Sie hörte etwas, das sie noch nie vernommen hatte. Es war wie eine Melodie, doch es war anders. Es war eine Stimme, und diese Stimme sang. Sie verstand nicht, was die Stimme sang, aber es war wunderschön. Es war wie das Flüstern, wie das Gedicht, wie die Worte, die sie einst vernommen hatte. Sie versuchte herauszufinden, aus welcher Richtung der Gesang kommen mochte. Da verstummte er. Sie rief, sie wollte, das der Gesang nicht verstummte, sie verzehrte sich nach ihm. Da ertönte die Musik und mit ihr der Gesang.
Sie fühlte etwas und das überraschte sie. Zum ersten Male fühlte sie Überraschung, sie kannte das Gefühl nicht. Das verwirrte sie, doch sie dachte nicht darüber nach, denn sie wollte die Musik finden, den Gesang, sie wollte verstehen, was er war. Sie wollte es erlernen, hoffte auf Erlösung. Sie mochte den Gesang, und sie begann, zu verstehen. Sie verstand, was Gesang war. Sie konnte einzelne Worte hören, dann vernahm sie ganze Sätze.
Aber nicht die Worte, den Sinn musste sie begreifen, verstehen. Denn wenn sie verstand, konnte sie erlernen, und das würde ihr einen Freund schenken. Sie besaß dann etwas, dass ihr eigen war, das nur ihr gehören durfte. Sie hörte, und lief dann los, wohin wusste sie nicht, denn die Dunkelheit barg keine Wege. Sie hörte den Gesang und die Musik lauter werden, sie hielt an und blickt umher. Und da sah sie etwas, erblickte etwas nicht zu Beschreibendes.
Sie sah in ein Gesicht, welches lächelte, und es lächelte auf eine Art, die ihr Herz verstummen ließ. Sie begann zu schreien, das Gesicht lachte. Sie erkannte, dass der Gesang nur eine Illusion gewesen war. Das Gesicht verzerrte sich, und sie erkannte es.
Es war ihr Gesicht.
Und der Gesang waren ihre Schreie.
Und so sang sie.
In der Stille.
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Die Stille des Seins
PoetrySie deuteten auf den Schatten. Er tat seinen riesigen Schlund auf, sie sah seine blitzenden Zähne. Stille. Die Stille des Seins.