Sie fühlte, dass ihre Knochen wie Stein waren. Sie wogen so schwer, ihr war, als läge ein großes Gewicht auf ihrer Brust. Sie war so müde, doch sie vermochte nicht, zu schlafen. Etwas hielt sie wach, obschon sie nicht wusste, was. Sie versuchte, sich aufzusetzen, schaffte es aber nicht. Sie vermochte nur zu atmen, auch das fiel ihr schwer. Sie nahm alle ihre Kraft zusammen, bewegte die Finger, dann die ganze Hand. Sie beugte ihren Arm, stützte sich auf diesen, der andere tat es dem Ersten gleich. Sie stützte sich schwer atmend auf beide Arme, drückte sich dann hoch. Als sie saß, war sie der Ohnmacht nahe, doch sie bewegte sich weiter.
Als sie schließlich stand, war sie erschöpft, doch sie versuchte, einige Schritte zu gehen. Sie schaffte es, doch dann verließ sie die Kraft. Sie fiel und blieb liegen. Sie schloss die Augen, sie fing an, zu lachen, sie konnte nicht aufhören zu lachen. Sie lachte über den Wahnsinn, der längst Besitz von ihr ergriffen hatte. Ihr Kraft schwand, doch sie vermochte nicht, ihr Gelächter zu beenden. Sie wollte enden, es schmerzte sie, sie war kraftlos, sie wollte schlafen.
Ihr Kopf lag ruhig auf dem Boden, doch in ihm war ein Schwindel, der sie erschütterte. Sie spürte eine Leere in sich, doch sie mochte diese. Sie war tröstlich, obwohl sie ihr Herz ausfüllte. Sie begrüßte sie wie einen alten Freund. Und da schwanden ihre Sinne und sie glitt in einen tiefen Schlaf.
Und zum ersten Male vermochte sie etwas zu tun, das sie nicht kannte,
Sie träumte.
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Die Stille des Seins
PoetrySie deuteten auf den Schatten. Er tat seinen riesigen Schlund auf, sie sah seine blitzenden Zähne. Stille. Die Stille des Seins.