Han

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"Guten Morgen." "Morgen ist gut. Solltest du nicht im Bett sein?", fragt Olivia, als ich in die Küche gehe. Caesar steht am Herd und brät irgendwas und ich setze mich auf den Tresen. Ich bin um 14 Uhr aufgewacht und habe das Frühstück verpasst, was sich durch ein Magenknurren bemerkbar macht. "Ja, na ja, ich bin nun Mal ein Rebell. Außerdem, was soll ich die ganze Zeit im Bett machen? Und ich habe Hunger, also was gab es zum Frühstück und gibt es noch Reste davon?" Caesar stellt einen Teller neben mich und ich grinse ihn an. Pfannkuchen und Spiegelei? Seit wann isst Leia so etwas? "Danke!" "Runter von den Tresen.", murrt er mich an, doch mein Grinsen wird nur noch breiter. Alles ist so wie immer. Ich fange an zu essen und Olivia fängt an, schmutziges Geschirr abzuwaschen. Wir fangen an zu reden, nur Smalltalk, aber es entspannt mich. Plötzlich kommt Tyron in die Küche und mit einem Ruck springe ich von den Tresen. Mist. "Ah, Miss Chase. Wie ich sehe, geht es Euch schon viel besser?", es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Ich räuspere mich und versuche irgendwie wacher auszusehen. "Ja... Ich hab gut... Gut geschlafen..." Er mustert mich und ich verschränke die Arme vor meiner Brust. "Sehr schön. Ich weiß Ihr habt heute noch Bettruhe, aber wenn Ihr jetzt schon so munter seid, können wir heute Abend anfangen. Trefft mich um 19 Uhr an der Brücke." Dann geht er und ich fluche insgeheim. Super, jetzt darf ich auch noch trainieren. Aber er hat Recht. Mir geht es jetzt schon viel besser. Ich esse noch schnell auf und gehe dann zurück in mein Zimmer. Ich ziehe mich an und suche Leia, die ich im Lesezimmer finde. "Solltest du nicht Bettruhe befolgen?", fragt sie, ohne von ihrem Buch aufzusehen. "Ich kann es nicht mehr hören...", murmle ich und setze mich neben sie. "Hey Leia?" "Hm?", macht sie nur und liest weiter. "Wenn ich an meinem freien Tag mit dir gehe... In den Senat... Ist das dann der ganze Tag?" Sie sieht auf und wirft mir einen Blick zu. "Was heckst du aus?" "Nichts, ich hab mich nur gefragt... Wie lange geht so etwas? Und wie lange muss ich dort bleiben?" Sie zeigt auf die Tür. "Bettruhe." "Na schön, ich gehe. Aber dieses Gespräch ist noch nicht beendet." "War das eine Drohung oder ein Versprechen?", höre ich Leia noch, dann schließe ich die  Tür hinter mir und seufze auf. "Warum so genervt?", höre ich eine Stimme von rechts und sehe Ben auf mich zukommen. Ich winke nur ab und er fährt fort: "Wie geht es dir?" "Anscheinend gut genug, um heute Abend zu trainieren." "Echt jetzt?" "Mhm. Tyran hat mich gesehen und hat gemeint, dass ich munter genug aussehe. Also treffe ich mich um 19 Uhr mit ihm an der Brücke." "Oh, wow, ein richtiges Date?" Ich muss auflachen und wir gehen in die Richtung von seinem Zimmer. "Eifersüchtig?", necke ich ihn und er wirft mir einen belustigten Blick zu. "Natürlich. Hast du ernsthaft bis jetzt geschlafen?" "Ja, fast. Hast du noch geschlafen nach heute Morgen?" Er atmet tief durch bis er antwortet. "Nicht wirklich." "Heißt?" "Gar nicht..." Wir gelangen in sein Zimmer und er schließt die Tür hinter uns, dann entsteht eine komische Stille zwischen uns. "Ehm..." "Willst du dich setzen?", fragt er und wir beide setzen uns auf sein Bett, wo wir ebenfalls noch ein bisschen schweigen. "Das ist komisch...", murmle ich und er seufzt. "Sehr." "Ben, ich will nicht, dass unsere Freundschaft darunter leidet! Wenn es jetzt schon komisch wird..." "Es wird nicht komisch. Hey, komm her." Er legt einen Arm um mich und zieht mich auf seinen Schoß, dann legt er seine andere Hand an meine Wange und küsst mich. Ich muss gegen den Kuss lächeln und er festigt seinen Griff um mich. Ich hingegen lege meine Arme um seinen Hals und nach einer Weile löst er den Kuss. "War das komisch?", fragt er außer Atem und auch ich schnappe leicht nach Luft, muss aber nun lachen. "Nein." "Siehst du." Ich beiße mir auf die Lippe und frage dann: "Ben, was machen wir hier? Das hier kann niemals funktionieren." "Ich weiß." Wir sehen uns kurz in die Augen, dann nickt er und raunt: "Gut, dass wir das geklärt haben." Dann presst er wieder seine Lippen auf meine und ich vergrabe eine Hand in seinen Haaren. In seinen schwarzen, dichten Locken und ich genieße dieses Gefühl so sehr! Er verlagert sein Gewicht etwas, und lehnt sich dann nach vorne, sodass ich mich nach hinten lehne muss, und ich in die Laken falle. Er stützt sich über mich und fängt an mein Gesicht zu küssen, ich recke daraufhin den Hals und öffne den Mund einen Spalt. Verdammt, wieso tut das nur so verdammt gut?! Ich will gerade sein Shirt über seinen Kopf ziehen, da klopft es an der Tür und wir fahren auseinander. "Ben?", höre ich Leias Stimme und wir springen vom Bett. "Kleinen Moment, Mom!", ruft er zurück und ich sehe mich nach einem Versteck um.  Letztendlich schleiche ich mich durch die Tür in sein Badezimmer und verstecke mich hinter der Tür. Ben gibt das okay und offner die Zimmertür. "Was gibt's?", höre ich ihn fragen und Leia antwortet: "Es gibt bald Essen, hast du Anabeth gesehen?" "Nein, nein, hab ich nicht. Ist sie nicht in ihrem Bett?" "Natürlich nicht. Falls du sie siehst, sagst du ihr Bescheid?" "Klar." Eine kurze Pause entsteht. "Ich bin so froh, dass du Zuhause bist!" "Ich auch, Mom." "Bis gleich." "Bis gleich." Die Tür geht zu und die Badezimmertür geht auf und er steht mit total zerzausten Haaren vor mir. "Verdammt!", fluche ich und er nickt. "Ja, das war etwas zu knapp." "Nein, ich meine, ja, das auch, aber ich hab eben erst gefrühstückt!" Er hebt eine Augenbraue. "Soll heißen?" "Ich hab jetzt keinen Hunger! Ich wette es gibt irgendwas verdammt Leckeres." Er seufzt  und erwidert: "Was tue ich mir da nur an? Na komm." Wir gehen zum Essenssaal und setzen uns neben Leia. Gott, mein Herz klopft noch immer so stark wie vorhin... Wir reden nur über oberflächliche Sachen, doch plötzlich kommt ein Diener rein und verkündet: "Miss Organa. Han Solo ist soeben gelandet." Ich lasse meine Gabel fallen und alle im Raum spannen sich an. "Han?" Ich stehe auf und laufe los zum Landeplatz. Da steht die alte Mühle! Der Falken! Ich beschleunige meinen Schritt noch mehr und sehe, wie Han und Chewie die Rampe runter laufen. "Han!" "Anabeth? Hey, was machst du denn hier?" Er breitet seine Arme aus und umarmt mich fest, und ich hauche: "Wenn du mich nicht erdrückst, kann ich es dir sagen!" Er lässt mich los und Chewie beschwert sich. "Tut mir Leid, auch dir hallo!" Ich umarme ihn ebenfalls, dann gestehe ich: "Luke hat mich wegen Befehlsverweigerung suspendiert." "Das ist mein Mädchen." Chewie brüllt kurz, dann geht wieder in den Falken und ich wende mich wieder an Han. "Ben ist auch hier." Er stockt und sein Blick fällt hinter mich. "Leia." Ich drehe mich um und Ben und Leia stehen nebeneinander. "Han. Komm rein wenn du fertig bist. Es sei denn, du willst gleich wieder los fliegen." Sie dreht sich um und ich halte die Luft an. "Das hab ich verdient... Hey Sohn." Doch Ben mustert ihn nur kurz, dann folgt er seiner Mutter. "Oh, sie sind sauer." "Verständlich? Wie lange warst du jetzt weg?" "Zu lange..." "Kommt Chewie da noch raus, oder?" Ich sehe die Rampe hoch, doch der Wookie ist nicht zu sehen. "Der kommt schon nach. Also." Er legt einen Arm um mich und wir gehen zum Schloss. "Was genau hast du angestellt?" Doch ich winke ab und erwidere: "Ich will nicht drüber reden, es war dumm... Okay, hör zu, du beruhigst Leia, ich kümmere mich um Ben." "Du bist meine Retterin." "Aber du solltest trotzdem noch zu ihm gehen." "Ich weiß." Er hat eine Hand an meine Taille gelegt und sieht mir fest in die Augen. "Ich hab dich vermisst, Kleine." "Ich dich auch. Nur damit du es weißt, ich bin auch sauer auf dich. Aber du hast erst Mal mit den beiden zu tun, also..." "Bist du erst morgen sauer auf mich?" "Erinner mich noch Mal morgen dran, sonst vergesse ich es." "Abgemacht." Wir betreten das Foyer, dann lässt er mich los und ich deute nach links. "Ich sollte zu Ben." "Bis später." Ich mache mich auf den Weg zu seinem Zimmer und klopfe leise an die Tür. "Hey, ich bins." Er macht die Tür auf und ich frage: "Willst du alleine sein, oder..." Er schüttelt den Kopf und öffnet die Tür weiter. "Nein, komm rein. Ich flippe aus." Ich mache die Tür hinter mir zu und lehne mich dann dagegen. "Hey, ich weiß, du und Han ihr.... Habt nicht die beste Beziehung, aber... Vielleicht solltest du-" "Klar! Ich sollte einfach zu ihm gehen und ihn umarmen, so wie du, richtig?" Ich runzle die Stirn. "Hey, Vorsicht, nur weil du Probleme mit Han hast, heißt das nicht, dass ich ein Problem mit ihm haben muss! Bin ich sauer auf ihn? Ja, natürlich, er hat dir und Leia weh getan! Aber ich dachte mir: Vielleicht ist er tot! Ich wusste nicht, ob er überhaupt noch lebt, also Entschuldigung, wenn ich froh bin ihn zu sehen!", verteidige ich mich und er fährt sich durch die Haare. "Okay, du hast Recht... Es tut mir Leid..." Er ist auf mich zu gekommen und legt eine Hand an meine Taille. "Ich bin nur so wütend!" "Ich weiß..." Ich führe ihn zum Bett und wir setzen uns. "Er kommt hier her, und... Mir ist es egal, mich verletzt es schon lange nicht mehr, aber meine Mom?! Ich hasse es, wenn er sie verletzt!" "Ich weiß... Aber vielleicht hat er ja eine gute Ausrede?" "Ich bitte dich. Mein Vater ist gegangen, weil es ihm hier zu langweilig ist." Daraufhin kann ich nichts erwidern... Es stimmt. Leider. "Was denkst du, wird sie irgendwas auf ihn werfen?", frage ich und er verschränkt die Arme. "Wenn sie es nicht macht, tue ich es." Wir schweigen kurz, dann hören wir ein lautes Geräusch und ich muss schmunzeln. "Vielleicht sollte ich zu den beiden gehen.", schlage ich vor, doch er legt eine Hand auf mein Bein und raunt: "Und dann wirst du im Streit umgebracht. Nein, bleib hier, bitte." Ich sehe auf die Uhr und nicke. "Okay. Aber ich muss in 3 Stunden los..." "In drei Stunden kann man viel machen.", grinst er und fängt an meinen Hals zu küssen. "Ben... Bitte. Han wird gleich hier her kommen, und mit dir reden wollen, und-" Ich stoße ihn leicht von mir und fahre dann fort: "Dann sollte er uns vielleicht nicht so sehen." Er lässt grinsend von mir ab und lacht: "Mit dir kann man keinen Spaß haben." Ich stehe auf und beuge mich zu ihm runter. "Das werden wir ja noch sehen.", hauche ich und küsse ihn auf den Mund. Dann gehe ich zur Tür und öffne sie - und vor mir steht Han.

Leave me lonely - Kylo RenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt