Ich habe mir für heute Abend schon viele Pläne gemacht. Es war kein sonderlich guter Tag. Ich war die ganze Zeit schon etwas traurig und konnte an nichts anderes denken, doch bisher habe ich den Tag auch immer gut überstanden. Immer alleine und daran würde sich wahrscheinlich auch nichts ändern.
Ich saß wieder am Set in meinem Stuhl. Es waren nicht mehr viele Arbeitstage, doch zwischen diesen hatten wir sogar ziemlich viele freie Tage, ich versteh zwar nicht warum, aber soll mir Recht sein. Ich bin der letzte, der sich darüber beschwert. Eigentlich hätte ich wahrscheinlich schon gehen können. Für mich passiert hier nicht mehr viel, aber warum auch immer darf ich das Gebäude nicht verlassen. Typisch "der Lehrer beendet den Unterricht" Moment. Hab das damals schon ignoriert.
Frühzeitig verließ ich also das Gebäude, da ich in der Stadt noch einige Sachen kaufen müsste. Ja oke, lediglich ein Paar Süßigkeiten und Pizza für heute Abend. Und dann meckern, dass ich fett werde, diese Logik soll doch jemand verstehen. Doch man kann nicht leugnen, dass ich der einzige dabei bin.
"Hey Jeongguk, warte!"
Verwundert dreh ich mich um. Eigentlich wollte ich den Tag alleine mit dem Essen in meiner Wohnung verbringen, hätte nicht damit gerechnet, dass mich ausgerechnet Kim Taehyung nach der Arbeit aufhält, auch wenn unser Verhältnis sich gebessert hatte.
"Warum gehst du denn auch so früh. Ich konnte mir schon genug Beleidigungen über dich anhören."
"Ey, was soll das denn jetzt bedeuten?"
"Ach, du weißt genau, dass unser Chef etwas komisch drauf ist. Er regt sich immer zu sehr über dich auf."
"Oh ja hab ich auch langsam gemerkt, aber egal. Warum hast du mich gerufen?"
"Ich wollte fragen, ob du etwas unternehmen möchtest. Hab momentan relativ viel Zeit und das wollte ich ausnutzen."
"Oh an sich hätte ich gerne Lust, aber ich hab schon meinen ganzen Abend geplant und möchte den Plan auch nicht verwerfen."
"Ist es da wirklich so schlimm, wenn ich dir Gesellschaft leiste?"
"Nein, also eigentlich nicht, aber ich will dich nicht langweilen."
"Och Jeongguk. Mit dir wird es schon nicht allzu langweilig. Mich würde es freuen, wenn du deine Pläne mit mir teilst."
"Oh okay, aber dann möchte ich im Nachhinein keine Beschwerden hören!"
"Okay, ich schwöre es dir."
"Gut. Also wir müssen erstmal in die Stadt. Wir brauchen genug Essen."Somit machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt und kauften uns genug. Es bestand natürlich hauptsächlich aus ungesundem Zeug, doch heute Abend konnten wir uns etwas gönnen. Wir haben unsere jeweiligen Lieblingssüßigkeiten gekauft und eine große Packung Tiefkühlpizza mit drei Pizzen, also sollten wir gut ausgerüstet sein.
Taehyung hat mich schon etliche Male gefragt, was ich denn vorhabe, doch ich wollte ihm es nicht sagen, da ich unteranderem angst hatte, dass er doch absagt. Ich fand die Abende immer schön und habe sie genossen, aber ich konnte mir gut vorstellen, dass es andere langweilt. Und bei Taehyung möchte ich natürlich keinen schlechten Eindruck haben, vor allem da er alles bezahlt hatte. Wir beide schleppten eine Tüte und liefen zu mir nach Hause, da Taehyung kein Auto dabei hatte. Der Verkehr hier ist immer ziemlich stressig, weswegen er öfter auch auf sein teures Gefährt verzichtete. Außerdem war der Weg nicht allzu lang. Man konnte es aushalten.In meiner Küche stellten wir einfach alles ab und backten die Pizzen schonmal auf. Mit den Süßigkeiten und mit Getränken machte ich das Wohnzimmer gemütlich und baute schonmal alles geplante auf. Taehyung beobachtete mich währenddessen nur interessiert und ich konnte die Zahnräder bis hier schon arbeiten hören. Ich denke, er wurde aus meinen Taten nicht schlau, aber einfach die Geduld bewahren, ich weiß schon was ich tue.
Wir redeten nicht sonderlich viel. Er würde eh nur wissen wollen, was ich vorhatte und es war nicht mein Plan ihm es direkt zu erzählen, also konnte er mal schön warten. Die Pizzen waren auch langsam fertig, weswegen ich dann mit allem Platz auf dem Sofa fand, bis Taehyung aus seinen Gedanken aufwachte und mir Gesellschaft leistete.
"Willst du jetzt endlich mit mir reden?"
"Hmm... Vielleicht."
"Also? Was ist dein Plan. Irgendwie kann ich mir kein Bild davon machen."
"Ja oke, ich hab dich genug auf die Folter gespannt. Ich weiß nicht, wie man es normalerweise ausdrückt, doch wir haben es immer Dias genannt. Und genau diese wollte ich mir heute Abend angucken."
"Was bedeutet 'wir'? Hat es einen bestimmten Grund, weshalb du es heute machen wolltest? Du warst so stark fokussiert."
"Mit 'wir' meine ich meine Eltern und mich. Denn heute ist deren Todestag."
"Oh Jeongguk. Es tut mir leid i-ich."
"Es ist schon gut Taehyung, du wusstest es nicht. Ich kann es nicht genau erklären, aber meine Eltern waren damals viel auf Reisen und haben viele Bilder davon gemacht. Doch da sie sie nicht gut ausdrucken konnten, haben sie diese hier gemacht. Die Bilder in einem Plastikrahmen, die man in diesen Projektor legen konnte und das Bild auf diese Leinwand projezieren kann. Es ist vielleicht altmodisch und langweilig diese anzusehen, doch sie bedeuten mir viel. Ich habe sie nach dem Tod aufgehoben, da sie mir viel bedeutet haben und ich die Teile cool finde. Ich habe sie mir jedes Jahr an diesem Tag angesehen, allerdings alleine."
"Nein Jeongguk ich finde diese Tradition toll. Ich kenne diese Teile nicht, doch ich finde sie wahnsinnig ästhetisch. Lass uns einfach anfangen."Es beruhigte mich, dass Taehyung nicht abgeneigt von der Idee war, sondern gerne mitmachte, also begann ich direkt mit der ersten Reihe an diesen Fotos. Ich kenne die Bilder gefühlt in und auswendig. Ich habe sie mir natürlich schon damals mit meinen Eltern angeguckt. Es waren immer schöne Abende gewesen. Doch nun verbrachte ich sie ohne sie, doch gemeinsam mit Taehyung war es fast genauso schön. Ich konnte mich haargenau an die Kommentare meiner Eltern erinnern. Die Kommentare, welche sie immer zu den Bildern abgaben. Genauso, wo sie waren und welche Geschichten sich dahinter verbargen. Und genau diese Fakten erzählte ich auch Taehyung. Ich sprach, als hätte ich alles selbst erlebt. Ich fühlte die Momente richtig und sah mir nur verträumt die Bilder dazu an und konzentrierte mich auf die Show vor uns. Taehyung sagt wenig dazu. Er meinte, dass meine Eltern gut aussahen. Immer hin wusste er jetzt, woher ich mein Aussehen doch hatte. Er meinte, dass ihm das alles auch stark ans Herz ging. Als hätte er diese Menschen gekannt. Und genau dies ließ mein Herz erwärmen, da Taehyung diese tollen Gefühle mit mir teilte.
Ich wollte nicht, dass es aufhörte, ich wollte meine Zeit weiterhin mit Taehyung verbringen.Allerdings, wenn wir fertig drehen sind, was passiert dann aus mir und Taehyung?
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playdate ⑅「 taekook 」
FanfictionDer intensive und mit Tränen unterstrichene Blick bohrt sich in meinen, während sein Gesicht in meinen Händen verweilt. Die Verzweifelung in mein Gesicht geschrieben sowie die aufmunternden Sätze meinen Mund verlassen. „Du bist mehr als perfekt, Wo...