Kapitel 12 - Heiße Träume

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„Arik, geh weg von mir", seufzte Yara und trat einen Schritt zurück.

„Warum?" Arik schloss die Tür und sah sie grinsend an. Er ließ den Arm sinken, den er eben noch um Yaras Taille geschlungen hatte.

„Ich hab's dir doch eben erklärt. Ich kann dich nicht behalten."

„Aber warum nicht?"

Yara lachte leise und ließ sich aufs Bett sinken. „Du bist furchtbar, hat dir das schon mal jemand gesagt? Du lässt einfach nicht locker."

„Wenn man etwas haben möchte, muss man schließlich was dafür tun", sagte er und schlüpfte aus seinem Wams.

„Arik, du..." Yara unterbrach sich und schüttelte den Kopf.

Sie sah ihm in die eisblauen Augen, die überhaupt nicht kalt wirkten, als er sich vor sie auf den Boden kniete. In ihnen schien eher ein azurblaues Feuer zu lodern.

„Was?", ermunterte er sie und stützte seine Arme zu beiden Seiten ihres Körpers ab.

„Du machst es mir nicht leicht... Es hört sich abgedroschen an, aber wir können nicht zusammen sein."

„Warum machst du dir so viele Gedanken? Können wir denn nicht jetzt Spaß haben?"

Lächelnd fuhr Yara mit einer Hand durch seine Haare. Die seidigen Strähnen zogen sie magisch an und sie konnte nicht aufhören. „So bin ich nicht. Hätte ich dich einfach nur in einer Kneipe getroffen, wären wir sicher im Bett gelandet. Aber es ist nun einmal anders gelaufen."

Unglücklich verzog Arik das Gesicht. „Bravo, musstest du mir das erzählen?"

Yara rollte mit den Augen. „Arik, das sollte kein Vorwurf sein. Ich will dir nur sagen, dass ich es nicht kann." Hilflos zuckte Yara mit den Schultern – sie fand einfach nicht die richtigen Worte. Erschöpf schloss sie die Augen und lehnte ihre Stirn an Ariks.

„Seit fast zehn Jahren habe ich Angst davor, von einem Mann verletzt zu werden. Ich binde mich an niemanden, verstehst du?"

„Ja, du bist ein Feigling." Energisch schlug Yara ihn auf den Arm, ging jedoch nicht weiter darauf ein.

„Ich bin an dich gebunden Arik. Doch wenn der Bluteinfluss nachgelassen hat, wirst du weggehen."

Er schwieg einige Augenblicke, lediglich ihre Atemzüge erfüllten den Raum. Schließlich seufzte er und hauchte einen Kuss auf ihre Lippen.

„Du verpasst was", sagte er und zog sein Hemd über den Kopf.

„Ich weiß", erwiderte Yara und löste die Verschnürungen an ihrem Wams. Sie versuchte gar nicht, nicht auf die Muskeln auf seiner Brust und seinem Bauch zu starren.

„Die Welt ist ungerecht", maulte er weiter und setzte sich neben Yara. Diese hob eine Augenbraue.

„Du versuchst doch nicht etwa in mein Bett zu kriechen?"

„Wer sagt denn, dass es dein Bett ist? Ich dachte wir knobeln", meinte er und lächelte sie von der Seite an. Ihre Haut schimmerte wie eine Perle im Kerzenschein.

Sie schien einige Augenblicke mit sich zu ringen, ehe sie ihre Stiefel auszog und unter die Decke schlüpfte.

Als er sie fragend ansah, hob sie nur die Bettdecke und meinte: „Wehe ich wache Morgenfrüh auf und du hast dich an mir vergangen."

Arik lachte leise vor sich hin, folgte ihrem Beispiel und kickte seine Stiefel in die Zimmerecke.

Er blies die Kerze aus und legte sich neben sie. „Keine Sorge Frria. Du würdest sicher nicht weiterschlafen, wenn ich mich in dich versenke."

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