Kaptiel sechs.

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Irinas P.O.V

 Während dem Frühstücken reden wir nicht. Auch auf dem Weg zum Flughafen nicht. Es ist merkwürdig, solche Situationen gab es bei uns schon lang nicht mehr. Ich sehe aus dem Fenster und bewundere Madrid. Hier habe ich eine Zeit lang gewohnt und es ist mir doch so fremd. Dazu verlasse ich es nun schon wieder, ich seufze. Cristiano sieht kurz zu mir rüber, konzentriert sich dann wieder auf die Straße. Auf einmal bemerke ich, dass wir nicht zum Flughafen fahren sondern zum Santiago Bernabeu Stadion.

 Als er durchs riesige Stahltor fährt sehe ich den Car und daneben einige Spieler. Ich erkenne Sergio, Gareth, Luka und Sami. Luka hat eine Begleitung dabei, Samis wird wahrscheinlich wie letztes Jahr aus Deutschland einfliegen, Sergio und Gareth stehen allein da.Cristiano parkt seinen Wagen neben den anderen und wir steigen aus. Ich gehe einige Schritte hinter ihm. Als wir zu den anderen kommen begrüße ich alle mit einem Hallo, bis auf Sergio den umarme ich wie immer.

 „Ist was bei euch?“, fragt er dann leise. „Egal, kommt schon wieder“, sage ich und versuche möglichst überzeugend zu klingen. Er nickt und ich merke, dass er mir kein Wort abnimmt.

 Als wir in den Bus steigen merke ich, dass niemand anderes mehr kommen wird. Fünf Spieler also, dazu einen Mannschaftsbus, alles klar. Ich setze mich zu Sergio, möglichst weit weg von Gareth, Luka und seine Frau sitzen hinter uns und ganz hinten mein Bruder neben Sami. Auf dem Weg zum Flughafen sehe ich viele Fans welche hinter Absperrungen stehen und versuchen die Aufmerksamkeit ihrer Spieler zu erhaschen. Als wir aussteigen ist lautes Geschrei zu hören, wir gehen rein und machen uns auf den Weg zum Gate.

 Zwei Stunden später stehen wir am Zürcher Flughafen wo deutlich weniger Trubel herrscht als in Madrid. Wir werden zu mehreren Autos gebracht, die uns zu unserem Hotel nahe dem Opernsaal fahren werden. Da Irina, Cristianos Freundin, nicht kommen kann, beziehe ich ein Zimmer mit meinem Bruder. Denn er bestand darauf, dass ich zu ihm komme und nicht zu Sergio gehe, worüber ich irgendwie froh bin.

 Ich packe aus und auf einmal spüre ich mein Handy vibrieren. Ich gehe auf den Balkon unseres Zimmers nehme ab. „Hey“, sage ich und lächle. „Seit ihr auch schon ihn Zürich?“, fragt mich Neymar im Hintergrund sind viele Stimmen zu hören. „Ja, wo bist du?“, frage ich zurück. „Bin im Hotel mit Dani, Leo und Xavi.“ Ich nicke und bemerke, dass er mich nicht sieht also sage ich: „Alles klar. Ihr seit also auch so wenige.“ „Ja ist immer so, glaube ich“, antwortet er und lacht, sein wunderschönes, helles Lachen, dann fährt er weiter: „Willst du später vorbei kommen? Leos Freundin ist ebenfalls hier.“ „Klar, ist 16.00 Uhr okay?“ frage ich und lehne mich an die Wand, ich sehe auf den Fluss, welcher durch Zürich fließt. „Sicher. Bis dann.“ Nach dem Telefonat gehe ich wieder ins Zimmer.

 „Kommst du auch runter zum Rest der Mannschaft ?“, fragt mich mein Bruder kurz darauf. Ich nicke und ziehe mir meine weißen Converse an. Wir fahren mit dem Lift runter ins Foyer wo die andern Jungs warten, wir wurden zu einem Essen eingeladen eher Kaffee und Kuchen denke ich.

Als die Jungs losgehen geselle ich mich zu Lukas Frau und einem andern Mädchen, welche ich nicht kenne. „Wie geht’s dir Irina?“, fragt mich Vanja als wir den anderen nachgehen. „Mehr oder weniger“, antworte ich und frage dann: „Dir?“ Sie nickt und sagt: „Gut wie immer.“ Ich lächele und dann sagt sie: „Kennst du Sophia schon?“, fragt sie gleich nachher. Ich schüttle den Kopf und lächle das blonde Mädchen an. „Sie wird Gareth morgen begleiten.“, sagt sie lächelnd. Ah, er hat sich also einen Ersatz gesucht, was ich eigentlich auch habe. Nein, ich habe jemanden anderen gefunden. Ich lächele ziemlich gefälscht und frage Sophia: „Seit ihr zusammen?“ Worauf sie den Kopf schüttelt, also doch ein Ersatz denke ich mir und sehe zu Gareth. Wir drei Mädels setzen uns an den Tisch neben den Jungs, damit wir unsere Themen besprechen können. „Wo ist eigentlich Ivano?“, frage ich Vanja als wir unseren Kaffee erhalten. „Er ist bei einer Nanny, wieso?“ „Ich vermisse den kleinen irgendwie“, antworte ich. Sie lächelt und sagt: „Ich werde es ihm mitteilen.“ Ich nicke lächelnd und streiche mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

little sister • footballWo Geschichten leben. Entdecke jetzt