Kapitel 14

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Leicht wehmütig klopfe ich gegen Shawns Zimmertüre. Als keine Antwort kommt drücke ich vorsichtig die Türklinke runter und schiele in sein Zimmer hinein. „Shawn?"

„Im Bad.", kommt es leise murmelnd aus dem Nebenzimmer, wo Shawn am Waschbecken lehnt und sich selbst im Spiegel betrachtet.

„Dir geht es anscheinend besser.", mit einem gewissen Sicherheitsabstand lehne ich gegen den Türrahmen und verschränke die Arme vor meiner Brust.

„Meinst du Körperlich oder Geistlich?", fragt er trocken lachend und spritzt sich eine Ladung Wasser ins Gesicht.

„Körperlich.", antworte ich unbeirrt über seine Anspielung.

„Was machst du überhaupt hier?", ignoriert er ebenfalls meine Worte.

„Brian fährt die besoffene Blair Heim, während er mich gebeten hat auf dich aufzupassen.", gebe ich wahrheitsgemäß von mir. „Bis er zurück kommt.", füge ich noch schnell hinten an.

„Na dann.", er dreht sich um und lehnt jetzt mit dem Rücken gegen das Waschbecken. Seine Augen legen sich vorsichtig auf mich. „Kann ich dir was anbieten? Wein?"

„Wein.", lache ich aus plötzlicher Belustigkeit. „Nein. Kein Wein."

„Irgendwas Nicht Alkoholisches?", seine Stimme lockert sich ebenfalls schlagartig.

„Nein. Ich warte nur auf Brian.", schaue ich betreten auf den Boden. „Ich kann derweil aufräumen wenn du willst. Du solltest dich lieber Schlafen legen."

„Nein, ich kann morgen aufräumen.", schüttelt er den Kopf. „Kann ich dir nicht irgendwas anderes anbieten? Tee? Kekse?"

Ein Lächeln bildet sich unfreiwillig auf meinen Lippen. „Du versuchst gerade wirklich ein guter Gastgeber zu sein."

„Naja, das ist ja das mindeste, wenn du schon Babysitter für mich spielst.", sein Blick gleitet an mir vorbei, während ihm ebenfalls ein kleines Lächeln entschlüpft.

„Du hast das auch mal für mich getan. Damals. Weißt du noch? Auf der Party mit Maya, als ich mich im Gebüsch übergeben habe und du mich zu dir gebracht hast.", die Erinnerungen in meinem Kopf fliegen vorbei wie alte Zeiten. Es fühlt sich an, als währe es Jahre her.

„Stimmt...", unwohl kratzt er sich am Hinterkopf. „Damals..."


Etwas unbeholfen wippe ich mit meinen Beinen in der Luft, während ich auf dem Küchentresen sitze und Shawn mir eine Dose mit Keksen reicht.

„Danke.", murmle ich leise und greife nach dem ersten Keks.

„Du hast mit Nash also Schluss gemacht?", fragt er vorsichtig und legt die Dose neben uns.

„Es gab nichts zum Schluss machen.", verdrehe ich leicht die Augen. „Ich habe nur das ‚daten' zwischen uns beendet."

„Nach einem Date gleich, wow.", beginnt er leicht zu grinsen, worauf ich ihm einen kleinen Schlag gegen den Oberarm verpasse.

„Bilde dir bloß nichts darauf ein!", warne ich ihn, während ich seine Belustigung deutlich in seinen Augen sehe.

„Ich doch nicht.", unschuldig hebt er kurz abwehrend die Hände, bevor sein Lachen etwas lauter wird. „War halt keine Pizza.", wechselt sich seine Stimme zu klarer Ernstigkeit.

„Daran wirds gelegen haben.", stimme ich ihm augenverdrehend zu, worauf sein Lachen wieder lauter wird. "Glaubst du Brian kommt irgendwann wieder?"

"Weiß nicht.", grinst er frech. "Kommt drauf an, wie Blair drauf ist."

"Ohh, glaub mir. Sie ist nicht mehr fähig irgendwas zu tun.", lache ich leise in mich hinein und trinke einen Schluck von meinem Glas Wasser. 

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