Kapitel 13

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Nach dem durchaus großen Reinfall von Geburtstag, vergrub ich mich wortwörtlich in mein Praktikum und meine Fahrstunden. Außer diese zwei Sachen gab es in den letzten Wochen nichts in meinem Leben. 

Als ich schließlich mit dem langersehnten Schein nach Hause stürmte schaute Mum mich mit großen Augen an. 

"Du hast bestanden!", ruft sie freudig und nimmt mich in die Arme. "Ich dachte du bräuchtest mindestens noch zwei Anläufe."

"Mum!", beschwere ich mich aufgebracht. "Ich bin nicht so hirnlos wie du denkst."

"Ich weiß. Herzlichen Glückwunsch.", stolz nimmt sie mir meinen Führerschein aus der Hand und betrachtet ihn gründlich. 

"Schau nicht so genau hin, das Bild sieht gruselig aus.", verdrehe ich die Augen, worauf sie anfängt zu lachen. "Ich muss Blair schreiben."

In den letzten Wochen war sie, ausgenommen von meiner Familie, die einzige Bezugsperson, die mir nebenbei auch bei meinen Fahrkünsten geholfen hatte. Illegal natürlich. 

P: Rate mal wer gerade bestanden hat!!!

B: OH MEIN GOTT PAYTON GRATULIERE!

P: Dankeee

B: Die armen Kindern, müssen jetzt wirklich aufpassen, wenn du unterwegs bist. 

P: ha ha ha

B: Das müssen wir unbedingt heute feiern. Da ist so ne Uni Party, du musst unbedingt kommen, ich schick dir die Adresse gleich.  

Unschlüssig was ich antworten soll warte ich auf die Adresse. Ausgehen, Partys, das alles habe ich den letzten Monaten um ehrlich zu sein nicht vermisst. Seit meinem Unfall mit dem Vodka mache ich einen extra großen Bogen um Alkohol. Als mein Handy neben mir vibriert schaue ich sprachlos auf die gesendete Adresse. 

P: Ich kann nicht.

B: Warum nicht? Wir müssen das feiern, bitteee

P: Nein, ich kann nicht.

B: Alles okay?

P: Das ist Shawns Adresse. 


Nachdem ich Blair unzählige male erklären musste, warum eine Party bei Shawn das allerletzte ist, was ich jetzt gebrauchen kann, machte ich es mir in meinem Bett zusammen mit einer großen Schüssel Popkorn und einen unerträglich kitschigen Film gemütlich. Der Film lief noch nicht mal 5 Minuten, als ich einen Anruf erhielt. Kurz überlege ich, es zu ignorieren, bis ich doch seufzend drauf schaue und bete, dass ich nur meine Mum erwische und sie beruhigen muss, dass unser Haus noch steht. Doch auf dem Display leuchtet mich Blairs Name an.

„Hallo?", stutzig lege ich die Schüssel beiseite.

„Payton?!", ruft sie mir laut ins Ohr. Im Hintergrund ist deutlich noch lautere Musik zu hören. Sie ist also wirklich auf diese Party gegangen. „Payton ich brauch deine Hilfe!"

„Was ist passiert?", besorgt setzte ich mich aufrecht auf meine Bettkante.

„Bitte, Payton, es ist ein Notfall!", ihre Stimme klingt weinend, während die Musik im Hintergrund leiser wird und eine Türe zugeschlagen wird.

„Was ist los? Wo bist du?", verwirrt fahre ich mir durch meine Haare.

„Im Badezimmer. Es ist ein Notfall.", fängt sie wieder von vorne an und lässt sich hörbar an der Wand heruntergleiten.

„Wo bist du, Blair?", wiederhole ich deutlich meine Frage.

„Bei Shawns Party."


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