Die Rampe geht runter und Leia steht mit einem Mann vor mir und Luke. Leia umarmt mich, dann Luke und dann kommt Ben aus dem Shuttle. "Ben!" Sie stürzt auf ihn zu und umarmt ihn, dann fährt sie ihm durchs Haar. "Gott, bist du noch größer geworden? Und diese Haare! Die sollten wir schneiden." "Mom!", stöhnt er genervt, doch dann lächelt er gezwungen. "Du siehst so gut aus!" Luke belächelt die Situation, dann wendet er sich an den Mann. "Tyran, das ist Anabeth Chase. Anabeth, das ist Tyran, dein Lehrer.", stellt Luke uns vor. "Sehr erfreut.", sage ich und er nickt. "Gleichfalls." Tyran ist ein hoch gewachsener Mann im mittleren Alter und seine grauen Augen bohren sich in mich. "Meister. Auf ein Wort.", höre ich Ben hinter mir und Luke und er gehen die Rampe etwas hoch. "Beth. Wir sehen uns schneller wieder, als gedacht.", neckt Leia mich, dann legt sie einen Arm um mich und wir gehen einige Schritte weg von Tyron. "Er meint das nicht böse, Luke will dir nur eine Lehre erteilen." Ich verziehe das Gesicht. "Ich weiß, aber hätte es nicht was anderes sein können?" Sie lächelt mich an und erwidert leise: "Er hält sehr viel von dir, Anabeth. Das ist seine Art dir zu zeigen, wie sehr du ihm bedeutest." Ich lege den Kopf schief. "Eine ziemlich komische Art das zu sagen.", murre ich, als Luke und Ben zurück zu uns kommen. "Also gut. Eine Planänderung. Ben bleibt hier." Ich sehe die Freude in Leias Augen, doch ich kann nur staunen. Wie zur Hölle hat er das geschafft? Keiner kann Luke umstimmen, wie zur Hölle... Ich überhöre Leias Bemerkungen, doch meine Aufmerksamkeit wird wieder auf Luke gerichtet. "Wie wäre es, wenn ihr euch schon Mal einrichtet?" Wir nicken und Lukes Augen bohren sich in meine. Er versucht kühl zu schauen, doch in seinem Blick liegt auch Bedauern. "Danke, Meister.", murmeln Ben und ich, dann gehen wir den kleinen Weg zum Hintereingang. Die Lichter vom Schloss leuchten in der Dunkelheit und ein warmes Gefühl macht sich in meinem Magen breit. "Wie zur Hölle hast du das denn hinbekommen?", frage ich leise und er kichert leise. "Ich hab meine Überredungskünste. Ich hab ihm einfach gesagt, dass ich sicherlich ein guter Trainingspartner wäre und Tyron uns überwachen könnte. Außerdem würde Leia mich doch so vermissen und wenn sie mich sieht, würde sie mich nicht gehen lassen." "Hm..." "Außerdem habe ich gesagt, dass du jetzt so traurig bist, dass du einen guten Freund brauchst." "Macht mehr Sinn. Hättest du ihn nicht überreden können, dass ich nicht Suspendiert werde?" "Entschuldige. Das nächste Mal." Wir treten in das Schloss und ich schließe kurz die Augen. Hier riecht es nach Zuhause. "Anabeth!" Olivia, unsere Dienerin kommt auf uns zu und umarmt mich. Leia legt sehr viel Wert auf ein enges Bündnis mit unseren Bediensteten, deswegen nennen wir sie beim Vornamen, und sie uns auch. "Olivia, hey!" Dann mustert sie Ben. "Hey Ben." "Olivia." Es ist mehr als eine Feststellung, als eine Begrüßung und ich muss schmunzeln. Die beiden hassen sich. "Beth, mir wurde aufgetragen, dich in den Krankenflügel zu begleiten, du sollst heute und morgen noch Bettruhe ausüben." Ich seufze. "Na schön... Du weißt ja, wo ich bin.", sage ich zu Ben und folge Olivia. "Und, was hast du angestellt?", fragt sie und ich runzle die Stirn. "Lange Geschichte." "Schon klar." Ich gehe duschen, dann lege ich mich ins Bett, esse etwas und dann checkt ein Arzt mich durch. "Es geht dir gut, du brauchst nur Ruhe. Die Hämatome an deinen Armen und Beinen werden heilen, aber du musst aufpassen. Nicht zu schnell aufstehen, am besten liegen, du hast noch immer eine Gehirnerschütterung." Ben ist inzwischen rein gekommen und lehnt gegen die Tür. "Vielen Dank, Jefferson.", lächle ich ihn an und Ben nickt ihm zu. "Immer gerne." Er geht aus dem Raum und Ben kommt auf mich zu." Du schläfst nicht?", frage ich ihn und er schüttelt nicht Kopf. "Nicht ganz. Hast du das gehört? Gehirnerschütterung und Bettruhe. Weißt du, was das ist?" Ich verdrehe die Augen, muss aber lächeln. "Also..." Er setzt sich neben mich und wir sehen uns eine Weile an. "Das ist komisch.", murmle ich und er nickt. "Ja, oder?" "Ich meine... Du hast mich geküsst." Er hebt die Augenbrauen. "Aber du hast es erwidert." "Nun ja... Ja, aber das war, weil... Also... Du hast mich geküsst!" "Aber nur, weil du mich so angesehen hast! Im Wald? Nur weil du geweint hast!" "Hey, hey, hey! Ich hab nicht geweint, ich hatte was im Auge!" Er macht meine Stimme nach: "Ben? Wird Luke mich suspendieren?" "Aber... Das ist nicht fair!" "Du sahst in dem Moment eben verletzlich aus und ich bin schwach geworden. Und du hast nicht wirklich alles getan, um das zu verhindern!" Mein Mund öffnet sich vor Empörung. "Wieso kannst du es nicht zugeben?", frage ich ihn und werde langsam wütend. "Es zugeben?" "Du stehst anscheinend auf mich!" "Ich- Was?" Er lehnt sich vor. "Na schön, Prinzessin. Bild dir Mal nichts ein! Der Moment hat mich erwischt und das wars schon." Aus irgendeinem Grund tut das weh. "Okay." "Okay?", fragt er nach und runzelt die Stirn. "Ja, okay. Es war der Moment. Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich bin müde und will schlafen." Seine Miene wird hart und er steht auf. "Gut. Ich bin in meinem Zimmer, falls du mich brauchst." "Ich brauche dich nicht!", werfe ich ihm hinterher und er schmeißt die Tür zu. Ich drehe mich auf die Seite und die blöden Tränen kommen. Wieso tut es so weh, was er gesagt hat? Am Ende war es nur ein blöder Kuss! Zwei blöde Küsse... Aber wieso küsst er mich zwei Mal, wenn er mich nicht mag? Und wieso interessiert es mich so?! Weil du ihn magst, du gibst es nur nicht zu. Ich wische mir die Tränen weg. Halt die Klappe, kleine Stimme. Ich mag ihn. Als Freund. Als Kumpel. Mehr nicht. Dann würde dein Herz nicht immer flattern, wenn er in der Nähe ist. Nun presse ich die Lippen aufeinander und fluche leise. Ich verbringe eine ganze Stunde so, bis die Sonne aufgeht und alles in Morgenlicht taucht. Mit einem Seufzen ziehe ich meinen Morgenmantel an und gehe zum Balkon. Ich öffne die Glastür und frische Luft strömt mir entgegen. Ich atme ein paar Mal tief durch und versuche meinen Kopf zu klären. Er ist nur mein Kumpel. Mehr nicht. Aber gut küssen kann er. "Argh!" Ich gehe vom Fenster weg und gehe aus meinem Zimmer, dann den Gang entlang. Ich weiß noch nicht, wohin meine Füße mich tragen. Ich finde mich irgendwann in dem Foyer wieder und gehe zur Terrasse. Ich öffne die Tür und trete raus, dann stelle ich mich an den Rand und atme tief ein und tief aus. Noch Mal tief ein, dann tief aus. Es ist verdammt kalt hier, aber es tut gut. Etwas Regenwasser liegt vor mir und ich schließe erneut die Augen. Wenn Luke mich hierbei erwischen würde, würde er mich umbringen. Ich hebe eine Hand und strecke sie aus, dann konzentriere ich mich und lasse meine Seele ausschweifen. Als ich die Verbindung mit dem Wasser hergestellt habe, bändige ich es in die Luft und lasse es hin und her fließen. Ich lächle, denn ich brauche noch nicht Mal die Augen aufzumachen, um das Wasser zu sehen. Jedoch sehe ich nicht, wer mich beobachtet hat. "Wenn Luke dich sehen könnte, würde er dich umbringen." Ich verliere die Konzentration und zucke zusammen, und das Wasser platscht laut auf den Boden. Ich drehe mich zu ihm um und verschränke die Arme. Er hat eine schwarze Hose und ein lockeres Hemd an, und lehnt lässig gegen die Hauswand. "Hast du geschlafen?", frage ich und er schüttelt den Kopf. "Nein. Kein Stück. Du?" "Nein." Ich beiße mir auf die Lippe und lege die Arme um mich. "Ich hasse es, wenn wir streiten.", wispere ich und er nickt. "Ich auch. Hör mal, ich wollte dich nicht so anfahren, nur...Du weißt es." Ich lege den Kopf schief. "Du meinst-" "Du weißt, warum." Mein Atem stockt und irgendwie formen meine Lippen ein: "Ja." Er stützt sich von der Wand ab und kommt auf mich zu. "Anabeth... War es dir nicht klar, dass es irgendwann so weit kommen würde?" Ich atme tief durch und sehe auf den Boden. "Du bist ein Jedi. Du musst keusch sein." Er grinst. "Du musstest im Bett bleiben. Hast du es gemacht?" Ich schließe die Augen. "Ben... Ich will nicht das zerstören, was wir haben." "Ich will das auch nicht." Seine Hand berührt meine und ich bekomme eine Gänsehaut. "Ich... Ich... Ich hab Gefühle f-für dich, Anabeth.", stammelt er und ich erröte, dann kann ich einfach nur in seine Augen sehen. Dann lege ich eine Hand um seinen Nacken und ziehe ihn zu mir runter. Ich küsse ihn diesmal und er erwidert den Kuss sofort. Gott, es fühlt sich so richtig an! Er öffnet seinen Mund und seine Zunge stößt gegen meine Lippen. Ich öffne meine Lippen ebenfalls und seine Arme legen sich fest um meine Taille. Ich lege eine Hand an seine Wange und löse den Kuss, dann versuchen wir beide unseren Atem zu kontrollieren. "Wenn uns jemand erwischt..." "Werden sie nicht. Nicht wenn wir vorsichtig sind." "Vorsichtig? Nennst du auf der Terrasse rummachen vorsichtig?" Er schließt kurz die Augen und seine Hand fährt über meine Taille. "Na schön. Du solltest schlafen gehen, du hast noch immer Bettruhe." "Ich kann eh nicht schlafen. Lass uns spazieren gehen." Er sieht mir tief in die Augen. "Bettruhe.", raunt er langsam und ich nicke. "Na schön." Ich befreie mich sanft auf seinem Griff und gehe zur Tür. "Gehst du nicht schlafen?" Er schüttelt den Kopf. "Nein, ich bleib noch etwas hier. Schlaf gut." "Du auch." Ich gehe durch die Tür und mache mich auf den Weg zu meinem Krankenzimmer. "Anabeth?", höre ich Leias Stimme hinter mir. Ich drehe mich zu ihr um und lächle. "Was machst du hier?", fragt sie und ich schüttle den Kopf. "Nichts, ich musste mir nur die Beine vertreten." Sie kommt auf mich zu. "Ich hab nur etwas viel um die Ohren mit der ganzen Luke Sache..." "Oh, das ist natürlich." "Was machst du eigentlich hier?", frage ich sie und sie lächelt. "Ich bin immer so früh wach. Wenn du alt wirst, wird das zur Gewohnheit, glaub mir." Ich lächle und deute auf den Gang. "Ich sollte schlafen gehen, ich bin fertig." "Natürlich. Schlaf gut, meine Liebe." Schnell gehe ich den Gang hinunter und erreiche mein Krankenzimmer. Sobald ich das Kissen berühre, werde ich schläfrig und schlafe sofort ein.
DU LIEST GERADE
Leave me lonely - Kylo Ren
FanfictionSie wurde von seiner Familie aufgenommen, nachdem ihre Eltern gestorben sind. Nun befinden sich beide in der Ausbildung von Luke Skywalker und er hat mehr Gefühle für sie, als er sollte. Sie hat mehr Gefühle für ihn, als sie sollte. A/N wahrscheinli...