Kapitel 22

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Die feindlichen Kampfschiffe schossen ununterbrochen auf sie, sie hatte keine Chance. Die einzige Wahl, die ihr blieb, war die Fluchtkapsel.

Su merkte es erst spät. Das Atmen fiel ihr von Minute zu Minute schwerer. Die Schiffe hatte sie abgehängt, doch irgendetwas stimmte mit dieser Kapsel nicht. Su bekam Kopfschmerzen und stöhnte auf. Zuerst überlegte sie, ob sie den Jedi Bescheid geben sollte, doch wenn die erfuhren, wo sie hinwollte, würden sie es ihr vielleicht verbieten und dieses Risiko wollte sie nicht eingehen. Der einzige, der ihr jetzt helfen konnte, war irgendwo unterwegs, um vielleicht irgendeinen fiesen Plan auszuführen. Trotzdem konnte sie versuchen, Verbindung zu ihm aufzunehmen.

Es rauschte nur ein wenig, aber es funktionierte.

"Su?"

"Julien!"

"Wo bist du?"

"Ich stecke in einer Fluchtkapsel fest. Ich ... ich wollte dich suchen, aber da waren die Kampfschiffe und ... Julien, ich glaube, meine Kapsel hat ein Leck. Die Luft ist so knapp, ich habe Kopfschmerzen und kann nicht atmen und ...".

"Su! Wo bist du?", betonte er extra noch mal langsam.

Sie schickte ihm die ungefähren Koordinaten, obwohl sie sich nicht sicher war, ob das die richtige Entscheidung gewesen war.

"Ich bin unterwegs, halte durch".

Su versuchte es, aber es war schwer.

"Das Loch. Ich muss das Loch finden", murmelte sie. Sie tastete die gesamten Wände ab. Nirgends war ein Loch oder derartiges zu finden. Ihr wurde schwindelig, während sie sich anstrengte, ihren Atem zu sparen. Irgendwann lag sie da und fantasierte vor sich hin. Auf einmal stand jemand vor ihr, es war Julien.

"Julien! Du hast mich gefunden!"

Su versuchte zu lachen, als das Trugbild vor ihr wieder verschwand.

"Julien wo bist du hin? Ich dachte du rettest mich".

Sie schloss die Augen, der Sauerstoff war nun zu knapp, um atmen zu können.

"Julien, hilf mir".

Plötzlich bewegte sich ihr Körper. Sie dachte, sie selbst wäre es gewesen, doch als sie mit viel Mühe ihre Augen einen Spalt öffnete, fand sie sich in zwei starken Armen wieder. Mit der Zeit kam der Sauerstoff zurück und füllte ihre Lunge. Sie öffnete ihre Augen vollständig. Noch immer lag sie in Juliens Armen, er hielt sie beschützend an seiner Brust und sah besorgt auf sie herab.

"Gehts dir gut?"

"Danke, sagte sie nur.

Dann fiel ihr wieder ein, warum sie hier war.

"Julien, wir müssen reden".

Seine Miene verhärtete sich.

"Ich weiß nicht, warum du auf einmal so gegen die Jedi bist, aber du musst dich wieder fassen und ...".

"Nein".

"Nein?"

"Ich habe mich von den Jedi abgewandt, du weißt doch wie so etwas ist. Ich habe mich gefangen gefühlt, was meine Ausbildung betrifft. Es gibt so viel von der Macht zu lernen, was die Jedi nie verstehen werden".

"Ich bin für kurze Zeit selbst vom Weg abgekommen, aber ich habe mich endlich wieder gefangen".

"Bist du gekommen, um mir das zu sagen?"

"Ja", stammelte sie,"aber ich will, dass du zurückkommst, Julien".

"Ich werde nicht zurückkommen".

"Dann ... aber das würde bedeuten, das wir nun Feinde sind".

"Dann soll es so sein".

Er zog langsam sein Lichtschwert, sein Gesichtsausdruck schien kurz traurig zu sein, doch dann wurde es wieder neutral.

Su tat es ihm gleich.

Ihre Lichtschwerter trafen sich und ließen die Luft um sie herum vibrieren.

"Julien wir müssen das nicht tun!"

"Ich habe meinen Weg gewählt!"

Plötzlich wurde Su klar, dass sie keinen Grund hatte, zu kämpfen. Sie wollte Julien nicht wehtun, also blieb ihr nichts anderes übrig, als sich zu ergeben.

Sie steckte ihr Lichtschwert weg und wollte ausweichen, doch Juliens Klinge sauste so schnell herab, dass sie Su in den rechten Unterarm schnitt. Das Geräusch von verbrennendem Fleisch war unerträglich und das Brennen in ihrem Arm ebenfalls. Sie hörte ein Schreien, bis sie bemerkte, dass es ihr eigenes war. Der Schmerz betäubte sie und benebelte ihr Bewusstsein.

Star Wars - Young PadawanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt