Kapitel 18 - Letzte Schlacht

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Arik fiel ein Stein vom Herzen, größer als ein ausgewachsener Zentaur, als ihre Moleküle sich im Schlossgarten des Königspalastes wieder materialisierten. Auch wenn es Arik widerstrebte, trennte er sich vorsichtig von Yara. Noch hatten sie keine Gestalt angenommen. Vielmehr bestanden sie aus einem dünnen Nebel aus Energie.

Es war ein unglaubliches Gefühl, Yara auf diese Weiße nah zu sein. Ihre Essenz war wunderschön, wie lebendiges Feuer hüllte sie ihn ein, war ein Teil von ihm. Ohne es zu wollen erhaschte Arik Bilder aus ihrer Vergangenheit. Eine stolze Drachenfrau, deren schwarzes Haar bereits von silbernen Strähnen durchzogen war. Ein drahtiger junger Mann, der Yara mit denselben grünen Augen anlächelte, die auch sie besaß.

„Arik, du wühlst in meinen Erinnerungen", wies Yara ihn zurecht, doch ein Lächeln begleitete ihren Tadel. Eine Flut von Gefühlen spülte über ihn hinweg, als sein Name in ihren Gedanken auftauchte. Eine wilde Mischung aus Verlangen, Belustigung, Sehnsucht, Sorge, Freude, Verzweiflung und dem Spross von etwas, das Arik nicht auf den ersten Blick deuten konnte.

„Liebe, du Dummkopf. Wenn du schon spionierst, dann mach es doch wenigstens richtig", flüsterte Yara und ihre Stimme schwankte zwischen Ärger und Scham. „Jetzt gib mir endlich meinen Körper zurück, damit ich dir für deine Dreistigkeit in den Hintern treten kann." Diese Forderung war eindeutig und Arik zog sich aus ihrem Bewusstsein zurück.

Es dauerte einige Augenblicke bis sich die Milliarden von Teilchen wieder zu zwei Körpern zusammengefügt hatten. Yara schüttelte sich wie ein nasser Hund, als sie wieder zu Materie geworden war. Ihre Erleichterung hielt jedoch nicht lange an, als sie bemerkte, dass sie keinen Faden am Leib trug.

Sie verengte ihre Augen und sah zu Arik hinüber, der sie entschuldigend ansah.

„Tut mir leid, Kleidung gehört nun mal nicht zu deinem Körper."

Yara atmete tief ein und aus. „Naja... egal. Wie kommen wir am schnellsten zu Astru?", fragte sie und sah sich in dem stillen Garten um.

Arik ergriff ihre Hand und führte sie durch einen großen Torbogen. Als ihnen auf dem Gang eine Dienstmagd entgegenkam, weiteten sich deren Augen. Wie angewurzelt blieb sie stehen und der Wäschekorb entglitt ihren zitternden Händen.

Arik lächelte charmant. „Vielen Dank gute Frau, genau das haben wir gerade gebraucht."

„G... Gern geschehen", stotterte sie und beobachtete stocksteif, wie Yara zwei Hosen und zwei Hemden aus dem Korb zog.

„Könnt Ihr uns sagen, wo sich der Kindkönig im Moment aufhält?", fragte Yara und schlüpfte in die Kleider. Beides war ihr viel zu groß, doch immer noch besser als ihren Gegnern nackt gegenüber zu treten.

„Ähm... Seine Majestät befindet sich im... im Thronsaal."

„Besten Dank", sagte Arik und setzte sich in Bewegung. Das Klatschen ihrer bloßen Sohlen auf dem blanken Steinboden hallte von den Wänden wieder, als sie durch die Flure des Palasts rannten.

„Wir dürfen niemand vertrauen, dem wir begegnen", sagte Arik leise, als sie an einer Biegung stehen blieben. Der Thronsaal war nicht mehr weit und die ungewöhnliche Stille erweckte Ariks Misstrauen.

„Du meinst, die Gargoyles könnten schon hier sein?", fragte Yara leise und drückte sich neben Arik an die Wand.

„Ja, ich bin mir sogar ganz sicher." Stumm deutete er auf einen leblosen Körper, der Yara zuvor nicht aufgefallen war. Der Leichnam lehnte halb verborgen von einer Säule an der Wand. In der Brust des Menschen steckte ein Dolch, der die Insignien der Fideri trug.

„Ich fühle, dass sich die Träne im Thronsaal befindet." Yara schluckte trocken – das war nicht gut. „Hör mir genau zu Frria", forderte Arik und umfasste ihr Gesicht. „Wehr dich mit allen Mitteln gegen die Träne, falls Dragan ihre Macht gegen dich verwendet."

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