VIII

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Jungkook POV

Er benimmt sich wie ein Kleinkind!

Doch das ist auf irgendeine mir unerklärliche Weise niedlich. Wieso ist er nur so angespannt und verklemmt? Vielleicht, weil es unser erstes Treffen ist? Möglich.

Ich mustere unauffällig sein Seitenprofil genauer, während er stumm auf seine zarten Hände starrt. Taehyung hat echt ein schönes Gesicht und jetzt fühle ich mich sogar ein bisschen schlecht, ihn geärgert zu haben. Tae gleicht einem verletzten Welpe, der vom großen bösen Wolf angegriffen wird oder in unserem Fall eher erniedrigt wird.

Wie könnte ich die Stimmung etwas auflockern? Oder eher gesagt ihn?

Gerda wo ich ansetze etwas zu sagen, ruft meine Mom uns. "Jungs! Das Essen ist fertig kommt runter!". Taehyung springt sofort auf und läuft mit schnellen Schritten zu meiner Tür. "Warte doch auf mich!" entgegne ich ihm schmollend und leicht amüsiert, wobei er wirklich stehen bleibt und ich grinsend von meinem Bett aufstehe.

Ich versuche Augenkontakt aufzubauen, doch er schaut ständig weg. "Ich bin nicht blöd Taehyung ich merke, dass du mir ausweichen willst... wir reden später" flüstere ich ihm etwas ernster zu. Ich mag es ganz und gar nicht, wenn Leute mir ausweichen und mich wie Luft behandeln. So kompliziert wie ich ist echt keiner...

Zusammen verlassen wir mein Zimmer und gehen runter ins Esszimmer zu unseren Eltern.

"Da seid ihr ja!" sagt meine Mom mit ihrer sanften liebevollen Stimme. Wir beide erwidern aber nichts und setzen uns nur stumm auf die frei Plätze am Tisch. "Seid ihr euch näher gekommen?" fragt meine Mom sofort nachdem alle am Tisch sitzen. So sehr ich meine Mutter auch liebe, aber sie weiß echt nicht, wann man am besten den Mund halten sollte.

"Mama!" sage ich nur lang gezogen und reibe meine Schläfe. Sie schaut dann stumm auf ihren Teller. "Dann erzähl es mir halt später" murmelt sie niedergeschlagen, als wüsste sie die Antwort schon undzwar auf keinen Fall. Weswegen ich sofort finstere Blicke von meinem Vater zugeworfen bekomme. Innerlich seufze ich gerade. Oh man... ich habe es ja versucht, aber er will halt nicht.

Jedem wird ein großer Teller mit Essen hingestellt und wir fangen an zu essen, nachdem wir uns gegenseitig 'Guten Appetit' gesagt haben. Es ist so unangenehm hier, aber anders bin ich es nicht gewohnt. Ich fühle mich immer unwohl, wenn eine unangenehme Stimmung in der Luft liegt. Alle essen nur und keiner, außer mir und Tae's Mutter, suchen Blickkontakt mit den anderen.

Frau Kim räuspert sich und alle schauen zu ihr. "Also... Jungs wir wollen euch so schnell wie möglich verheiraten, damit wir schneller mit... naja.. dem geschäftlichen Kram anfangen können" sie sagt das so behutsam und doch so als wäre der Fakt, dass normalste der Welt, obwohl Taehyung und ich das eindeutig nicht wollen.

Nebenbei bekomme ich nur mit wie Tae schwer schluckt und dann zu mir schaut. So leid es mir auch tut, aber dieser 'geschäftliche Kram' geht mich am meisten von allen was an und ich will ihn so schnell wie möglich übernehmen. Karriere ist halt wichtiger als Glück.

Taehyung... so ist es halt in unserer Welt. Unfair und alle streben nach Macht und Reichtum. Oder sind zumindest selbstsüchtig. "Wann wäre denn die Hochzeit?" fragt zu meiner Überraschung Tae, der den Anschein gemacht hat, garkein einziges Wort mit uns wechseln zu wollen.

Mein Dad hebt nur eine Augenbraue und entgegnet ihm bissig. Er mag ihn nicht. "Ihr beide entscheidet es. Eure Mütter wollen das so.." er macht eine kurze Pause "...aber ihr Beiden heiratet und das in dem Zeitraum von einem Jahr. Uns ist es egal welches Datum ihr innerhalb die des Jahres wählt. Wir hoffen jedoch, dass das so schnell wie möglich passiert." beendet er seine kleine Rede und isst mürrisch weiter. Wäre Taehyungs Vater nicht erfolgreich und sein Geschäftspartner hätte er nie Tae als Schwiegersohn gewollt.

lonely * vkook *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt