Ich sah tief in seine Augen als ich versuchte die richtigen Worte für diesen Moment zu finden. Schon witzig wie ich mir das seit Jahren vorgestellt hatte und eigentlich genau wusste, was ich ihm zu sagen hatte. Doch genau hier und jetzt war es als hätte ich einen Blackout. Die Anspannung in der Luft wurde langsam aber sicher unerträglich. Vermutlich weil ich doch eher darauf wartete, dass er etwas zu mir sagt. Von dort aus würde es leichter für mich... wem mache ich etwas vor? Für keinen von uns beiden würde es leicht werden.
Er sah verändert aus, aber naja... es war eine Weile her da ich ihn gesehen hatte. Doch er sah immer noch so verdammt gut aus. Dann musste er plötzlich lachen. Ungewiss darüber was ich jetzt tun sollte schaute ich verlegen auf den Boden und hoffte in der Finsternis der Nacht zu verschwinden. Doch ich stand noch da als sein Lachen leise verstummte."Wow..."
Das war alles das er sagte. Wow. Ein Wort, ein beschissenes Wort, welches absolut nichts zu bedeuten hatte. Mein Blick traf seinen und er sprach weiter:
"Es ist lange her" sagte er erneut mit spöttischem Unterton in seiner Stimme.
"Du gehst weg, ohne ein Wort zu sagen, bleibst weg für Jahre und dann: kommst du auf die verdammte Hochzeit deines Schwagers. Fuck, ich dachte du hattest mit uns abgeschlossen. Wie bist du überhaupt hier hergekommen? Woher wusstest du von allem?"Seine Worte trafen mich wie Schläge und es war als würde er mir einen Spiegel vors Gesicht halten um mir zu zeigen, was für ein grausamer Mensch ich doch bin. Allerdings war das schlimmste an der ganzen Sache, dass er vollkommen recht hatte. Ich war gegangen und bin wiedergekehrt.
"Ich wollte den Kontakt wieder aufbauen, deswegen bin ich zu George gegangen..."
"Ihr hattet Kontakt?"
"Ja."
"Wie lange?"
"Zwei Monate."
Ich konnte ihm nicht einmal richtig in die Augen sehen. Die Scham war zu groß.
Dabei musste ich es damals tun, ich hatte mir einen goldenen Käfig gebaut und es lang an mir ihn aufzubrechen. Dies sind nun die Konsequenzen die ich, vielleicht nicht mit Stolz, tragen muss. Besser gesagt ertragen muss."Mein eigener Bruder hat mich zwei Monate angelogen. Zwei verkackte Monate."
Der Schmerz war nicht zu leugnen und mein Herz füllte sich mit Schuld. War es richtig in sein Leben zurück zu kehren? Wären sie ohne mich nicht deutlich besser dran?
"Es tut mir Leid-"
"Spar dir das."
Er unterbrach mich mit erhobener Hand. Diesmal hatte er mich verletzt.
"Wieso bist du überhaupt hier?"
Ich schüttelte den Kopf. Was ich jetzt sagen würde entscheidet über mein weiteres Leben. "Es tut mir Leid" sollte ich vermeiden, er würde es eh nicht glauben. Doch kann ich es ihm verübeln?
"Damals... fühlte ich mich eingeengt. Missverstanden. Allein. Jetzt begreife ich meinen Fehler. Aber unser Leben wäre niemals harmonisch geworden wäre ich nicht fort gegangen. Ich liebe dich immer noch Fred, das wird sich auch nie mals ändern. Auch unser Kind. Ich bin bereit eine gute Mutter für sie zu sein. Wenn du mich überhaupt noch willst?"
Die Worte auszusprechen war härter als erwartet. Er sah mich an, als hätte ich noch mehr zu sagen. Als könnte er nicht glauben ich wäre schon fertig. Nach ungefähr 3 Minuten und 16 Sekunden sagte er die Entscheidenden Worte:
"Würde es das jetzt? Könntest du mir versprechen, dass unser Leben harmonisch wird? Oder rennst du nach wenigen Wochen wieder weg? Ganz ehrlich, ich glaube das könntest du nicht... und mein Herz könnte es nicht noch einmal verkraften. Bleib jetzt, oder geh für immer."
"Du hast aber nicht meine Frage beantwortet... willst du mich noch? Willst du uns?"
"Ich weiß es nicht, willst du?"
"JA" sagte ich ohne zu zögern.
"Kann ich dir glauben? Ich denke eher nicht..."
Plötzlich brach meine Welt zusammen. Er hatte kein Vertrauen zu mir... das hätte mir klar sein müssen. Ich war ein Wrack, mein Make-Up zerstört, meine Haare verfilzt und mein Herz zersplittert. Ich ah ihn an doch sein Gesicht hatte er abgewandt. Ich wollte ihn schlagen meine Wut rauslassen. Aber das wäre Unrecht gewesen. Stattdessen drehte ich mich um und ging davon.
"Ich werde dich immer lieben..." waren meine letzten Worte die ich ihm zuflüsterte.
//Am nächsten Morgen//
Nach vergangener Nacht wollte ich einfach nichts wie weg von hier. Also stellte ich mich an eine Bushalte mit meinem kleinen blauen Koffer. Ich ging zurück nach Sheffield wo ich gelebt hatte, bei einer Muggel-Freundin die nicht den geringsten Schimmer von meinem vergangenen Leben hatte. Ich starrte auf ein kleines Foto welches mich und mein Kind zeigte.
"Wer ist das?" fragte eine leise Stimme neben mir. Erschrocken sah ich zu dem kleinen Kind neben mir.
"Das ist meine Tochter." sagte ich mit einem Lächeln. Doch es war als könnte das Kind meine Trauer spüren.
"Warum bist du so traurig?"
"Weil ich sie nicht mehr sehen werde..."
Das Kind fasste meine Hand und es hatte einen tröstenden Effekt. Sie kam mir so bekannt vor, ich hatte sie aber nie zuvor gesehen...
"Ich sagte bleib jetzt oder geh für immer. Was wenn ich dich aber nicht gehen lasse?"
Diese Stimme erkannte ich sofort und ich lief ihm in die Arme.
"Mir tut es Leid, Y/N. Du bist wieder hergekommen und ich war einfach nur widerlich zu dir. Ich liebe dich, ich hatte einfach angst noch einmal so von dir verletzt zu werden. Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen. Bitte bleib bei uns."
Ich küsste ihn sanft auf die Lippen und wusste sofort wo mein Platz in dieser dunklen Welt war.
"Ich bleibe für immer."
Dann ging ich zu meiner Tochter und reichte ihr das Bild. Sie sah mich erwartungsvoll an.
"Behalte es ruhig. Das sind wir, ich bin deine Mutter. Ich freue mich dich endlich kennenzulernen."
Das wars, hoffe der zweite Teil hat euch gefallen. ^^
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Harry Potter One Shots ( Harry Potter Charaktere x Reader)
FanfictionDa ich schon seit gefühlten Tausend Jahren ein sehr, sehr großer Fan von Harry Potter bin, dachte ich mir es wird langsam Zeit mal eine Geschichte über die Harry Potter Charaktere zu schreiben. Außerdem suche ich schon lange nach One Shots über Siri...