Kapitel zwölf.

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Irinas P.O.V

Ich werde mit einem sanften Rütteln an meiner Schulter geweckt, noch schlafgetrunken sehe ich zu der Krankenschwester, welche auch gestern schon hier war, rüber. Sie misst nochmals meinen Blutdruck. „Sie können voraussichtlich morgen Abends gehen“, sagt sie lächelnd. Ich nicke: „Danke.“ Sie nickt und geht, bevor sie den Raum verlässt sagt sie: „Ah übrigens sie haben Besuch.“

Das müssen Cristiano und Sergio sein. Ich greife nach dem Tablett auf dem Nachtisch mit dem Frühstück drauf und beiße in mein Croissant. Als sich die Tür öffnet sehe ich rüber und erkenne Gareth.

„Hey“, sagt er und kommt zu meinem Bett rüber. Er streckt mir einen Blumenstrauß hin. „Für dich. Erhol dich gut“, sagt er dann und lächelt leicht. „Ähm... Danke“, sage ich und nehme die Blumen entgegen, „ich dachte du bist sauer.“ Er fasst sich mit seiner linken Hand an den Nacken, was er immer tut wenn er unsicher ist. Ich lege die Blumen auf mein Tablett und setze mich aufrecht hin, dann klopfe ich mit meiner Hand mehrmals auf das Bett, als Zeichen das er sich setzen soll. Er tut dies dann auch. „Ich habe etwas überreagiert, aber ich bin halt nicht so cool damit, dass wir getrennt sind“, sagt er nach einer Weile zögern. „Hmm“, sage ich und sehe ihn an. Er legt seine Hand auf meinen Arm und seufzt. Er sieht mich nicht an sondern sieht zu Boden.

Ich mustere ihn etwas, sein weißes Shirt sieht gut an ihm aus und lässt seine Armmuskulatur gut zur Geltung kommen. Seine Haare sind wie immer perfekt gestylt. Ich beuge mich etwas vor und wuschle ihm durchs Haar, dann lächle ich. Er sieht zu mir hoch und lächelt auch etwas. „Schick mich am Besten einfach raus denn du hast neue Freunde.“ Ich schüttle den Kopf, lehne mich noch etwas mehr vor und lege meine Arme um ihn, dann lege ich meinen Kopf auf seine Schulter. „Für was ist das nun?“, fragt er sehr verwundert. „Weil du mir wichtig bist“, sage ich dann leiser, aber ich weiß genau, dass er mich verstanden hat.

Auch wenn wir getrennt sind, kann ich ihn nicht vergessen. Obwohl er derjenige war, der mich betrogen hat, kann ich ihn nicht hinter mir lassen. Was etwas bedeutet. Er lehnt seinen Kopf seitlich an meinen und umschließt mich mit seinen Armen. Ich schließe meine Augen und genieße den Moment, bis mir in den Sinn kommt, dass ich solche Dinge besser nicht tun sollte, denn ich kenne nur meine Gefühle nicht seine. Also löse ich mich langsam von ihm und lehne mich zurück in meine anfängliche Position.

„Danke“, sage ich dann. Er lächelt nur und ich auch. Stille ist gar nicht so schlimm. Ich nehme mein Glas mit dem Orangensaft und nippe daran, aber mein Blick ruht stets auf ihm und seiner auf mir. „Gehst du zurück?“, fragt er nach einer Weile. Ich nicke: „Ja, eigentlich sollte ich längst zurück sein, aber ich sitze hier fest.“ Ich fahre mir durchs Haar und sehe in seine großen, blauen Augen und lächle sofort. Er lächelt ebenfalls, da er es scheinbar gemerkt hat, ich spüre wie ich rot werde also sehe ich weg. Ich drehe meinen Kopf zurück und sehe ihn wieder an. „Wenn ihr wieder nach Barcelona fliegt kommst du mich besuchen, okay?“, sage ich schließlich. „Okay“, antwortet er knapp und lächelt. Ich habe in der Zwischenzeit fertig gegessen und stelle das Tablett auf den Nachttisch zurück und nehme den Blumenstrauß auf meinen Schoss.

„Du hast nicht vergessen was meine Lieblingsblumen sind“, bemerke ich und sehe von den Blumen auf. Er schüttelt nur den Kopf, dann sieht er auf die Uhr und verzieht sein Gesicht. „Ich muss los, Training.“ „Also“, sage ich etwas enttäuscht, „viel Erfolg.“ Er steht auf lehnt sich zu mir, als ich denke er umarmt mich, küsst er mich sanft auf den Mund, grinst und geht. Ich fasse mir an die Lippe, scheisse.

„Musst du wirklich schon gehen?“, fragt mich Cristiano und sieht kurz rüber, konzentriert sich aber gleich wieder auf die Straße. „Mach es mir nicht noch schwerer“, antworte ich nur und sehe weiterhin gerade aus auf die Straße. Wir fahren zum Flughafen, denn ich fliege zurück nach Barcelona. „Weißt du Madrid ist dein zweites Zuhause und Barcelona ist meins“, sage ich als wir dabei sind zu parken. Er steigt aus und holt meine Koffer, als er anschließend neben mir zum Eingang geht sagt er: „Wirklich jetzt?“ Er mag es gar nicht, wenn ich Barcelona Madrid vorziehe, nur schon die Stadt. Am Eingang steht ein junger Mann weißes Shirt, kurze Jeanshose, Pilotenbrille, Gareth Bale. Ich gehe sofort als ich ihn sehe, in seine Richtung. „Wen haben wir denn hier?“, frage ich als ich in der Nähe bin. „Ich kann dich, doch nicht einfach so gehen lassen“, antwortet er und umarmt mich, wieder war ich unvorbereitet. „Alles wieder klar bei euch?“, klinkt sich mein Bruder ein, nachdem er mit Gareth seine brüderliche Begrüßung gemacht hat. Wir nicken beide und lächeln uns dann an. „Etwas zu spät was“, bemerkt er anschließend und sieht auf seine Armbanduhr, „Irina, wir sollten uns verabschieden, ich sollte besser nicht mit rein kommen.“ Ich nicke nur. Nicht einmal seine eigene Schwester kann er mehr richtig verabschieden, nur weil jeder sofort durchdrehen würde. Er übergibt mir meine Koffer und nimmt mich dann fest in den Arm. Ich vergrabe mein Gesicht in seiner Brust und halte wieder einmal meine Tränen zurück. „Pass auf dich auf ja“, murmelt er, „ich bin da, auch wenn die Distanz da ist, ich bin da.“ Ich lächle und sehe zu ihm hoch: „Danke, großer Bruder.“ Er nickt nur und lässt mich los. Ich wische mir die wenigen Tränen unter den Augen mit dem Zeigefinger weg und sehe ihm nach als er zurück zu seinem Wagen geht. Dann drehe ich mich zu Gareth welcher noch am selben Ort steht wie vorher. „Nun bin auch noch ich dran“, sagt er dann mit einem Grinsen. Ich vermisse so blöde, unpassende Bemerkungen wie diese, denn ich mochte das irgendwie. Ich nicke und dieses Mal umarme ich ihn, gebe ihm einen Kuss auf die Wange und sage: „Hoffentlich geht es nicht mehr allzu lange.“ „Das hoffe ich auch, ich werde dich vermissen.“ Ich lächle nur und schiebe meine Sonnenbrille hoch, schließlich nehme ich sie vom Kopf, winke ihm noch ein letztes Mal zu und gehe.

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Kapitel 12 meine Lieben :)

sorry wollte eigentlich schon Samstag updaten habe es aber nicht geschafft:// Danke für eure Geduld und über 3000 Reads *_* <3

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