Kapitel zwanzig.

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Irinas P.O.V

Ich werde durch das nervige Piepen meines Weckers geweckt. Ich drehe mich um, nehme ihn in die Hand und schalte ihn aus. Ich kann sicher noch fünf Minuten liegen bleiben. Also drehe ich mich zurück und sehe Neymar neben mir liegen, da fällt mir ein was heute für ein Tag ist: Samstag. Da heute Abend ein Spiel ist hat Ney kein Training und muss erst am späten Nachmittag los, was heißt dass wir viel Zeit miteinander verbringen können. Ich kuschle mich an ihn und höre zu wie er atmet und ab und zu einige portugiesische Wörter murmelt. Eigentlich ist es doch so komisch neben jemandem aufzuwachen, der schläft. Man liegt dann einfach so neben der Person und sie schläft seelenruhig weiter und bekommt nichts mit. Ich muss etwas lachen bei dem Gedanken an den sonst so aufgestellten eher lauten Neymar der jetzt nur so da liegt und sich nicht bewegt, nur sein Oberkörper wird von seiner Atmung leicht gehoben und wieder gesenkt.

Schmunzelnd drehe ich mich von ihm weg und stehe auf mit dem Gedanken Frühstück zu machen. Ich bin sicher eine Ewigkeit einfach an ihn gekuschelt da gelegen, denke ich mir auf dem Weg in die Küche. Dieser Gedanke bestätigt sich als ich auf die Uhr am Backofen sehe, schon bald halb elf. Ich öffne die Küchenkästchen um Geschirr rauszuholen, Boris schläft ebenfalls noch und ich weiß nicht wie lange er gestern weg war, aber ich decke für ihn trotzdem mit. Ich verteile die Teller und Gläser nochmals gleich wie gestern. Grad als ich den Kühlschrank öffne um Orangensaft herauszuholen klingelt es.

Ich gehe etwas verwundert zur Wohnungstür und drücke den Knopf welcher die Tür öffnet. Ich öffne die Wohnungstür und stehe in den Flur, ich höre wie eine Person unten in den Aufzug steigt. Der Aufzug fährt hoch und macht einen Erkennungston als er in meinem Stockwerk ankommt, die Türen öffnen sich und da sehe ich sie. Cristiano, Sergio und Gareth.

„Holaaaa“, höre ich Sergio rufen welcher auf mich zu gerannt kommt und mich schließlich umarmt. „Sergio“, sage ich immer noch im Schock die drei zu sehen. Als mich Sergio losgelassen hat, werde ich von meinem Bruder in eine Umarmung gezogen. „Hey Kätzchen“, sagt er als wir uns in den Armen liegen. „Großer Bruder.“ Zum Schluss umarme ich noch Gareth der mir als Begrüßung einen Kuss auf die Wange gibt. „Was macht ihr denn hier?“, frage ich die drei nach der riesigen Begrüßungsrunde. „Wir spielen heute Abend gegen Espanyol und wir drei sind extra früher abgeflogen damit wir es noch zu dir schaffen“, antwortet mein Bruder. „Ist das schon heute?“, frage ich etwas blöd und schlage mit meiner Hand gegen meine Stirn. Das hatte Cristiano mir schon lange gesagt, dass sie heute hier in Barcelona spielen würden und dass er mich besuchen kommen würde. Aber ich Idiotin habe es natürlich vergessen und wer liegt in meinem Bett? Neymar Jr. „Habt ihr was spezielles vor?“, frage ich sie dann. Ich komme mir etwas blöd vor, ich stehe hier im Pyjama vor ihnen und lasse sie nicht einmal in meine Wohnung. Aber wenn man drei männliche Stimmen in Englisch reden hören würde, würde Ney bestimmt aufwachen und ins Wohnzimmer kommen. Ich habe mir schon überlegt die noch offen stehende Wohnungstür zu schließen denn wenn einer der Jungs aufsteht und ins Wohnzimmer gehen will muss er hier vorbei. Aber wenn ich diese Tür nun schließe wird es auffällig. Plötzlich habe ich einen Geistesblitz: „Wir können uns in etwa einer Stunde in eurem Hotel treffen, denn ich muss mich noch fertig machen.“ Ich lehne mich seitlich in den Türrahmen. Cristiano will gerade etwas antworten, doch verstummt dann und ich sehe wie die Blicke der Jungs hinter mich wandern. Ich drehe mich abrupt um und sehe Neymar da stehen. Er trägt immer noch nur eine Shorts, er fährt sich mit seiner Hand durch die verstrubelten Haare und sieht sehr müde aus. Er mustert die drei Typen vor meiner Wohnung, zieht seine Augenbrauen zusammen und will etwas sagen, doch Cristiano kommt ihm zu vor: „Was will der hier?“ Seine Stimme hat etwas abwertendes in sich und ich weiß genau, dass er nun extra wieder portugiesisch spricht. Ich beiße mir auf die Unterlippe, sehe erst zu Gareth welcher nur zu Boden starrt, dann zu Sergio welcher seinen Blick nicht von Ney lösen kann und dann zu Cristiano welcher mich mit vorwurfsvollem Blick ansieht. „Er“, beginne ich doch Cristiano fällt mir ins Wort: „Es ist wirklich besser, wenn du zu uns ins Hotel kommst. Du weißt ja wo.“ Er klopft Gareth auf die Schulter und schüttelt dabei den Kopf. Dann gehen sie ohne noch etwas zu sagen. Ich seufze, gehe in meine Wohnung und schließe die Tür.

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