Kapitel 18

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Während dem auschecken am Flughafen, dem einsteigen ins Auto, dem wieder ausstieg und dem einchecken in ein Luxushotel in London wich mir Paco nicht von der Seite. Wir redeten nicht mit einander, sondern saßen oder liefen stumm neben einander.

Im Hotel hatten wir wieder mal eine Suite, an das könnte ich mich wirklich gewöhnen. Beim Eintreten in den Flur, der eher einer Halle glich, verschlug es mir bereits den Atem. Alles war so prunkvoll und luxuriös. Ich ging direkt ins Wohnzimmer und setzte mich auf das einladende Sofa. Natürlich musste ich nicht lange warten, bis sich Paco neben mich setzte.

Ich konnte es abstreiten, wie ich wollte doch ich mochte seine Gegenwart. Sein Körper hatte eine gewisse Anziehung auf mich. Nur bei ihm, bekam ich eine Gänsehaut, wenn er mir zu nahe war. Ich merkte immer mehr, dass ich mich in ihn verliebte. Doch was empfand er? Seine Aufgabe war es mich zu beschützen. Was würde geschehen, wenn er das nicht mehr müsste? Würde er dann immer noch an meiner Seite bleiben? Wenn nicht als mein Gefährte, sondern als mein Krieger?

„Wo bist du gerade mit deinen Gedanken, Prinzessin?" Wenn er das nur wüsste. „Nun ich fragte mich gerade was als nächstes passiert." Wieder einmal war es Enzo der das Wort ergriff. „Wir habe dich nun an einen momentan sicheren Ort gebracht. Wir warten nun auf Rose und Erich, die von unserem Versteck kommen, an dem wir dich verwandeln werden. Eigentlich sollten wir erst in zwei Wochen dort eintreffen doch die Umstände sind nun anders. In Amerika haben sie uns nun gefunden. Wir werden ca. eine Woche hier in Großbritannien bleiben und danach zu diesem Ort gehen. Dort wirst du dann endlich verwandelt. Wir werden dir noch nicht mitteilen wo es hingeht, aus Sicherheitsgründen. Sobald die beiden hier eingetroffen sind werden wir uns auf den Weg machen in die Villa, die wir für diese Woche gemietet haben."
„Sie wird dir gefallen. Ich finde sie wunderschön und viel moderner als das Schloss." Blair fing an mir immer mehr von der Villa vorzuschwärmen doch ich war mit meinen Gedanken wo anders.

„Wird es immer so sein?" „Wird was so sein?", Enzo sah mich mit einem fragenden Blick an. „Nun dass ich mich immer wieder verstecken muss und dass ich beschützt werden muss." Seit wir im Flugzeug waren kam die Frage immer wieder in mir auf. Enzo lachte kurz auf. „Natürlich nicht Selene. Du bist danach unsere Herrscherin, du kannst deine Gegner mit einem Gedanken töten. Somit wirst du niemand benötigen der dich beschützt. Diese Vorkehrungen benötigen wir nur bis deine Verwandlung abgeschlossen ist."

„Ok und wie lange geht meine Verwandlung?" „Wie dir sicher bereits Christoph erklärt hatte, ist das bei jedem anders. Bei manchen geht es schneller bei anderen länger. Es kommt darauf an wie dein Körper auf das Gift reagiert." Ich dachte während ich aufstand über seine Worte nach. Mit einem Nicken verabschiedete ich mich von allen und ging ins Schlafzimmer. Ich wollte nicht mehr reden und war froh, dass das Bad übers Schlafzimmer erreichbar war.
Das Schlafzimmer war in hellen Farben gehalten. Purer Luxus war vom Boxspringbett bis zum Flachbildfernsehr. Der Kleiderschrank war befühlt mit Kleidung in meiner Größe.

Ich fragte mich des Öfteren, wie sie das hinbekamen. Jeder Kleiderkasten war komplett bestückt. Da viel mir wieder Blairs Worte ein, dass ich nur meinen Koffer benötige ohne Kleidungsstücke, da sie es organisieren, dass überall Kleidung für mich wäre.
Ich schnappte mir ein schwarzes Top und eine kurze Short und ging damit ins Bad. Auch dort war überall Luxus. Eine Badewanne, die eher einem Whirlpool glich, eine Regenwasserdusche und ein großer Spiegel. Die Toilette hatte mehr Funktionen als ich kannte und sie ausprobieren wollte ich nicht. Alles war aus Marmor. Es war hell und einladend, genau dass was ich brachte um mich entspannt zu duschen.



Ich duschte mich schnell ab und begab mich frisch angezogen ins Schlafzimmer. Sofort legte ich mich ins Bett, für heute war ich fertig mit der Welt und wollte mich nur noch entspannen. Ich schnappte mir die Fernbedienung und schaltete den großen TV an. Natürlich kamen nur irgendwelche schrecklichen Serien oder Filme. Bei Vampire Diaries stoppte ich, kuschelte mich in mein Kissen zurück und sah mir an, wie gerade Damon irgendwen umbrachte. Es war erst der Anfang der Serie. Früher hatte ich sie geliebt und nun verglich ich alles was in der Serie geschah mit dem, was mit Christoph über die Wesen erzählte.

Als ich gerade zusah wie Elena wieder mal gerettet werden musste, klopfte es an der Tür. „Herein.", und schon saß Paco neben mir im Bett und hatte sich ebenfalls in das Kissen zurückgelehnt. „Was hast du da vor?" „Nun ja Prinzessin, da ich dich Beschütze und du hier noch allein in deinem Zimmer bist, dachte ich mir ich komm zu dir." „Und warum setzt du dich nicht auf einen der Sessel?" „Oh Prinzessin. Du denkst doch nicht ich verbringe meine Nacht in einem Sessel wen ich im Bett liegen kann. Außerdem hätte ich auch warten können bis du eingeschlafen bist und erst dann in dein Zimmer kommen, doch ich bin ein Gentleman und wollte das du weißt, dass ich hier bin und dich beschütze."

„Ok nun gut. Doch wenn du hierbleiben willst, musst du deine Klappe halten da ich das hier sehen will." „Ok kleine Furie. Ich werde ganz ruhig und brav hier auf dieser Betthälfte bleiben und nichts mehr sagen." Seine Lippen verzogen sich wieder mal zu seinem typisch arroganten Grinsen. „Gut.", und mit diesem einfachen Wort drehte ich mich wieder zum Fernseher.

„Doch vielleicht will ich das nicht." Plötzlich waren seine Lippen an meinen Ohren. Mein Körper bekam eine Gänsehaut und an der Stelle, an der ich seinen Atem spürte ich ein Kribbeln. Ich sah gerade wie sich jemand in der Serie Leidenschaftlich Küsste, doch mein Verstand war zu benebelt von Pacos Stimme als dass ich sagen könnte wer das war.

Ich drehte mich zu seinem Gesicht, dass er noch nicht weggezogen hatte. Zu spät realisierte ich wie nah wir uns waren. Ich spürte seinen Atem auf meinen Lippen, seine dunklen Augen die wieder mal etwas Rotes hatten, gingen von meinen Augen zu meinen Lippen und dann kurz zu meinem Hals. Auf diesem verweilte er eine Weile, bis sein Blick wieder in meine Augen ging. Dieses Mal jedoch waren sie komplett Rot. Ich verlor mich in diesen Anblick. Sie waren wie Flüssiges Blut. Ich bewegte meine Lippen immer näher auf seine zu. Uns trennten nur noch Millimeter voneinander. Ich sah von seinen Lippen wieder zurück in seine Augen.

Das hier war so ein Moment wie im Wald. Doch dieses Mal war ich mir sicher, dass ich es wollte. Ich wollte ihn Küssen, ihn Berühren, ihn Spüren. Ich wollte seine Lippen überall an meinem Körper spüren. Wollte mit ihm einschlafen und wollte mit ihm aufstehen. Ich wusste, dass ich irgendwann gleich wie er wäre und so hatte ich auch keine Angst. Er würde mich beschützen. Dieses Gefühl fing nicht erst jetzt an, sondern in der Nacht auf der Steinbank. Auch wenn wir uns noch nicht lange kannten wollte ich es so sehr und ich hatte doch ein langes Leben Zeit um es herauszufinden. Ich wusste nun, dass ich mich in ihn verliebt hatte.

Als uns nur noch ein Millimeter trennte, sah ich tief in seine Augen sah, die immer noch Rot leuchteten, riss er sich plötzlich los.
Das Knistern, was kurz zuvor noch zu spüren war, war verschwunden. Er war nicht mehr neben mir, sondern stand nun an der Tür und fuhr sich nervös durch die Haare. Paco sah süß aus, wenn er nervös war.

„Ähm ich muss was Erledigen. Blair wird auf dich aufpassen.", und schon war er verschwunden.
Wieso war er nun so schnell weg. Hatte ich etwa Mundgeruch? Ich nahm meine Hand und hauchte hinein, danach roch ich daran. Nein riech wie immer.

Wieder Klopfte es an der Tür. „Herein." Insgeheim hoffte ich, dass es Paco wäre, doch es war Blair. „Na Süße. Was machst du so?" „Ich schaue TV." „Ok cool ich komm zu dir."
Man merkte ihr nicht an, dass sie die Situation komisch fand. Doch das war es.
Sie sah das was nicht stimmte. Paco war verschwunden und sie sah mich an, verwirrt wie ich war und neben mir die die Zerwühlte Seite, auf der er noch vor kurzem lag.

Doch Blair war jemand, der nicht nachfragte, sondern wartete bis man bereit zum Reden war. Ally war da anders. Sie wollte immer alles gleich wisse. Auch nach dem Club als ich meine Sachen gepackt hatte, fragte sie wieso Paco bei mir war.

Als ich ihr sagte, dass ich es nicht wüsste, fing sie an zu Grinsen, so als würde sie mehr wissen als ich. Das Stimmte wahrscheinlich, dennoch gefiel es mir nicht.

Nun legte sich Blair neben mich in das große und weiche Bett. Sie war so freundlich und benutze in meiner Gegenwart selten die Geschwindigkeit. Ich war ihr für das sehr dankbar, da es mir etwas Normalität gab. Sie hatte etwas an sich, dass mich an eine große Schwester erinnerte. Das erinnerte mich an Dee. Wie es ihr wohl geht?

Die Verwandlung geht im Durchschnitt 1 – 3 Tage. Der erste müsste bereits vorbei sein. Wir hätten doch was gehört, wenn sie etwas Neues wissen. Ich verstand, dass ich nicht in ihrer Nähe bleiben konnte. Am Anfang hatte man keine Kontrolle über das Blut trinken und so hätte es sein können, dass sie mich angreift und aussaugen könnte.
Was wohl ihre Fähigkeiten sind? Vielleicht wird sie jeden einkleiden können oder ein neuer Modeschöpfer. Oder sie kann jedem Mann den Kopf umdrehen.

Was dieser Julian wirklich von ihr wollte. Das, dass er auf einmal die große Liebe in ihr gefunden haben sollte, konnte ich noch nicht so ganz glauben. Es kann jedoch auch sein und vielleicht dachte ich einfach zu negativ und er mochte sie wirklich so sehr.
Spätestens wenn ich verwandelt bin, werde ich das schon noch herausfinden. Entweder freiwillig oder mit Gewalt. Das liegt dann bei ihm.  Sie fehlt mir einfach.

Ich werde morgen mal mit Enzo reden. Der müsste da ja mehr wissen. Wann Rose und Erich hier auftauchen würden. Ich hatte jede Menge Fragen.

Wir sahen beide so lange Fern bis ich irgendwann einschlief. Als ich aufwachte war ich allein. Ich hatte von meinem Ritter geträumt, der abgehauen ist, weil ich so gestunken hatte. Danke Unterbewusstsein für diesen tollen Traum.

Ich ging wieder ins Bad und machte mich frisch. Im Schlafzimmer nahm ich mir einen dünnen Pulli und eine Leggins. Da wir nun mal immer nur abends unterwegs waren, war es im Frühling noch kalt.
Ich betrat das Esszimmer der Suite. Paco saß mit einer Zeitung am Tisch. „Guten Morgen Prinzessin. Hast du gut geschlafen?" „Naja ging so. Was hast du so gemacht und wo sind eigentlich die anderen?" Ich nahm mir die Karte vom Zimmerservice und ging sie durch um mir was zu essen zu bestellen. Zwar nahm ich am Schluss immer das gleiche doch die Karte wollte ich dennoch jedes Mal anschauen. Ich nahm den Hörer und bestellte mir schnell Pancakes mit Erdbeeren und einen Pfirsich Smoothie.

„Nun ich habe das gleiche gemacht, was die zwei nun machen."
„Aha und das wäre?"
„Jagen."



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⏰ Letzte Aktualisierung: May 28, 2019 ⏰

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