Ein Flüstern, ein Wispern. Sie schlug die Augen auf. Zuerst sah nichts als Dunkelheit, doch dann fiel ihr etwas ins Auge. Da glitzerte etwas. Es war golden, es war wunderschön. Sie wollte danach greifen, doch es war zu weit entfernt. Es hatte eine Form wie eine Muschel. Sie machte sich lang wie eine Katze, und endlich, als sie es zu fassen schien, tat sich plötzlich der Boden auf. Sie fiel in das Nichts hinein.
Die Zeit stand still, ihr war, als würde sie fliegen. Sie spürte, wie sie etwas verlor, etwas Lebendiges. Sie wusste, dass sie es nicht fassen konnte und doch, sie griff danach. Vergeblich.
Ihr Flug hörte auf und sie begann zu fallen. Sie hatte Angst, aber sie war neugierig und sie fühlte, dass es eine Reise werden würde, eine Reise in das Ich. In ihr Ich ? Sie wusste es nicht.
Es war lange Zeit dunkel um sie gewesen, doch jetzt sah sie kleine, helle Lichter aufflackern. Sie waren golden und schimmerten in allen Farben des Lichts.
Musik. Klavier. Jemand spielte Klavier, sie kannte das Stück nicht, aber es hörte sich wunderschön an. Es klang so schön und so traurig. Ein Träne lief über ihre zarte, blasse Wange. Sie war golden, und es kamen mehr und mehr. Sie waren nicht salzig, es waren süße, goldene Tränen. Sie schmeckten herrlich.
Plötzlich, wurden die Lichter dunkel, die Musik hörte auf zu spielen. Auch die Tränen flossen nicht mehr.
Es war still. Die Stille schrie. Sie lachte. Die Stille lachte sie aus.
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Die Stille des Seins
PoetrySie deuteten auf den Schatten. Er tat seinen riesigen Schlund auf, sie sah seine blitzenden Zähne. Stille. Die Stille des Seins.