Kapitel 2

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Von einem lauten Knall wachte ich auf. Ich war wohl während dem schlafen etwas zu weit nach außen gerobbt und nun lag ich mit schmerzendem Hintern auf dem Boden.
Plötzlich ging die Tür auf und Dee kam hereingestürzt.
„Alles ok bei dir? Ich habe einen Knall gehört." Nachdem sie das gesagt hatte realisierte sie was passiert war und fing an zu lachen.

„Jaja. Lach du nur. Karma bestraft auch dich noch." Jedoch musste ich dann auch anfangen zu lachen. Nachdem ich mich wieder zusammengerissen hatte stand ich vom Boden auf und setzte mich auf mein Bett. Dee kam zur mir und setzte sich neben mich.

„Na Seli, wie war deine erste Nacht?" Ich schaute sie mit meinem besten „Dein Ernst" Blick an. Ich spürte bereits meine Augenringe des Todes. Sie hob ihre Hände „Ok, ok. Ich habe nichts gesagt. Kommen wir zu einem wichtigeren Thema. Wo gehen wir essen?"

Ich sah auf meinen Nachttisch auf dem mein Wecker stand. „Also für Frühstück sind wir zu spät. Auch wenn du mal Nachdenken würdest kenne ich mich hier nicht aus und weiß somit gar nicht was es hier so alles gibt. Schlag du was vor."

„Hey! Mein Gehirn ist ohne Kaffee noch nicht einsatzfähig und für Frühstück ist es nie zu spät. Ich mach mir jetzt mal einen Kaffee, geh du schon mal duschen. Lass mir aber ja noch warmes Wasser übrig." „Geht klar bis gleich."

Ich ging aus meinem Zimmer und Richtung Bad um zu Duschen. Kurz bevor ich in die Dusche stieg sah ich mich im Spiegel an. Wie ich es mir gedacht hatte, habe ich tiefe Augenringen. Meine blonden Haare waren wie ein Vogelnest auf meinem Kopf.

Ich sah weiter auf meinem Körper hinunter. Überall sah ich blaue Flecken, da ich mich überall Anschlug. Meine Mom sagte immer, dass ich zu Dumm sei um unverletzt durchs Leben zu gehen.
Ich schaute meinen Bauch mit dem bösesten Blick, denn ich drauf hatte an. Sobald ich einen Job habe musste ich mir ein Fitnessstudio suchen. Ohne Fleiß keinen Preis sagte meine Omi immer.

Ich war nicht dick oder so jedoch, wenn man einmal einen flachen und trainierten Bauch hatte ist es schwer sich mit einem normal zufrieden zu geben.
An meinem Körper liebte ich am meisten meine nicht gerade kleinen doch durch das Training straffen Brüste und meinen Arsch.

Jedes Mal wenn ich in den Spiegel sah und etwas kritisierte, musste ich danach die Körperstellen loben die mir gefielen, damit ich nicht nur negatives an meinem Körper sah.
Ein Trick von meiner Mom.

Nachdem ich fertig geduscht hatte und nach meinem Lieblingsduschgel mit Pfirsichgeschmack roch schminkte ich mich noch schnell mit Concealer und Wimperntusche, putzte mir meine Zähne und ging wieder in mein Zimmer. Vor meinem Kleiderschrank überlegte ich mir was ich nun anziehen sollte.

Nach gefühlt Stunden, da ich mich nie wirklich entscheiden konnte und doch immer zum selben griff, zog ich mir nach einem kurzen Blick aus dem Fenster eine schwarze Blickdichte Leggins und einen grauen Oversize Pulli an. Meine Haare waren noch nass und daher band ich sie mir zu einem unordentlichen Dutt zusammen.

Heute war es bewölkt jedoch merkte man, dass der Frühling vor der Tür stand. Frühling war immer meine Lieblingsjahreszeit. Vielleicht auch nur, weil ich dann Geburtstag hatte.

Mit dem Gedanken noch bei dem Geburtstagskuchen, denn mir meine Mom letztes Jahr zum Geburtstag gemacht hatte, betrat ich die etwas kleine Küche. Dee saß bereits am Küchentisch, der gerade genug Platz für zwei Personen bot und nahm gerade ein Schluck von ihrem Kaffee.
Neben ihr stand noch eine Tasse die für mich bestimmt ist.

„Danke. Nun kannst du unter die Dusche." Sie nickte nur kurz mit einem leichten Lächeln und verließ die Küche ohne zu wissen, dass ich eventuell doch das ganze Wasser aufgebraucht hatte als kleine Rache für das auslachen heute Morgen.

Ich gab Milch und viel Zucker in meinen Kaffee, da ich sonst diese braune Brühe kaum runterbrachte. Ich war eher der Mensch der nur, wenn er übermüdet war Kaffee trank. Ansonsten nahm ich mir immer eine Heiße Schokolade.

Ich dachte gerade an eine weiße Heiße Schokolade die ich des Öfteren im McCafé getrunken hatte, als ich einen Schrei von Dee hörte.
Dee kam hereingestürzt mit nur ihrem Bademantel bekleidet und einem bösen Blick auf dem Gesicht.

Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. „Tja Karma bestraft jeden." „Haha du kannst mich mal, wenigsten habe ich meine Haare nicht gewaschen. Sonst hätte ich mir mit dem kalten Wasser das Shampoo raus waschen müssen." „Oh mein Gott! Das hätte ich gern gesehen."

Immer noch mit einem bösen Blick verzog sie sich in ihr Zimmer um sich anzuziehen. Nach wenigen Minuten kam sie Top gestylt in einer engen Jeans, einem schwarzen Crop Top und einem Karierten Hemd aus ihrem Zimmer. Die Haare trug sie offen.

Ich nahm die Tassen, stellte sie in die Spüle und holte meine Tasche. Im Flur zogen wir unsere Schuhe an und gingen zu Dees Auto.  Nachdem wir im Auto saßen und sie losfuhr fragte ich sie neugierig wo es hinging.

„Kennst du das IHop?" „Nein." „Dann lass dich überraschen!" Ich freute mich etwas Neues kennen zu lernen und nach wenigen Minuten kamen wir mit ihrem roten Flitzer an.
Sobald wir in einer Nische Platz genommen hatten, schaute ich mir die Karte an.

Nun verstand ich was Dee mit dem meinte, dass es nie zu spät für ein Frühstück war. Hier gab es Pancakes. Echte amerikanische Pancakes. Mein absolutes Lieblingsessen.
Als die Kellnerin kam, die etwa Mitte Zwanzig war und freundlich dreinblickte, bestellte ich mir einen Berg Erdbeerpancakes und dazu noch einen Erdbeermilchshake.

Dee sah mich etwas komisch an. Ich konnte doch nichts dafür, dass meine liebsten Früchte Erdbeeren und Pfirsiche waren und ich meine ganzen Sachen von Shampoo bis Marmelade nur von diesen Früchten hatte. Manche würden mich für Süchtig halten.

Dees Stimme riss mich aus meinen Gedanken „Und wie gefällt es dir bis jetzt hier in Seattle?" „Ich war zuvor noch nie in so einer großen Stadt. Der Park ist wunderschön hier." „Mir ist es im Park zu ruhig und langweilig. Aber ich war manchmal zum knutschen dort." „Das habe ich mir bereits gedacht." „Wie läuft es mit der Jobsuche?" „Ich habe noch nicht mal angefangen, aber ich bleibe optimistisch. Auch wenn ich zuerst etwas Anderes annehmen muss." „Ich weiß was du meinst. Sonst frag mal im Café bei uns in der Nähe die Suchen meisten neue Mitarbeiter."

Während ich mich für den Tipp bedankte kam bereits das Essen. Dee wird langsam zu einer wahren Freundin für mich.

Nach dem Essen, dass einfach köstlich war, setzten wir uns wieder ins Auto. „Könntest du mich beim Park rauslassen?" Ich wollte noch etwas Zeit dort verbringen, bevor ich anfangen muss zu arbeiten. „Ja klar. Ich werde mich vor meiner Schicht noch etwas hinlegen."

Als wir vor dem Park hielten, verabschiedete ich mich kurz von Dee und ging noch zu einem Kiosk. Dort kaufte ich mir ein Buch und suchte wieder die Parkbank auf der ich bereits gestern gesessen habe.

Es war zwar bewölkt jedoch noch warm und so bemerkte ich während dem lesen nicht das es schon spät geworden ist.

Ich wollte gerade aufstehen als ich zwei Gestallten bemerkte die langsam auf mich zugingen.

Die wahre HerrscherinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt