Kapitel 16

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„Was ist passiert?", meine Stimme zitterte, als ich das sagte. „Als wir bei ihr ankamen, hatte Julian bereits begonnen sie auszusaugen. Wir haben ihn überwältigt, doch es ist bereits zu viel Gift und zu wenig Blut in ihrem Körper um die Verwandlung zu stoppen. Sie wird hier in Vancouver mit Christoph und Emma bleiben. Während ihrer Verwandlung sollten wir nicht hier sein. Als Jungvampir ist sie unkontrollierbar und die Gefahr, dass sie dich angreift ist zu groß. Wir werden Amerika verlassen. Sie sind und bereits auf den Fersen." Enzo sagte das in einem ernsten Tonfall.

„Und was ist mit Dee? Ich kann sie doch nicht alleine lassen?" „Sobald sie sich so weit unter Kontrolle hat oder du verwandelt wurdest." „Keine sorge Seli, wir werden sie beschützen.", das war Emmas Stimme.

Plötzlich war Paco vor mich getreten und fing an zu knurren. „Was macht er hier?", sagte er in einem wütenden Tonfall.
Beschütz er mich gerade? Das war schon irgendwie süß.

„Da er Informationen über die Königsfamilie hat könnte er uns wichtig werden. Er hat auch immer wieder bedauert, dass er sie nicht umbringen, sondern nur verwandeln wollte. Auch hätte er nicht gewusst, dass sie dieses wichtige Mädchen kennt. Wir wissen nicht ob wir ihm glauben können, denn wenn schon, dann könnte er uns sehr nützlich sein. Wenn nicht, dann kann es unser Untergang werden. Ally und John werden auf ihn aufpassen."

„Ich kenne ihn gut genug. Er ist ein Frauenheld, der sie nur dazu bringen will von ihnen trinken zu können. Als würde er nur sie wollen und mit ihr zusammen ein Unsterbliches Leben führen. Er wusste sicher wer sie ist und was sie mit Selene zu schaffen hat."

„Es ist unsere Entscheidung und nicht deine Paco. Wir werden es so machen. Du kannst bei Seli bleiben oder nicht. Nur das ist deine Entscheidung." Enzo sprach nun ebenfalls in einem wütenden Tonfall. „Ich werde sie beschützen.", war alles was Paco sagte und verschwand dann. Na toll so kurz vor einem Kuss und nun das.

Ich blickte noch auf die Stelle an der er verschwand als mich eine Stimme auf meinen Gedanken riss. „Seli, hol bitte deinen Koffer. Wir treffen uns am Auto." Blair war nun nach vorgetreten. Ich nickte ihr kurz zu und verschwand in mein Zimmer.

Doch bevor ich mein Zimmer wieder mit dem Koffer verließ stopfte ich noch das Kleid von dem Clubbesuch in den Koffer. Ich wollte es nicht hierlassen, da es mich immer wieder an diese Nacht erinnern wird.

Immer noch in meinen Trainingssachen ging ich zum Auto. Dee wird es hier gefallen und sobald alles abgeschlossen ist werden wir uns auch wiedersehen.
Blair und Enzo standen nach wenigen Sekunden bei mir. Doch dieses Mal gingen wir nicht zum Volvo, sondern zu einem Tesla. „Es ist sicher und schnell.", sagte Enzo.

Ich stieg ins Auto, neben mich nahm Blair Platz. „Wo ist Paco?" „Er wird nicht mit uns fliegen." Diese Aussage von Enzo machte mich etwas traurig. Ich hätte ihn gerne dabeigehabt.

„Wo fliegen wir eigentlich hin?" „Lass dich überraschen Seli." Nun gut wenn es sein musste. Während der ganzen Fahrt, sagte keiner ein Wort. Natürlich nicht. Die beiden konnten ohne mich Sprechen. Auch hatte mir Christoph mal erklärt, dass sich Vampire so schnell und leise unterhalten können, dass es für einen Menschen fast unmöglich ist es zu hören. Dies benötigt jedoch sehr viel Training für das schnelle sprechen sowie das hören dieser leisen Worten.

Bei den beiden war es sogar noch einfacher, da er ihre Gedanken lesen kann wen sie es will. Somit muss nur noch er etwas sagen und da er schon uralt ist, ist es für ihn umso einfacher.

Da es so leise im Auto war döste ich irgendwann ein. Durch ein rütteln wurde ich nach einer Zeit wach. Wir stiegen aus und liefen zu einem anderen Bereich am Flughafen.
„Müssen wir nicht zu den Kontrollen?" „Nein. Wir fliegen nicht in den Passagierflugzeugen." „Ähm ok." Während dem Weg dorthin, sagte ich kein Wort mehr. Als mir ein Privatjet ins Auge fiel konnte ich es nicht glauben. Wir waren in dem Bereich für die Kleinflugzeuge zu dem dieser auch gehört.

Vor dem Flugzeug standen zwei Männer in Pilotenuniform, ein Mann in weißem Hemd und schwarzer Hose und eine Frau in Stewardessuniform. Als wir näher traten verneigten sich alle kurz vor Blair und Enzo. „Guten Tag Madam Blair und Sir Enzo. Es ist wieder mal eine Freude Sie auf diesem Flug begleiten zu dürfen. Das ist meine Crew, die Sie hier sehen.
Da wäre mein Co-Pilot Marc, Ihr Kellner James und die Flugbegleiterin Nancy."

Kurz stockte er und kam auf mich zu. „Mein Name ist Mike. Schön Sie kennen zu lernen Miss." Er streckte seine Hand aus. Ich ergriff sie und schüttelte sie kurz. „Ich bin Seli. Es ist auch schön Sie kennenzulernen." Ich lächelte im kurz zu.

Er marschierte wieder zurück in die Reihe, nickte uns nochmals zu und ging zum Flugzeug. Als auch die weitere Crew verschwunden war betraten wir das Flugzeug. „Wow." Wieder mal war es für mich erstaunlich wie viel die Clarks wirklich an Geld besaßen. Wieder viel mir ein was Christoph im Unterricht gesagt hatte.

„Geld ist für Vampire nur ein Mittel zum Zweck. Durch deine Fähigkeiten, könntest du so viel Geld erschaffen, dass kein Land mehr Arm wäre und dass alle genug zu essen hätten. Doch so wird es nicht besser. Wenn man den Menschen mehr Geld gibt brauchen sie auch mehr.
Es kling zwar hart doch es wird benötigt, damit die Erde weiterleben kann und es nicht zur Übervölkerung kommt. Wir Vampire dürfen auch nicht Wahllos neue Vampire erschaffen. Dann würden irgendwann die Menschen bzw. ihr Blut zu wenig werden und wir wären zu viele. Auch für das gibt es einen Herrscher oder Herrscherin."

Er hat damit so recht und wenn ich irgendwann regieren werden, dann muss ich auf das Gleichgewicht achten.

Ich ging auf einen Sessel, der am Rand stand zu und setzte mich. Blair erklärt mir, dass hinten noch ein Badezimmer und das Schlafzimmer wäre. Hier vorne ist noch die Küche, die von einem Vorhang von uns abgeschirmt wurde. Neben mir auf der linken Flugzeugseite setzte sich Blair und vor ihr Enzo.

Kurz bevor sich die Türen schlossen schnaufte Enzo kurz auf und schon saß Paco vor mir auf dem Sessel. Nun trennt uns noch der kleine Tisch vor uns.

„Wolltet ihr wirklich ohne mich fliegen?", er zog eine Augenbraun nach oben. „Du sagtest, dass du nicht mit uns Reisen möchtest." Enzo sagte das mit einem nicht gerade freundlichen Tonfall. „Nun da ich der einzige bin, der Selene beschützen kann, werde ich nun an ihrer Seite bleiben. Ich weiß wer zur Königsfamilie gehört und wer nicht. Ihr würdet mir nur im Weg stehen." Er verschränkte die Arme vor der Brust und ich wusste, dass er nun alles gesagt hatte. Ich sah zu Blair, die nur die Augen verdrehte und dann zu Enzo, der in wütend anfunkelte.

Das wird ein langer Flug.

Die wahre HerrscherinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt