15. "Idiot"

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Die Sonne war inzwischen schon aufgegangen und langsam und ich hatte mir echt Sorgen gemacht, dass Kageyama auch noch zusammenbricht. Allerdings war dies nicht der Fall und wir kamen mehr oder weniger unversehrt am Krankenhaus an, wo wir erstmal eine lange Wartezeit überbrücken mussten, welche wir mit Schweigen nutzten. Mein Herz pochte immer noch wie wild. Er war auf einmal so freundlich und sanft zu mir. Ich wünsche mir mehr von dieser Seite von Kageyama. Das war die Seite, die ich an ihm am meisten mochte. Und bei der ich mir auch ganz sicher bin, dass ich mich in ihn verliebt zu habe. Als ich aufgerufen wurde in einem  Zimmer zu kommen. Sprang Kageyama sofort auf um mich so gut es geht zu stützen. Ich merkte wie die Hitze mein Gesicht wieder erreichte. Und mein Puls sich ebenfalls verschnellerte.
Im Zimmer angekommen untersuchte mich der Arzt. Dann bewegte er sich wieder zu seinem Schreibtisch, wo er einen Zettel hervornahm und mit einem Kugelschreiber irgendwas draufschrieb. Kageyama und ich verfolgten seine Bewegungen und schauten ihn erwartungsvoll an.
"Wie es scheint, haben Sie sich übernommen."

An der frischen Luft, wieder frei von den Gerüchen von Desinfektionsmitteln, biss ich mit auf meine Unterlippe und meine Sich verschwamm. Ich blickte an mir herab zu meinem linken Fuß, welcher zu einem dicken Gips verbunden war.
Übernommen hat er gesagt.
Das Sprunggelenk habe ich mir gebrochen hat er gesagt.
Ich werde für längere Zeit kein Volleyball mehr spielen können hat er gesagt.
Das Trainingsspiel kann ich somit auch abhaken. Und auch meinen Wunsch und Gedanken alles besser zu machen zieht an mir vorbei.
Eine Hand legte sich um mich und half mir hoch. Es war Kageyama, der mich besorgt ansah. "Warum... Warum, Kageyama?", fragte ich ihn, doch er schien mich nicht zu verstehen, weshalb er den Kopf leicht schief legte und mich jetzt fragend musterte. "Warum bist du so nett? Warum tust du das für mich? Kannst du bitte damit aufhören? Das macht mich fertig. Ich weiß nicht was du fühlst, wenn du dich so verhälst und das zerstört mich.", meine Stimme wird leiser und ich fange leicht an zu zittern Warum machst du es mir so schwer? Was geht bloß in deinem Kopf vor? Was bedeute ich dir? Bin ich ein Freund oder doch mehr?" Stille. Kageyama antwortete nicht sondern blickte mir nur stumm tief in die Augen. "Verdammt antworte mir doch!", schrie ich ihn an und boxte gegen seine Brust, was allerdings nicht sonderlich schmerzhaft gewesen sein konnte. In meinem Zustand auch kein Wunder.
Langsam umfasste seine große Hand meine Faust und ich hörte augenblicklich mit dem Zittern auf. Die Tränen die sich in meinen Augen gesammelt hatten waren teilweise schon gelaufen, aber sie unterbrachen ihren Fluss.
Ich öffnete zaghaft meine im Vergleich zu seiner viel kleinere Hand und er führte sie an seine Brust. Ich verfolgte seine und meine Hand. Und dann, ganz aus dem nichts, vernahm ich ein Pochen. Ein starkes und schnelles Pochen, welches von Kageyamas Brust ausging.
Das von seinem Herzen ausging.
Ich schaute auf zu ihm. Das war gerade einfach unbeschreiblich schön. In meinen Augen sammelten sich erneut Tränen. Erwartungsvoll Blickte ich in sein Gesicht, wobei meine Augen unruhig zwischen seinen Augen und seinen wundervoll geformten Lippen hin- und herhuschten.

"Shouyō Hinata, ich hab mich in dich verliebt."

"Idiot... .", konnte ich nur mühsam hervorbringen.

My HEART goes 'Doki Doki' - KageHina FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt