Kapitel 5

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Nach ein paar Minuten steht Clara auf und sagt: "Naja komm wir wollten doch spazieren gehen".

Ohne Widerrede stand ich auf. Mein Kreislauf machte mir erst Probleme, weshalb ich schon befürchtete in Ohnmacht zu fallen, aber nach ein paar Sekunden war alles wieder in Ordnung.

So machten wir uns auf den Weg zum nahegelegenen Park. Erst liefen wir eine Seitenstraße entlang, welche parallel zur Hauptstraße verlief. Auf dem Weg waren viele Gewerbeflächen und ein paar ziemlich heruntergekommene Häuser. Die Mieten sind dort bestimmt gering weil sie nah an den Gleisen liegen.

Was mache ich eigentlich hier? Das ist doch unnötig.

Es ist mittlerweile 15 Uhr. Wir liefen nebeneinander und es passiert nicht viel. Clara war nicht sehr gesprächig in diesem Moment, doch man konnte sich ein wenig unterhalten, was ich selten mache. Am Ende der Straße war ein Restaurant. Ich habe es nicht wirklich beachtet, bis ich mich an etwas erinnerte. Etwas was mein Vater sagte.

"Wenn du mal mit einem schönen Mädchen unterwegs bist lade sie in ein Restaurant ein." Ich weiß zwar nicht warum, aber es gehört sich wohl so.

Ich schaute mir Clara genauer an und musterte sie von oben bis unten und erkannte, dass sie ja ein sehr schönes Mädchen ist

Also fragte ich:" Wie wär's wir gehen da hinten was Essen... ich lade dich ein."
"Was? Wieso?" Fragte Clara verwirrt.
"Na es gehört sich doch so das man schöne Mädchen zum Essen einlädt" ,entgegnete ich ihr

Plötzlich wurde Clara knallrot und schaute auf den Boden. Ich dachte sie fängt gleich an zu weinen, weil ich was Falsches gesagt habe, aber dann hatte sie mich mit einem breiten Lächeln angeschaut, was wohl heißen musste, dass alles gut war.

"Okay, lass uns dort essen gehen.", sagte sie sanft, aber glücklich.

Wir machten uns auf den Weg. Clara war immernoch ganz rot. Wir mussten nur wenige Meter laufen, die sich aber für mich wie eine Ewigkeit anfühlten.

Nun standen wir vorm  Empfang. Eine Dame stand hinter dem Tresen, über ihr prangte ein verdammt teuer aussehender Kronleuchter und ihr Buch mit Reservierungen ist wahrscheinlich aus Echtleder.
Nun, ich muss sie wohl ansprechen.

"Entschuldigen sie, wir hätten gerne einen Tisch für zwei", sagte ich ihr.
"Ihr könnt hier nicht essen", antwortete die Frau mit einem abwertenden Lächeln.
"Was? Warum nicht?", fragte ich in einem ebenso abwertenden Ton.
"Sie können es sich doch gar nicht leisten",  entgegnete sie, wieder mit diesem Lachen.

Ich packte mein Portemonnaie aus und habe zwei 500€ scheine auf den Tresen geklatscht.
Die Frau guckte mich verblüfft an, wurde rot und plötzlich ganz klein. 

"Tisch 4" , gab sie klein bei.

Ich bin schon wieder rot, aber diesmal ist es... irgendwie unangenehm. Mir ist ganz heiß und  es juckt mich überall. Clara ist auch rot, aber warum? Was passiert hier?

"Danke", sagte ich selbstbewusst und ging zu besagtem Tisch. In diesem Moment hatte ich bemerkt, dass ich Clara an der Hand mit mir mitziehe...

Salbor - Der Junge der nicht fühltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt