Als hätte mir jemand einen kalten Eimer Wasser über den Kopf geschüttet setzt mein Herz für einen Schlag aus und ich bekomme automatisch eine Gänsehaut an meinem Rücken. Schockiert folgen meine Augen den Oberkörper, den ich nur zu gut kenne, als er plötzlich stehen bleibt, als hätte er meinen Blick in seinem Rücken gemerkt. Wie vom Blitz getroffen drehe ich mich von ihm weg und schaue auf das Gebäude hinter mir.
„Ich kann ihn dir vorstellen wenn du willst! Er würde dich sicher gerne mal kennenlernen.", reist mich das Mädchen wieder aus meiner Schockstarre, als sie gerade den Mund wieder öffnen wollte um nach ihn zu rufen.
„Nein!", sage ich eine Nummer zu laut und bete, dass er meine Stimme nicht gehört hat. „Ich würde jetzt gerne zu meiner Schwester. Sofort!"
Verwirrt nickt sie etwas zurückhaltend, während ich sie am Ellbogen packe und mich hinter ihr verstecke, bis sie mich zu den nächsten Stellen gebracht hat, wo ich meine kleine Schwester inzwischen von dem ganzen Heu entdecke.
„Madison!", ruft meine Begleiterin freudig. „Ich hab hier jemanden für dich.".
Verwundert über den neuen Rufnamen meiner Schwester schaue ich ihr noch kurz hinterher, bevor Maddy mit Anlauf auf mich zu rennt und ihre dünnen Arme um mich wirft. „Payton!!!"
Lachend fange ich sie auf. „Mensch, Maddy.", lache ich etwas peinlich berührt und befreie mich aus ihrer Umarmung.
„Was tust du hier?!", noch immer vor lauter Begeisterung sind ihre Augen weit aufgerissen.
„Die Frage ist eher, was du hier machst.", skeptisch betrachte ich die großen Pferde, die ihren Kopf neben mir aus der Box rausstrecken. „Ich dachte du scherzt, als du erzählt hast, dass Dad dir ein Pferd gekauft hat."
„Wie sollte ich denn bitte scherzen?", ihre Hand wandert zu dem weißen Pferd neben uns, dass mich interessiert beschnuppert, worauf ich einen kleinen Schritt zur Seite mache.
„Sag dus mir doch. Ich hatte mir ja eher vorgestellt, dass du das Viech 2 bis 3 mal in der Woche hast. Aber doch nicht jeden Tag...", vorsichtig beäuge ich das große Tier, das genüsslich in ein Apfel beißt und die hälfte fallen lässt, inklusive einer Menge von Sabber.
„Oh nein, Dad und ich teilen uns Daisy. Ich hab sie Montag, Mittwoch, Donnerstag und den gesamten Samstag. Dad dafür die restlichen Tage, vorausgesetzt er schafft es vom Training. Ansonsten haben wir noch unsere Reitbeteiligung.", erzählt sie mir stolz und reicht mir ein Leckerli. „Willst du dich ihr vorstellen? Sie ist total lieb!"
„Danke, aber ich verzichte. Ich bleibe nicht allzu lange.", immer noch skeptisch betrachte ich das große Maul von Daisy. „Zumindest nicht lange genug, dass wir zwei Freunde werden."
„Was machst du überhaupt hier?", schulterzuckend verfüttert Maddy das Leckerli. „Und noch wichtiger, weiß Shawn das du hier bist?!"
„Nein. Und das wird auch so bleiben.", lächle ich meine kleine Schwester drohend an. „Ich mache nur eine kleine Studienpause und dachte ich besuche dich für deinen großen Geburtstag." Augenblicklich bildet sich ein breites Grinsen in ihrem Gesicht. „Sweet 15, schon aufgeregt?"
„Nein. Ich werde ihn wahrscheinlich nur hier verbringen.", lässt sie leicht enttäuscht ihre Schultern hängen.
„Bitte was?!", frage ich spielerisch schockiert. „Das kommt nicht in Frage. Ich übernehm die Partyplanung, damit das klar ist."
„Payton, nein, bitte nicht. Die Sachen haben sich geändert, seit du fort gegangen bist.", ihre Stimme wird leiser und ernster.
„Ach? Gibts etwa keine getrennten Gänge mehr?", spaße ich rum und schubse sie leicht an der Schulter an.
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Bad Conversations
FanfictionZweiter Teil von Bad influence --------------------------------------------------------- England, College und Literatur. Das absolute Traumleben von Payton Bradshaw, das sie sich allzu lang gewünscht hat. Doch jetzt, wo sie ihren Traum verwirklicht...