Irgendwann muss man zusammenhalten

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„Wir müssen reden. Sofort. Kannst du ins Brew kommen?" Ihre Stimme klang schon fast panisch, während sie am Telefon Caleb überrumpelte.
„Was ist los mit dir? Aber keine Panik, ich bin in zehn Minuten bei dir im Brew. Hab aber leider keine Ahnung was du auch nur im geringsten von mir willst." Statt zu antworten legte Spencer einfach auf und steckte ihr Handy in die Jackentasche ihres orangen Mantels. Bevor sie zur Tür ihres Zimmers ging und diese sofort Aufriss. Während sie die verwirrten Blicke von Aria und den andern Mädchen ignorierte, verschwand sie aus dem Wohnzimmer, hinter der Tür welche nach draussen führte.
Tief atmete sie die kalte Luft ein, sobald sie draussen stand hatte sie das Gefühl sich endlich wieder etwas zu beruhigen. Sie spürte wie der neu gewonnene Sauerstoff in ihre Lungen floss, bevor sie weiter lief oder eher rannte. Sie wollte dieses Gespräch mit Caleb, aus irgendwelchen Gründen so schnell wie möglich hinter sich bringen. Am liebsten würde sie wollen, dass es gar nicht erst stattfand.

Der Wind wehte durch ihre Haare und verpasste ihr eine leichte Gänsehaut. Spencer hatte nun das Brew vor sich,die grüne Tür wirkte nicht mehr so freundlich wie es sonst immer gewesen war. Hinter sich hörte sie stimmen und Schritte, welche über dem harten Asphalt klangen. Ganz langsam, legte sie ihre Hand auf die Türklinke und drückte diese nach unten. Bevor sie mit einem knarzen die Tür aufdrückte, sofort erklang dass klingeln welches ankündigte dass jemand angekommen war. Dieses Mal ging sie nicht in die Sitzecke, sondern zu einem kleinen Tisch, hinter einem lilafarbenen Vorhang. Möglichst ohne Geräusche zu machen, zog sie den Stuhl nach hinten und setzte sich auf diesen. Während sie gleich einen Kaffee bestellte.
In einer anderen Nische, erkannte sie schon Caleb und winkte ihn etwas hektisch zu sich nach vorne.

Mit einem eisernen Gesichtsausdruck legte sie ihr Mobiltelefon vor ihn auf den Eisentisch. Caleb sah sie kurz nur etwas verwirrt an, bevor er seinen Blick senkte und diesen nun auf das leuchtende Display richtete. Als seine Augen das Bild erfassten, merkte man wie sich seine Muskeln anspannte und er mit einem erstarrten Gesichtsausdruck seinen Kopf wieder hob und nun auf Spencer starrte. Diese nickte nur. „Also hast du das wirklich von A?" Caleb flüsterte und beugte sich etwas über den lilanen Tisch vor ihm. Die wenigen Menschen die im brew sassen, sollten ebenfalls besser nichts mitbekommen. „Nein, weisst du ich bin masochistisch und will mir mein Leben selbst zerstören" Dass dies viel zu wütend klang, merkte sie erst nachdem sie ihr Handy weggesteckt hatte. „Sorry" Rechtfertigte sie sich schnell. Doch Caleb wollte diese Entschuldigung nicht und lehnte sie mit einem nicken ab, doch Spencer schien zufrieden zu sein. Caleb strich sich mit seiner Hand, über sein Kinn und seufzte leise auf während er den Kopf schüttelte. Sein Blick glitt dabei an Spencer vorbei. Diese atmete tief ein, bevor sie leicht die Augen schloss. „Warum kümmert ein Stalker sich mehr um mein Privatleben mehr als es mich selbst kümmert?" Diese Frage glitt Spencer über die Lippen, ohne dass sie eine Antwort erwartete. Aus irgendwelchen Gründen wollte sie auch keine Antwort. Manche Dinge haben die Antwort in sich, sie müssen nicht beantwortet werden. Caleb hatte dies wohl auch nicht vor. Er schien nachzudenken. „Es ist doch so als würde jemand mit einem Stift auf einen Spiegel zeichnen, diesen vor dich halten und sagen das wärst du. Obwohl der Spiegel zerkritzelt ist."
Spencer nickte langsam, nachdem sie Caleb zugehört hatte. „Wir sind nur so schlecht, wie L es uns anhängt. Das ganze ist Psychoterror vom Feinsten." Kurz machte sie eine kurze Pause „Ich fange an L wieder A zu nennen" Nun war Caleb etwas überrascht und legte leicht seinen Kopf schief. „Du denkst also..." „Ja genau. Ich denke es ist ein alter Freund von uns. Aber egal jetzt" Spencer schlug mit ihrer Hand auf den Tisch. „Was machen wir jetzt?"
„Flyer von guten Scheidungsanwälten suchen? Ich weiss jetzt warum heute morgen einer in meinem Briefkasten war" Darauf folgte von Caleb ein sarkastisches, düsteres lachen welches einem in der Nacht wohl Angst gemacht hätte. „Positiv denken bitte!" Rief Spencer aus und griff sich mit ihrer Hand an die Stirn. Sie sah schon blitze vor ihren Augen und der Schmerz war fast unerträglich. „Wir haben nur eine einzige Katastrophe hier vor uns! Weil wir uns früher nicht wie erwachsene Menschen verhalten konnten, sondern wie pubertierende Teenager müssen wir jetzt eben dafür bezahlen!"

Ein paar Strassen weiter, am Waldrand in dem kleinen Holzhäuschen mit den dunkelgrünen Vorhängen und den Kerben, sass Alex an ihrem Telefon und sprach gerade mit Carrie.
Alex und Noel, hatten sich zum Schutz der anderen, entschlossen dass sie wie untertauchen würden, einfach in ihrer Wohnung. Doch die Idee kam eher von Alex, was nicht in ihrer Nähe war konnte sie nicht verletzten, also war dies die beste Alternative.
„Was?" Fragte sie nochmals nach. „David ist im Krankenhaus, erklär mir bitte warum?" Ihre Stimme klang fragend, während sie ihren Hörer aber kurz von sich weghielt. „Noel kommst du bitte mal, David ist im Krankenhaus." Doch dann hatte Spencer schon aufgelegt. „Was hat dieser Spast schon wieder gemacht?" Fragte Noel mit einem genervten Unterton und verdrehte die Augen. „Ich erinnere dich dran Noel, seine Mutter ist cool." Alex atmete tief ein „Aber David ist im Krankenhaus wegen seinem Zeugs. Ich weiss nicht wirklich von was, aber irgendetwas aggressives, nicht diese Partydrogen glaub mir."
„Dieser Bastard, kriegt der irgendetwas auf die Reihe? Wohl kaum." Noel schnaubte und schlug sich mit seiner Hand ins  Gesicht und schüttelte leicht den Kopf. „Denkst du wir müssen ihn besuchen?" Fragte Alex vorsichtig und stand von ihrem Sessel auf. „Das wäre doch die Gelegenheit aus Rosewood rauszukommen. Ich kann hier nicht bleiben, schon der Gedanke daran, dass Mona in der gleichen Stadt wie ich ist..." Sie schauderte leicht „Wenn ich sogar auf einer Insel wäre, weit weg von Mona..."
„Grossbritannien ist eine Insel?" Noel schien wohl gerade aus seiner Sicht ein Wunder erfahren zu haben. „Egal, geh jetzt Koffer packen" Meinte Alex lachend.

It was herWo Geschichten leben. Entdecke jetzt