheinlich schon längst gefeuert und ich säße schneller als gedacht auf der Straße, doch leider mussten sie sich jetzt mit einem wie mir abgeben und darauf hoffen, dass ich mich wieder fangen könne.
Es war schwer, wir bekamen natürlich die ein oder anderen Szenen noch hin, auch wenn sie gerade noch so akzeptabel waren. Doch in meinem Alter sollte ich es vielleicht mal schaffen auf das Leben klar zu kommen und nicht nur jeden Tag dumm dazusitzen. Immer wieder aufs neues bekam ich ja nicht mal mit, dass alle schon bereit auf ihren Plätzen waren, während ich immer noch auf meinem Stuhl saß und Löcher in die Luft starrte. Einmal bin ich sogar fast eingeschlafen, doch konnte mich während des Drehs gut fassen und freute mich sogar, wenn Taehyung und Marine alleine drehen mussten.
Da ich ja allerdings regungslos auf meinen Stuhl saß und nicht bemerkte, dass wir drehen wollen, wurden meine Finger fast in der Klappe eingequetscht, da der Dude, der diese übernehmen durfte, mich rufen sollte. Einmal antippen reicht auch schon, aber er konnte mich eh nie leiden, da er Jihoon sein wollte und nicht der Klappen Junge, den nie jemals einer kennen würde.

Und so wie üblich stand Taehyung am Ende des Drehs wieder bei Marine und es folgte die gewohnte Routine. Es wunderte mich, dass sein Stuhl überhaupt noch neben meinem stand.

Doch im Gegensatz der letzten Tagen, ging ich heute einfach. Ich wollte mir es nicht nochmal ansehen und dann eine Vorlage zum Weinen haben. Heute ging ich ruckartig aus dem Raum mit meinen grob eingeräumten Sachen und verließ mit gesenktem Kopf und feuchten Augen das große Gebäude.