Kapitel 7

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Addy's POV

Ich saß zusammen mit Jess auf ihrem Bett und wir guckten ein paar Folgen American Horror Story. Jess konnte nicht aufhören darüber zu reden wie 'heiß' Evan Peters ist und das sie ihn an Violets Stelle niemals gehen lassen würde.

"Du weißt aber schon noch, dass er ihre Mutter vergewaltigt und geschwängert hat oder?" Klärte ich sie auf. Jess ist zwar nicht sonderlich wählerisch in Sachen Jungs aber das würde ich selbst ihr nicht zutrauen. Obwohl sie in der fünften Klasse auch mal mit einem Kerl ausgegangen ist, der es bevorzugte, aus Toiletten zu trinken nur, weil sie fand, dass er schöne Augen hat.

"Manchmal muss man Prioritäten setzen liebe Addy." Antwortete sie nur. Ich verdrehte die Augen und drückte auf Pause als die Folge schon wieder zu ende war. Ich überlegte ob ich Jess von meinem 'Date' mit Michael erzählen sollte. Natürlich sollte ich das, schließlich ist sie meine beste Freundin, aber andererseits wollte ich ihre Reaktion darauf gar nicht wissen.

"Hey Jess?" Jetzt oder nie. Sie wird das schon verstehen. Jess sah zu mir und hob die Augenbrauen an, als Zeichen, dass sie mir zuhörte.

"Ich hab am Freitag ein... Date...? Wenn man das überhaupt so nennen kann." Ihre Augen wurden groß und sie grinste so stark, dass ihre Mundwinkel schon fast bis an ihre Ohren reichten. Sah irgendwie gruselig aus, wenn man mich fragt.

"Ein Date? Mit wem? Oh mein Gott ich bin so aufgeregt! Warum hast du mir nicht früher was davon erzählt? Mit wem gehst du? Gehst du mit dem Jungen aus unserem Englischkurs? Wie heißt er noch gleich.... Marco... Marc..."

"Marcus?" Sprang ich ein.

"Ja, Marcus! Das war sein Name. Gehst du mit ihm?" Schrie sie in mein Gesicht. Ich rieb mir meine Ohren und sprang ein Stück zurück aus Angst, dass sie mich anspringen würde.

"Nein nicht Marcus. Ähm... Michael..." Sagte ich leise. Ich richtete meine Augen auf alles außer auf sie aber ich konnte ihren Blick trotzdem spüren wie er sich in meinen Kopf bohrte. Als ich nach einer Weile Stille, meinen Kopf langsam drehte und sie ansah, hatte sie immer noch ein Lächeln auf den Lippen jedoch sah es diesmal sehr übertrieben gequält aus.

"Michael wie Michael Fields aus Sport?" Fragte sie hoffnungsvoll. Ich wusste nicht mal wer das sein sollte. Vielleicht sollte ich mal wieder zum Sportunterricht gehen...

"Nein. Michael wie Michael Clifford wie einer der besten Freunde deines Bruders?" Erklärte ich vorsichtig. Ihre Mundwinkel bewegten sich, noch in der selben Sekunde, in die gegenüberliegende Richtung und ihre Augen sahen etwas besorgt aus.

"Addy... Ich weiß, dass du ihn magst aber ich dachte ehrlich gesagt immer, dass es nur so ne harmlose Verknalltheit ist. Du willst mir doch nicht ernsthaft sagen, dass du auf diese billigen Tricks reinfällst." Sagte sie ernst und sah mir dabei direkt in die Augen. Ich verstand schon woher ihre Besorgnis kam. Schließlich hatte ich meine eigenen Zweifel aber ich bin schon alt genug um eigene Entscheidungen zu treffen.

"Bleib cool ich werd mich nicht auf irgendwelche 'billigen Tricks' einlassen. Du kennst mich Jess ich bin keins dieser hoffnungslos romantischen Mädchen die bei jedem netten Wort sofort auf die Knie fallen." Beruhigte ich sie. "Er hat mich gefragt, ich hab zugesagt das heißt nicht, dass überhaupt was daraus wird." Fügte ich hinzu.

Jess nickte und seufzte leicht und lächelte mich dann wieder an.

"Du hast Recht. Du bist Addy. Du bist diejenige die Herzen bricht und nicht andersherum." Zwinkerte sie. "Aber versprich mir, dass du trotzdem vorsichtig bist, junge Dame!" Forderte sie in einem strengen Mutter-ähnlichen Ton, was uns beide zum Lachen brachte.

Giving Chances // Luke HemmingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt