Nachspielzeit

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Spencer atmete durch.
Noch war nicht aller Tage Abend.
Sie hatte Zeit. Zeit alles in Ordnung zu bringen.
Doch was war wenn sie diese Zeit ohne zu merken verschwenden würde?
Frustriert liess sie ihr Handy auf einen der zwei Sessel fallen.
Ihre Schritte waren stumpf auf dem dunklen Teppichboden zu hören.
Mit diesen Schritten war sie vor den Spiegel getreten und stand nun wie vor dem Anruf da.
Auch wenn etwas mehr Verwirrung in ihrem Blick lag.
Urplötzlich, drehte sich Spencer um und schnappte ihre Jacke. Reinschlüpfen tat sie erst als sie die Tür verlassen hatte und diese hinter hier ins Schloss fiel.

„Du bist in Washington, niemand kennt dich hier und kann Dir etwas anhaben..." Flüsterte sie, aber nur um sich selbst aufzubauen. Natürlich.
Die Hotellobby war mehr als nur schlicht, normalerweise könnte Spencer hingehen wo sie wollte aber dieses Mal, wurde ihr das Hotel bezahlt, natürlich konnte sie die Auswahl nicht selbst treffen.
Doch eigentlich schenkte Spencer der Dekoration keine grosse Aufmerksamkeit.
Sie wollte einfach nur kurz raus.
Raus aus diesem Zimmer, in dem sie am Ende wirklich nur mit etwas hochprozentigem enden würde.

Die kalte Luft umgab sie in dem Moment in dem sie nach draussen trat. Alles wirkte Starr und still.
Doch als sie ihren Blick hob, fiel ihr West auf dass dies nicht wahr war. Ein relativ heftiger  Wind wehte um ihre Haare.
„Noch schlechteres Wetter als Philly?"
Etwas genervt, lief Spencer weiter.
Ihre Haare, mit ihrer Hand aus dem Gesicht haltend.
Ihre Schritte wahren viel zu hektisch, viel zu schnell.
Sie hatte das Gefühl die ganze Zeit Touristen anzurempeln.
Dann wäre sie noch Schuld am versiegen des Tourismus in den Staaten.
Doch Spencer war viel zu sehr mit Alex beschäftigt,
Alex eigentlich konnte man sagen dass Alex ihr Fleisch und Blut wäre.
Am Ende sind sie immer noch Zwillinge.
Auch mit dieser Vergangenheit.
Spencer kickte nach einem Stein.
Sie würde am liebsten für immer durch diese Gassen gehen und einfach nur laufen, laufen und vielleicht hin und wieder auch rennen. Doch den ganzen Tag nur gehen...
Doch bald war ein unschönes Geschäftsessen angesagt.
Eine gute Neuigkeit: Als Spencer sich am Morgen mit zynischen Kommentaren zurückhalten konnte, hatte ihr ehemaliger Vorgesetzter sich irgendwie entschieden sie zurück aufzunehmen.
Nun hatte Spencer wieder den ganzen Tag etwas was sie ablenkte.
Einfach dass sie Aria wahrscheinlich noch weniger sehen würde.
Bei diesem Gedanken erschrak sie, sie wollte nicht wieder in Washington wohnen.
Niemals.
Rosewood ist zwar auch eine sehr schlechte Alternative aber hier zurück ging sie nicht.
Aria würde dies auch gar nicht wollen und Mona wahrscheinlich auch nicht...
Zu dem Gedanken mit Mona konnte Spencer nur etwas verkrampft auflachen.
Warte, eine andere Stimme mischte sich in ihr Lachen.
Spencers Supergehirn brauchte hier aber mehr als eine Sekunde.
Bevor sie sich sofort umdrehte und dabei eher etwas hektisch aussah.
Hektischer als das ganze war.
„Dean? Was tust du hier?"
Dieser schmunzelte nur.
„Das gleiche könnte ich auch dich fragen, ich lebe hier wenn du es schon vergessen hast. Nicht alle Menschen leben in Kleinstädten."

Kurz darauf sass Spencer wieder in ihrem Hotel Zimmer. Ihre Augen geschlossen, ihre Arme verschränkt sass sie auf einem der hellblauen Sessel in dem kleinen Zimmer.
Ihre Füsse ruhten auf dem dunkelgrauen Teppich, welcher nicht weich und angenehm war.
Wenn man stürzen würde, würde man sich mehr verletzten als auf dem kalten Marmorboden.
Spencer liess ihre Gedanken wandern.
Natürlich tauchte Aria in ihrem Kopf auf.
Manchmal hatte Spencer das Gefühl, dass Teile ihres Gehirnes ganz alleine Aria gehörten.
Sie war drei Stunden von ihrer Aria entfernt und spürte schon jetzt dieses sehnsüchtige Brennen in ihrem Hals. Sie vermisste sie.
Doch vor allem sorgte sie sich um sie, was sie tun würde und mit wem...
Nein nicht aus dem Standardgrund, die Angst vor dem Betrug, sondern da Spencer niemandem in der Kleinstadt vertraute.
Sie erhob sich, mit einem verkrampften Gesichtsausdruck.
Wie mechanisch und ferngesteuert, ging sie ein paar Schritte zu ihrem winzigen Koffer.
Viel konnte sie nicht mitnehmen, ihr Gepäck bestand nur aus Handgepäck.
Sie wollte sich zwingen nach den tausenden von Jahren der Isolation wieder einmal auszugehen.
Gerade als Spencer diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, hörte sie schon Dr.Sullivans Stimme in ihrem Kopf.
„Spencer, ich weiss du bist jemand der sein Leben unter Kontrolle haben will. Doch manchmal spielt das Leben nicht nach unseren Regeln"

It was herWo Geschichten leben. Entdecke jetzt