Kapitel 4

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"Hi", rief Clara so euphorisch wie ich es erwartet hatte.
"Hallo", antworte ich ihr leise und setzte ein leichtes Lächeln auf.

Sie hingegen hatte ein fettes Grinsen im Gesicht. Ganz wie eh und je. Und dazu ganz große Wangen und leuchtende grüne Augen.

"Alles gut bei dir?", fragt sie mich ein wenig besorgt.
"Ehhh ja", entgegnete ich ihr als mir aufgefallen ist, dass ich sie die ganze Zeit dumm angestarrt habe.

"Na gut... also wohin gehen wir?" Fragte Clara, die wieder total motiviert war.
"Keine Ahnung" erwiderte ich unsicher und sah ihr in die Augen.
"Also wirklich" kicherte sie vor sich hin und setzte sich dann einfach neben mich auf die Bank.

Nun saßen wir erstmal stumm nebeneinander, bis sie dann plötzlich anfing Fragen zu stellen.

"Was hast du eigentlich für Hobbies?" Fragte sie mich.
Ich antwortete ganz plump mit:"Ach eigentlich nichts" Was hätte ich auch sagen sollen? Es war ja eigentlich die Wahrheit.
"Ah ok", sagte sie, fast ein wenig enttäuscht.

Plötzlich wurde sie ganz ungeduldig, als würde sie auf irgendwas warten.

"Also spiele sehr gerne Gitarre", sagte sie nach ca. zwanzig Minuten.
"Ah okay. Und wie lange schon?", fragte ich sie, damit sie aufhört Fragen an mich zu stellen.
"Ehhhm nicht lange 1½ Jahre vielleicht" sagte sie kichernd.
"Achso okay", sagte ich einfach

Wieder war es ruhig. Während Clara in ihren Gedanken versinkt, fing ich an die Gegend gründlich zu beobachten. Ich mache sowas immer. Manchmal ist es auch ganz nützlich.

Clara hat plötzlich aufgehört zu grinsen. Es schockte mich ein wenig, da ich sie noch nie ohne ein Grinsen im Gesicht gesehen hatte. Ich schloss daraus also, dass irgendwas ganz und gar nicht stimmte.

"Ist alles oka...?" Ich unterbrach meine Frage, weil sie sich zu mir umdrehte und ich sah wie ihr Tränen die Wangen hinunterliefen.

"Was? Achso ja alles ok" sagte sie schluchzend während sie sich die Tränen wegwischte.
"Sieht aber nicht so aus", antworte ich ihr
Sie sagte aber nur:" Schon ok es ist  nix"

Warum weint sie? Ich habe gehört Menschen weinen wenn sie traurig sind oder sich verletzt haben, aber es sieht nicht so aus als wenn ihr irgendwas wehtut... habe ich sie traurig gemacht? Aber wie? Was habe ich getan?

"Na wenn du meinst", sagte ich ihr

Wieder war es still aber diesmal nicht ganz so lange.

"Salbor, darf ich dir eine Frage stellen?", Fragte mich Clara schluchzend aus dem nichts.
"Na klar", antwortete ich ihr.
"Warum bist du gekommen?", Fragte Clara mich.
"Was ist denn das für eine Frage? Weil du mich doch hierher bestellt hast.", antwortete ich ihr.
"Du hättest doch nein sagen können." Sagte Clara mit gedrückter Stimme.
"Dafür habe ich doch aber keinen Grund." Sagte ich ihr mit möglichst sanfter Stimme.

Plötzlich fing sie wieder an zu grinsen, warum sie das tat wusste ich nicht. Aber auf jedenfall wusste ich das ich was richtig gemacht habe.

"Danke" ,sagte Clara mit einer sehr sanften Stimme. Sie klang irgendwie sehr erleichtert.

Ich sagte nichts mehr.
Ich dachte die Stille passt da recht gut rein.


Salbor - Der Junge der nicht fühltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt