Kapitel siebzehn.

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Irinas P.O.V

Ich zucke zusammen und erhebe mich vom Sofa als die Klingel ertönt. Ich schlurfe zur Tür und öffne sie. Es fällt mir ein grinsender Leandro um den Hals. „Morgen“, sage ich etwas überrumpelt. Er lässt mich wieder los und ich begrüße Boris ebenfalls mit einer Umarmung. „Willkommen in Spanien“, sage ich auf Englisch und lache. „Danke“, sagt Boris ebenfalls lächelnd. Er hat blonde Haare, blaue Augen und stark hervorgehobene Wangenknochen[Bild]. Kurz gesagt er ist wunderschön. „Komm ich zeige dir dein Zimmer“, sage ich, bevor wir gehen drehe ich mich zu Lele: „Mach es dir bequem, du weist ja wo alles ist.“ Anschließend nicke ich Boris zu und führe in den Flur runter zu seinem Zimmer. Er stellt seinen Koffer neben dem Bett ab und sagt: „Danke, es ist echt toll.“ „Es freut mich, dass es dir gefällt“, antworte ich lächelnd. Wir machen uns auf den Weg zurück ins Wohnzimmer, Lele sitzt dort schon auf der Couch. „Wollt ihr zu Starbucks?“ fragt er als wir stehen bleiben. Ich sehe zu Boris welcher nickt, also machen wir uns auf den Weg.

Kurz darauf sind wir schon bei Starbucks. Ich habe mir wie immer einen Caramel Cappuccino geholt. Wir setzen uns draußen hin, da es morgens immer angenehm warm ist. Boris erzählt von Dänemark, wie seine Uni war, seine Freunde und natürlich das wichtigste: die Mädels. Ich lache nur, da die beiden Jungs echt lustig anzuschauen sind wenn sie über Mädchen reden.

„Hey Irina“, höre ich plötzlich eine Stimme sagen. Ich drehe mich um und sehe Marc aus dem Lokal kommen mit einer Tüte in der Hand. „Hey“, sage ich und stehe auf. Die Jungs sind so in ihrem Gespräch vertieft, denen fällt das bestimmt kaum auf. „Wie läuft’s?“ frage ich nachdem ich ihn umarmt habe.  „Alles gut, habe bald Training“, sagt er mit seinem üblichen Lächeln, „du?“ „Frühstücken mit meinen Freunden bis wir auf die Uni müssen“, sage ich werde aber durch Leandros ‚Das kann doch nicht wahr sein’ – Schreie unterbrochen. Er kommt zu uns rüber. Ganz aus der Fassung sagt er: „Bist du Marc Bartra?“ Marc dreht sich zu ihm, immer noch lächelnd und beantwortet ihm alle Fragen und macht sogar ein Bild mit ihm. In der zwischen Zeit gehe ich zu Boris zurück und lasse mich auf meinen Stuhl sinken. „Wer ist das?“, fragt Boris etwas verwirrt. „Ein Fußballer“, sage ich schmunzelnd, „da wird dich Lele schon noch einweihen.“ Er lacht nur und nippt an seinem Becher. „Man sieht sich Irina“, höre ich Marc sagen. Ich drehe mich um und winke ihm zu, denn er muss flüchten, Lele war nicht der einzige welcher ihn erkannt hat. „Irina“, sagt Leandro gespielt tadelnd als er zurück zu unserem Tisch kommt, „wieso kennst du Marc Bartra?“ Er betont Marcs Namen dabei stark. „Das werde ich dir einmal in Ruhe erklären“, sage ich etwas schmunzelnd wegen seiner Reaktion. Aber ich will ihm jetzt nicht die ganze Story erzählen, denn er weiß nichts, nicht einmal von meinem Bruder. Denn ich habe immer als er gekommen ist alles von Cris und mir weggeräumt. Ich wollte halt einfach mich selbst sein, aber nun merke ich, dass es nicht die beste Idee war. Denn früher oder später wird er mich mit Ney sehen, ein Wunder, dass er den Ballon D’Or nicht gesehen hat.

Es sind nun Stunden später und ich sitze mit Boris auf der Couch, wir schauen ITV. Die Vorlesung ist wie immer verlaufen und Lele hat auch nicht weiter nach Marc oder sonst was gefragt. Boris und ich verstehen uns blendend. Er hat den selben Humor wie ich und will nicht wie jeder andere Junge hier andauernd über Fußball reden. Dazu redet er nun auch mehr, am Anfang war er sehr still aber jetzt ist es echt angenehm mit ihm. Dass er kochen kann habe ich auch noch nicht erwähnt, er hat vorhin echt lecker gekocht und ich lasse mich gern verwöhnen. Auf einmal höre ich mein Handy auf dem Küchentisch klingeln. „Eine Sekunde“, sage ich zu Boris und stehe auf. Ich mache mich auf den Weg in die Küche und sehe auf die Caller ID: „Neymar.“ Ich hebe ab und schon höre ich seine Stimme: „Hey docinha.“ Was auf portugiesisch so viel wie Süße heißt. „Ist da jemand flirty?“, frage ich nur leicht lachend. Er lacht nur und fährt weiter: „Wie war dein Tag?“ „Echt entspannt eigentlich, deiner? Ich habe übrigens noch Marc im Starbucks getroffen“, antworte ich. Ich schiele zu Boris rüber, er sieht mich an und als er merkt, dass ich ihn ebenfalls ansehe, sieht er zum Fernseher. Ich will Ney noch nichts von ihm erzählen irgendwie. „Er hats mir nichts erzählt. Wie wärs mit essen?“, fragt Ney nun weiter. „Tut mir Leid, hab ich schon“, sage ich enttäuscht, „Wir könnten Morgen gehen?“ „Klingt toll“, sagt er darauf, „Ich freue mich, linda.“ „Du Schleimer“, sage ich lachend, „gute Nacht, meu bem.“ Was mein Schatz bedeutet. Wir haben wie immer einen kleinen Kampf wer zu erst auflegt, was am Schluss immer ich bin.

Ich gehe zurück zu Boris. Er grinst mich an. „Was?“, frage ich und wechsle wieder ins Englische. „Obwohl ich nicht ein Wort verstanden habe, weiß ich, dass dir die Person am Telefon richtig wichtig ist.“ Ich lächle beim Gedanken an ihn. „Woher willst du das bitte wissen?“, frage ich zurück und versuche mir nichts anmerken zulassen. Er zuckt nur mit den Schultern, fährt mit der Hand durch sein Hellblondes Haar und grinst. Ich erzähle ihm schließlich, dass er richtig lag und erzähle ihm auch, dass es mein Freund war. Wer mein Freund ist, sage ich aber nicht. Er fragt mich noch etwas aus und dann frage ich, ob er eine Freundin habe worauf er nur den Kopf schüttelt. Wir reden noch bis tief in die Nacht so weiter.

Ich werde von Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht geweckt. Ich blinzle mehrmals und bemerke schließlich, dass Boris neben mir liegt und wir auf dem Sofa gepennt haben müssen. Ich erhebe mich und schlurfe in die Küche. Dort angekommen, öffne ich den Kühlschrank und fülle mir etwas Orangensaft in ein Glas. Ich stehe in der Küche, die eine Hand in der Hüfte ein gestützt und in der anderen halte ich das Glas, als Boris plötzlich noch verschlafen im Türrahmen auftaucht.

„Morgen“, sagt er und sein Mund verzieht sich zu einem Lächeln. „Morgen“, sage ich. Ich sehe kurz an mir runter, ich trage meine Jogginghose und ein Shirt von Neymar. Dann sehe ich zu Boris, welcher grad dabei ist sich einen Kaffee zu machen, er trägt eine Shorts und ein weißes Tank Top. Wieso hat dieser Junge keine Freundin? Denn er sieht schon verdammt gut aus. „Wann haben wir die nächste Vorlesung?“, fragt Boris und reißt mich aus meinen Gedanken. „Morgen, heute haben wir eigentlich nichts. Aber ich sollte mit meinem Projekt anfangen“, antworte ich und seufze. Er rümpft die Nase und sagt: „Schon eine Idee, was du machen könntest?“ „Wahrscheinlich irgendwas Modeorientiertes wie alle Mädchen hier“, antworte ich als wir uns beide auf einem Stuhl am Esstisch niederlassen, „du?“ „Entweder den Austausch oder etwas mit Musik“, sagt er dann und lächelt. „Lele sagte aber, dass du Fußball magst, mach doch was darüber“, fährt er weiter. Ich lache leicht: „Vielleicht.“

Wir befinden uns nun auf dem Weg zur Uni denn wir wollen beide erst in die Bibliothek und danach werden wir draußen an unseren Projekten arbeiten. Boris konnte mich nicht überzeugen, also werde ich ein Projekt über die verschiedenen Modegeschmäcker in Barcelona machen und er über die verschiedenen Kulturen Spaniens und Dänemarks. Ich gehe durch die Reihen von Bücherregalen, finde aber nichts. Boris findet ein Buch über Spaniens Kultur. Er leiht es aus und wir verlassen die Bibliothek. „Nichts gefunden?“, fragt er als wir durch die Flure der Uni gehen. Ich schüttle den Kopf: „Ich muss nächstens in die Stadt und Menschen nach ihren Stilen fragen und Fotos machen, denke ich. Und für die Einleitung habe ich mein Gehirn und natürlich das Internet.“ Er lacht: „Das gute alte Internet.“ Wir kommen zum Haupteingang und verlassen das Gebäude. Vor der Schule ist ein Park mit mehreren Tischen und Bänken, wo sich viele Studierende niederlassen um zu essen oder wie wir zu arbeiten. Wir lassen uns an einem freien Tisch nieder und beginnen sogleich zu arbeiten.

Als ich den ersten Teil fertig geschrieben habe sehe ich von meinem Laptop auf und sehe einen Wagen vor der Schule vorfahren, welchen ich allzu gut kenne. Neymars Wagen. Ich stehe auf und sage zu Boris: „Gleich zurück.“ Ich gehe auf den Wagen zu, aber Neymar sieht weg und fährt davon. Was ist passiert?

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Es tut mir soooo Leid, dass so lange nichts gekommen ist. Aber ich war nicht so kreativ und ich will, dass jedes Kapitel gut oder jedenfalls einigermassen gut ist.

Übrigens gehe ich ab Freitag übers Wochenende auf Barcelona als Geburtstagsgeschenk und werde mir mit meinem Dad Barcelona gegen Sevilla ansehen, ich freu mich sooo was von :)

Auf dem Bild ist Boris zu sehen er wird vom Dänischen Viner Boris Laursen gespielt.

Ich hoffe wie immer, dass euch diese Kapitel auch gefallen hat und freue mich über Kommis und Abstimmungen.

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