Spencer hatte die Hand um ein kleines Foto aus ihrer Brieftasche gelegt.
Ihr Blick lag auf diesem.
Es zeigte sie, im Alter von ungefähr fünf Jahren und Aria.
Sie beide lachten und standen auf dem damals noch dunkelgrünen Sofa in Spencers Haus.
Spencer erinnerte sich an diesen Tag noch, als wäre es gestern gewesen. Auch wenn es das wirklich nicht war. Spencer griff sich an die Stirne und seufzte.
„Selbstzerstörung kann ich gut?" Murmelte sie und kickte nach einer kleinen Dose die auf dem Fussboden lag.2.Januar 1999
Draussen war es kalt.
Eine eisige Krone aus Schnee bedeckte die Büsche und Bäume in dem kleinen Städtchen.
Ein Rabe landete auf einem der Sendemasten, welcher am Strassenrand auf einem winzigen Stück Rasen stand. Dieser Stäbe krähte kurz, bevor er wie aufgeschreckt weiterflog. Hier gab es nichts für ihn zu holen. Mit eleganten Flügelschlägen, glitt der Vogel durch die weisse Schneelandschaft.
Die wenigen Menschen, die an diesem Tag ihre Wohnung verlassen hatten, waren die die damit beschäftigt waren ihre Einfahrt frei von Schnee zu räumen. Aber auch die, die ihre Hunde ausführen mussten, wahren draussen aufzufinden. Doch die meisten Menschen, sassen an dem zweiten Tag dieses neuen Jahres in ihren Häusern vor ihren Kaminen.
In dem grössten Haus in der Nachbarschaft, hinter dem Fenster im zweiten Stock drückte Aria ihre Hände an die kalte Scheibe und beobachtete die wilden Schneeflocken draussen vor dem mit Eiskristallen besetzten Fenster.
„Spencer, wollen wir nicht raus?" Fragte sie aufgeregt, während sie leicht einen Sprung in die Höhe machte. Doch Spencer, welche auf dem Boden lag und gerade die Zahlen von eins bis zehn in ein Malbuch eintrug gab nur ein schnelles „Nö" Von sich und lachte dann ihre beste Freundin an.
Darauf verschränkte Aria ihre Arme und schmollte, jedenfalls tat sie so. Eigentlich wollte sie doch nur nach draussen. Diesen Schnee anfassen und reinspringen aber in dem helllila Kleid welches sie trug funktionierte dies wohl nicht. Das hatte ihr jedenfalls Spencers Mutter gesagt.
Spencer sprang nun auf und legte ihr Malbuch beiseite. „Dann holen wir uns eben Kakao"Als Spencer und Aria auf ihren kurzen Beinen die Treppe hinuntergeklettert waren, wollten sie langsam in die Küche schleichen. Natürlich nur um Veronica zu erschrecken.
Doch Spencer hielt plötzlich an, und hielt Aria an ihrem Arm fest. Bevor sie zusammenzuckte und Aria hinter sich her zog.
Aria liess es mit sich geschehen und kroch über den dunkelgrünen Teppich ebenfalls unter das Sofa.
Es war leicht staubig hier unten und bequem auch nicht.
Aria hatte das Gefühl wirklich eingeengt zu sein und rutschte einwenig von Spencer weg um sich mehr Platz zu machen. Doch Spencer legte einen Finger an ihre Lippen „Shh, sei leise" Flüsterte sie dann und hatte ihren Blick schon fast aufgeschreckt in Richtung der Küche gerichtet.
Spencer tat dies oft.
Alleine hatte sich auch gut Platz unter dem Sofa.
Aus der Küche hörten sie nun laute Stimmen.
Von Aria wurden sie sofort als die Eltern von Spencer eingeordnet.
„Peter, denkst du wirklich ich mache das noch bis zu unserem Lebensende mit?" Veronica war einen Schritt nach vorne getreten und sah ihren Ehemann wutentbrannt in die Augen. „Ich will doch nicht nur eine von deinem Schlampen sein und ich weiss was mit den Dilaurentis und diesem..." An diesem Punkt wurde ihr das Wort abgeschnitten. „Natürlich. Ich bin immer der Übeltäter, immer und das mit unserem lieben Kenneth. Schon vergessen?"
Peter zuckte mit den Schultern und legte eine seiner Hände an sein Kinn und strich sich gespielt nachdenklich durch den kurzen Bart.
„Lenk verdammt nochmal nicht ab"
Veronica strich sich nervös und aufgebracht durch die mit einem roten Haarband hochgesteckten, braunen Haare.
„Du sollst auch nicht ablenke und du meine reizenden Veronica bist leider von mir abhängig"
Das war wohl der Tropfen der dass Fass zum Überlaufen brachte. Einen kurzen Moment blickte sie ihm in die Augen und griff mit der freien Hand nach einer kleinen Porzellantasse hinter ihr und warf diese geräuschvoll auf den Boden. Sie zersprang in gefühlt tausende Stücke. Wie diese Beziehung es schon vor einigen Jahren getan hatte. Peter sprang einen Schritt zurück „Ich habe zum Teufel nochmal Jura studiert" Dies Sprach Veronica mit einer stechenden Ruhe aus. Einer Ruhe die schon fast beängstigend war. Ihre Lippen bebten. Während ihr gegenüber sich umdrehte und nach seiner Jacke griff, danach die warme Stube verliess.
„Du kannst dort hin gehen, wo der Pfeffer wächst!" Rief ihm Veronica hinein.
Gerade zu dem Zeitpunkt als Melissa durch die noch offenen Tür hineintrat und in den Raum blickte.
„Mom? Warum ist Dad gerade gegangen und warum ist die Tür offen?"
Veronica starrte ihre ältere Tochter an und zuckte mit den Schultern.
Ganz langsam, kroch Spencer mit Aria unter dem Sofa hervor. Spencer rannte wie von der Tarantel gestochen die Treppe nach oben. Aria ging ihr mühselig hinterher.Nun legte Spencer das Foto weg.
Sie war nicht mehr fünf.
Schon lange nicht mehr.
In der Middle School würde sie dann Alison kennenlernen und was dann passieren würde, wussten wir alle.
Dieses Mädchens aus ihrer Erinnerung, wusste nicht was auf sie zukommen würde.
Seufzend schloss die viel zu erwachsenen Spencer ihren Koffer und trug ihn nach unten.
Ein letztes Mal, bevor sie in ihr Auto stieg checkte sie ihre Nachrichten und sendete ein ganz kurzes „Bin auf dem Weg" an Aria.
Spencer erwischte sich selbst dabei, wie sie sofort wieder ihre Nachrichten App öffnete, um zu überprüfen ob sie es schon nach einer Minute gelesen hatte.
Vielleicht hätte Caleb recht, da waren ganz bestimmt Verlustängste im Spiel, oder Angst vor ihr selbst. Wie es Caleb auch gerne betitelte.
Das letztere könnte am Ende wirklich stimmen.
Spencer hatte Angst, Angst davor alles mit einem Fingerschnipsen zu ruinieren.
Vielleicht sollte sie wirklich Dr.Sullivan aufsuchen.Langsam steuerte sie ihr Auto durch die kommende Nacht.
Langsam verschwand die Sonne wieder hinter dem endlos scheinenden Flachland.
Die immer gleiche Landschaft machte Spencer irgendwann noch fertig.
Etwas daran schien sie zu stören.
Alles war gleich.
Jedes Fleckchen Erde schien nur eine Kopie des anderen zu sein.
„Doch, nein jetzt wirst du wahnsinnig"
Murmelte sie.
Vielleicht Sprach sie ja mit ihrem Spiegelbild.
Sie drehte gerade die örtlichen Nachrichten an ihrem Radio lauter, als ihr Handy piepste.
Ihr Handybildschirm leuchtete kurz auf und Spencer blickte für einen kurzen Moment auf Aria, welche fröhlich als Hintergrundbild strahlte.
Doch die dazugehörige Nachricht, war nicht von Aria.
Sondern von Caleb. Caleb schickte ihr sonst nie Nachrichten. Er mochte es lieber mit Spencer privat zu sprechen und alle wichtigen Nachrichten wurden nur von Aria überbracht. Sie hatte das Händchen dafür, Spencer nur halb zum durchdrehen zu bringen.
Gerade als sie nach ihrem Handy greifen wollte, erinnerte sie sich an diese Plakate die einem sagten man würde sofort sterben wenn man ein Handy während dem Autofahren bediente.
Doch Spencer musste nun wissen was Caleb ihr so dringendes mitteilen wollte.
„Spence... Aria hat mich als Bote beauftragt . Sie wollte dich nicht noch mehr verunsichern. Alex geht es wohl gerade nicht so gut, Dr.Sullivan ist verschwunden und Noel lässt sich seit Tagen nicht blicken. Fahr einfach nach Hause. Hanna, ich, Aria und du schauen uns das dann in aller Ruhe an"
Diese Nachricht liess Spencer wieder fühlen als wäre sie wahnsinnig.
Natürlich war sie das nicht.
Sie war einfach nur aufgewühlt weil sie Panik davor hatte alles auf einmal kaputt zu machen.Aria sass auf dem dunkelgrünen Sofa, welches Spencers Eltern Ihnen überlassen hatten.
Aria hatte es schön gefunden, und dass es hierher gepasst hatte. Doch nun fühlte sich dieses Sofa eher bedrängend an. Aria hatte die Hoffnung gehabt, alles würde Perfekt und sorgenfrei werden. Doch sie hatte wohl zu viel geträumt. Dieses ganze Alex Drama machte ihr mehr zu schaffen als sie zugeben wollte.
Natürlich, sie liebte Spencer und duldete ihre Familie. Doch sie hatte das Gefühl dass alles nur wegen Alex kaputt ging. Immer war es Alex, Alex hatte dies, Alex hatte das. Die Welt schien sich um Alex zu drehen. Immer musste jemand zur Stelle sein. Jede Zeit und da Spencer jetzt gerade weg war, war es natürlich Arias Aufgabe. Denn Noel hatte sich natürlich auch der Verantwortung entzogen.
Relativ genervt stand Aria auf und schlurfte in ihren roten Hausschuhen in die Küche.
Aria hatte in den letzten Tagen kaum geschlafen, daher zierten dunkle Augenringe ihr Gesicht.
Sie hatte auch bis tief in die Nacht an ihrem Buch gearbeitet. Doch sie schien nicht voran zu kommen.
Spencer konnte sie nicht fragen, bei ihr Verstand man den Text dann nur wenn man zwei Doktortitel besass.
Aria blickte aus dem Fenster.
Spencer hatte sie mal mitten in der Nacht geweckt und ihr erzählt dass sie das Gefühl hatte langsam wahnsinnig zu werden. Als würde das ganze ihr irgendwann einfach zu viel werden. Aria hatte ihr versprochen, dass sie sobald dass hier erledigt wäre sie gehen konnten. Spencer hatte schon immer an Europa gedacht. Anderer Kontinent, anderes leben.
Vielleicht waren sie ja in einem Jahr schon in Island. Es wäre unglaublich, aber wirklich unglaublich.
Aria hatte das Gefühl es würde seit Jahren so weitergehen wie es jetzt läuft.
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It was her
Romance„Ich kann diese verdammte Vergangenheit nicht vergessen. Was sie mir angetan hat,was sie Dir angetan hat. Was sie uns angetan hat." „Spence...bitte du musst..." Die Brünette schüttelte den Kopf „Gar nichts muss ich Aria. Gar nichts. ausser sterben u...